Plakatkarte

Seit einiger Zeit bastelt ein Entwickler und ich an einer Anwendung, die euch den Wahlkampf einfacher machen soll. Wir nennen das ganze Plakatkarte:

Das Aufstellen und vorallem das Suchen nach defekten, beschmierten oder herabgefallen Plakaten oder Plakatträgern verschlingt gerade in aufreibenden heißen Phase des Wahlkampf nicht bloß Nerven, sondern vor allem viel zu viel Zeit, die man besser in wirklichen Kontakt mit den Bürgern investieren könnte oder auch sich einfach mal etwas Ruhe zu gönnen.

Mit meiner Anwendungen sollen Parteien und Kandidaten die Aufstellung ihrer Plakate mit ihren Unterstützern oder ihrem Dienstleister gemeinsam besser koordinieren. Ebenso wird das Abräumen von Plakaten, nach der Wahl leichter, denn auch das kann ich systematisch bis zum letzten Plakat dokumentieren.

Denn für vergessene Plakate drohen gebührenpflichtige Beseitigungsanordnungen und hohe Bußgelder. Selbst die Kosten für einige wenige Plakate übersteigt bereits die Investition in den Einsatz von Plakatkarte.

Die App ist derzeit in itunes store und im google Playstore verfügbar. Ich denke ich habe sehr moderate Preise.

Plakatieren smart verwalten

Dieses Jahr sind Bundestagswahlen. Im öffentlichen Raum sichtbar wird diese Aktivität etwa drei Monate vor der Wahl mit einer zunehmenden Anzahl von Veranstaltungsplakaten und in den letzten 6 Wochen vor der Wahl in der „heißen Wahlkampfphase“ mit Partei- und sogenannten Kopfplakaten der Kandidatinnen und Kandidaten.
Spätestens jetzt greifen alle Kandidaten auf freiwillige Helfer zurück, die Plakate auf Plakatträger aufziehen und mehr oder weniger koordiniert plakatieren.

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Wer schon einmal für eine Veranstaltung oder einen Wahlkampf plakatiert hat, kennt das nun entstehende Problem: Normalerweise gibt es nur ein paar gute Plätze, die Plakate dürfen nur eine Zeit lang hängen und danach wollen Sie ihre Plakate wieder finden, weil die Plakatträger teuer waren. In der heißen Wahlkampfphase dürfen sie zwar an viel mehr Stellen plakatieren, aber man verliert leicht die Übersicht, auch werden Plakate beschädigt.

Wer das leichter haben, will kann mein Angebot Plakatkarte nutzen. Diese gibt es sowohl für Android Smartphones als auch für iPhones:

Auf dem Weg zur Plakatkarten Anwendung

Schon lange hatte ich dieses Problem, immerhin habe ich ja drei Kommunalwahlkämpfe geleitet und zwei Bürgerentscheide durchgestanden: Man hängt Plakate auf bzw. man lässt hängen. Entweder Freiwillige oder Profiplakatierer. Aber dann weiß man nie so recht wo die hängen. Hat ganz viele Gründe. Entweder weil die Freiwilligen nicht wissen wo sie sind oder eine Fotodokumentation auch mehr kostet. Und bis der Wahlkampf vorbei ist, hat man die Pläne mit den Plakaten eh schon wieder verloren.

Nun dachte ich mir, das müßte man doch irgendwie besser machen können, wir haben ja alle Smartphones und so. Aber: die passende App fehlt. Nun, dann war ich zum Erasmus in Finnland, genau da wo Nokia herkommt und Angry Birds und viele andere kluge Techanwendungen. Aber wie kommt man an Entwickler? Als Soziologiestudent hat man da ja noch so viel Ahnung.

Irgendwann kam ich darauf, das es ja sowas wie Börsen gibt, auf denen man Entwickler suchen kann. Also fand ich da einen. Nun ging das Abenteuer erst so richtig los.

Weil wenn man sowas macht und dafür Geld verlangt, dann muß man ein Gewerbe anmelden, man muß sich mit Paypal herumschlagen, die einem dann auch noch erklären, dass sie in meiner Umsatz Range keine Ratenzahlungen anbieten, mit Konkurenz.

Wobei das mit der Konkurenz ist gar nicht so schlimm: Weil das bedeutet, das auch andere Menschen sehen, das es für unsere Dienstleistung einen Markt gibt, das man damit Geld verdienen kann und sie formulieren den Sinn auf ihrer Website eigentlich sehr treffend:

Wahlplakate sind eines der am stärksten beachteten Kommunikationsmittel in der politischen Landschaft. PLAKATMANAGER (das sind sie) führt die politische Plakatierung im öffentlichen Straßenraum in das 21. Jahrhundert.

Das Konzept beruht auf der Überzeugung, dass die digitale Erfassung eines jeden aufgestellten Plakats eine neue Dimension der Steuerung und Effizienz von Plakatkampagnen eröffnet. Dazu werden die Initiatoren von Plakatkampagnen, deren Unterstützer und Jedermann in einer einzigen App verbunden. Die systematische Erfassung macht darüber hinaus die Performance von Plakatkampagnen endlich messbar.

Wie sie genau die Performance messen wollen, das sehe ich noch nicht. Zumindest nicht aus ihrer Website. Aber das wäre ein Angebot für später: Auf den Karten die erreichten Wahlergebnisse möglichst Stimmbezirk scharf einblenden. Leider gibt es dafür noch keine Daten bzw. wenn dann sind sie ziemlich verstreut: Jedes Wahlamt bietet die irgendwie auf ihrer Website an.

Und bis man dann in den beiden Stores der großen Anbieter ist, ist das gar nicht so einfach. Bei Google geht das noch leicht, den Store zu bedienen, das ist wie WordPress.

Aber bei Apple: 5 GB xcode runterladen, Developer account für 99 Euro im Jahr, dann kann man die Rechte nicht einem Entwickler zuweisen sondern muß es selber signieren und selber hochladen. Wenn man dann noch Probleme mit dem DSL hat, kann das leicht eine 5 Stunden Aktion werden.

Jetzt hoffe ich, das wir die letzten Bugs ausmerzen und dann am Ende des Monats in die Bewerbung starten können.

Ich will aber nich nur jammern, es gab auch viele positive Momente:

Lukas der mir beim Pitchen in Freiburg geholfen hat:

Und überhaupt war der Pitch gut um sich selbst zu fokusieren und die offenen Fragen zu finden. Nicht nur die Antworten.

Dann war ich bei Slush in Helsinki und habe ganz viele spannende Menschen getroffen.

Herausgefunden das Android Handys doch gar nicht so schlecht sind wie ich immer dachte.

Wie Paypal, google maps, open street maps und so gehen. Was für gute Apps es alles gibt. Ich werde da in Zukunft mal ein paar empfehlen. Und ganz viele spannende Menschen getroffen.

Ach ja und in die Medien habe ich es auch geschafft:

Und zwar bei Startup Valley und Kansan Uutiset (auf Finnisch):

Und in 2017? Fertig studieren und meine App promoten. Daher ich darf zu ganz vielen Parteitagen fahren und da den Menschen Flyer in die Hand geben und Politiker treffen. Mir wird das Spaß machen.

Erlebnisse bei der Gewerbeanmeldung

Gestern war ich auf dem Amt. Dem Amt für öffentliche Ordnung in seinem wunderschönen Gebäude gegenüber der Johanneskirche – da wo auch neulich einer Tod geprügelt wurde. Wahrlich man merkt wie gut es ist das es bald umzieht. Aber die Inspektion der baulichen Anlagen war nicht mein Anliegen.

Ich wolle vielmehr einen Gewerbeschein beantragen, damit ich mit diesem Fördermittel beantragen kann. Ich bin nämlich unter die Start Up Unternehmer gegangen. Das nur am Rande – wenn es einen interessiert kann man auf www.plakatkarte.de nachschauen. Wir machen eine App die das Verwalten von Plakaten vereinfachen soll, für Veranstalter wie Parteien, Bands und so. Wäre auch was für den nächsten Wahlkampf.

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Beim pitchen der App! Die Lösung kommt von oben oder so.

Naja also ich zog eine Wartenummer und durfte nur 40 Minuten warten. Gut das ist jetzt wenn man etwa die Einwanderungsbehörde in Bengkulu kennt auch nicht lange, aber da gab es wenigstens einen Fernseher im Warteraum. Ich dachte ich bereite mich auch gut vor, im Internet fand ich auch das Formular zu Gewerbeanmeldung und habe es schon vorher am Computer ausgefüllt – so PDF Formulare sind ja recht sinnvoll.

Also legte ich den Damen, an meinem Schalter waren zwei (!) das Formular hin und sagte, „Ich will ein Gewerbeanmelden“.

Daraufhin fing die eine Dame an das Formular in den PC einzutippen, die andere laß ihr daraus vor. Unfreundlich wie ich war fragte ich, warum denn das Formular zum Ausfüllen auf der Website stünde wenn sie das jetzt wieder hier von Hand in den PC eintragen müsste.

„Naja meinte die Dame, man kann das auch per Fax oder Email oder Brief an uns schicken und bekommt dann einen Kostenbescheid nach Hause.“.

„Toll,“ antwortete ich, „warum steht das nur nicht auf der Website, also gefunden habe ich das nicht?“

„Na, müssen sie halt hier anrufen.“

Ich dachte mir dann, naja wenn es so ein Formular gäbe, bei dem die Daten schon in einen Barcode verwandelt würden – das gibt es die ganzen Arztpraxen nutzen das – dann bräuchte sie das nur abscanne. Würde ihr ca. 10 min. tippen sparen, der Stadt Arbeitszeit und uns Bürgern auch Gebühren.

Die nette Dame hat mich dann noch gefragt wie ich denn die 27 Euro bezahlen möchte. Ich zahlte mit Karte. Auch das ging gut, nur klebte sie dann den Ausdruck vom Gerät auf eine DIN A4 Seite. Ich habe nicht gefragt was das soll. Aber ich weiß es gibt Unternehmen, da erfasst, dass das Buchungssystem automatisch.

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Manchmal ist das mit dem Papier halt nicht mehr so zeitgemäß.

Ich habe jetzt mal dem OB und den Grünen und anderen Fraktionen meine Erlebnisse geschildert.