Bei mir hängt ein AfD Plakat. Was kann ich tun?

Immer wieder schreiben und sprechen mich Menschen an, dass es vor ihrem Haus oder auf ihrem täglichen Weg ein AfD Plakat gäbe. Das stört sie. Das ist, meiner Meinung nach, völlig verständlich. Was kann man also tun?

Abhängen und wegwerfen?

Besser nicht. Das Plakat gehört der AfD, hat einen bestimmten Wert (irgendwas zwischen 1,50 und 4 EUR). Wer Plakate entfernt, macht sich strafbar wegen Diebstahl und gerade bei mehreren dürfte es auch ein öffentliches Interesse an der Verfolgung geben.

Beschmieren?

Auch das dürfte als Sachbeschädigung gewertet werden. Und auch davon ist abzusehen.

Beide Aktionen geben der AfD auch die Möglichkeit sich wieder als Opfer darzustellen. Wir sollten also zu kreativeren Methoden greifen

Bei der Gemeinde melden

Es gibt für die Plakatierungen Regeln. Besonders wichtig: es darf nicht an Verkehrsschilder gehangen werden oder so, dass Verkehrsschilder verdeckt werden. Oben im tweet sieht man schon so eine regelwiedrige Plakatierung der AfD. Wenn man mehrere so Plakate entdeckt kann man es gerne der Stadtverwaltung und/oder der AfD melden. Um das Anbhängen kümmert sich dann der Bauhof oder die Abfallwirtschaft.

Drüber oder drunter hängen

Auch dieses Plakat der Liste Inklusion und Teilhabe könnte man drunter hängen..

Man kann etwa was nettes drunter oder drüber hängen, andere Parteien und Wählervereinigungen haben entsprechende Plakate im Angebot.

AfD Plakat: Update 3

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Soeben kam der Brief von der Landtagsverwaltung. Mit dem Gesetz über die Finanzierung der Fraktionen im Landtag ist das Plakat vereinbar. Es wird nur zu Landespolitischen Themen berichtet, die Plakatierung ist nah am Ereigniss (Ablehnung des Antrags auf Untersuchungsausschuss am 13.7.). Eine sechs Wochen Frist oder ähnliceh Fristen in denen Fraktionen keine Werbung machen dürfen gäbe es nicht.

Nun bleibt noch die Frage nach der Vereinbarkeit mit dem Gesetz über Parteienfinanzierung bzw. Wahlkampfinanzierung. Das prüft derzeit die Bundestagsverwaltung.

Die Konstanzer Parteienrechtsexperting Sophie Schönberger gab auf eine Email Anfrage mir als Antwort: „ohne die Plakate und die genauen Umstände der Finanzierung zu kennen, kann ich diesbezüglich natürlich keine sichere Beurteilung abgeben. Aber der Verdacht einer rechtswidrigen Verwendung der Fraktionsmittel scheint mir hier sehr nahe zu liegen.“

Weitere Artikel in diesem Blog zum Thema

 

Update: AfD Plakate

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Besagtes AfD Plakat das in vielen Großstädten Baden-Württembergs derzeit hängt, etwa noch heute morgen (30.8.17) am Standort (kein Witz): Germaniastraße 18, 68199 Mannheim, Foto: @klausl

Vor kurzem hatte ich über die Plakate der AfD Fraktion gesprochen die ich in Freiburg entdeckt habe. Inzwischen gab es in diesem Fall ein paar Entwicklungen:

Die Bundestagsverwaltung hat sich bei mir gemeldet und bestätigt, dass der von mir geschilderte Vorgang zumindest einen Anfangsverdacht nahelegt. Es könne gut sein, das hier Fraktionsgelder zu Wahlkampfzwecken mißbraucht würden. Sie werden diesen Fall prüfen und die AfD Fraktion zu einer Stellungnahme auffordern.

Ein kurzes Gespräch mit der Pressesprecherin der AfD Fraktion bringt folgendes zu Tage: Plakatiert wurde für 4 Wochen – genauen Zeitraum hat sie nicht genannt, so langsam sollte die Plakatierung aber auslaufen – in Freiburg, Pforzheim, Mannheim, Heidelberg, Stuttgart und Ulm. Das ganze sei natürlich kein Wahlkampf sondern Information für die Bürger, weil die Medien nicht über die Anträge berichten würden. (Hier Links zur Nichtberichterstattung in der Stuttgarter Nachrichten und dem durch Zwangsgebühren finanzierten SWR)

Das eine Plakat in Freiburg hing zumindest gestern noch, auch wenn es schon ein wenig lädiert war.

Die Badische Zeitung berichtet über einen ähnlich gelagerten Fall in dem die AfD im Zentrum von Stuttgart eine Videowerbetafel mit Werbung geschaltet hatte. Der Rechnungshof von Baden-Württemberg habe beanstanded, das es sich dabei nicht um eine sachgerechte Verwendung von Fraktionsmitteln handelt. (Bericht der Südwest Presse) „Update: AfD Plakate“ weiterlesen

Beschwerde über AfD Plakate bei Landtagspräsidium und Bundestagspräsident

Seit einigen Tagen sehe ich in Freiburg dieses Plakat an diversen Plakatwänden.

Meiner Meinung nach könnte das einen Verstoß gegen die Regeln zur Wahlkampffinanzierung oder Verwendung von Fraktionsmitteln sein. Deshalb habe ich mit Schreiben von gestern, die Landtagspräsidentin bzw. den Landtagsdirektor in Baden-Württemberg und den Bundestagspräsidenten, als die zuständigen Institutionen, die die Verwendung der Mittel prüfen, gebeten dies zu Untersuchen.

Wenn das Ergebniss vorliegt, werde ich auf diesem Blog informieren.

Warum den Bundestagspräsidenten? Der überwacht die ordnungsgemäße Verwendung der staatlichen Parteienfinanzierung. Das Aufhängen von Plakaten im Wahlkampf wäre ja auch ein Vorgang der verdeckte Parteienfinanzierung darstellen kann. Daher wäre der Bundestagspräsident bzw. die Bundestagsverwaltung, die das zu prüfen hätte.

Warum die Landtagspräsidentin? Nach den Regeln für die Verwendung der Fraktionsgelder prüft die Landtagsverwaltung und die Landtagspräsidentin die Verwendung der Fraktionsgelder. Daher es wäre ihre Aufgabe zu prüfen ob diese Verwendung von Fraktionsgeldern in Ordnung wäre.

Um was geht es im Antrag der „AfD“-Fraktion? Zunächst beantragte die beiden AfD Fraktionen im Landtag im November 2016 einen Untersuchungsausschuss zum Thema Linksextremismus, der wurde nicht eingesetzt. Diesen gleichen Untersuchungsausschuss kochte die wiedervereinigte AfD Fraktion nun Mitte Juli, vor dem Hintergrund der G20 Auschreitungen wieder auf – auch damals scheiterte der Antrag.

Nun bleibt zu Fragen ob die Verwendung von Fraktionsgeldern für Plakataktionen möglicht ist, ob solche Aktionen in den Wochen vor anderen Wahlen erfolgen dürfen, etc… Da ich das nicht beurteilen kann habe ich die zuständigen Stellen gebeten dies zu prüfen.

 

Plakatkarte

Seit einiger Zeit bastelt ein Entwickler und ich an einer Anwendung, die euch den Wahlkampf einfacher machen soll. Wir nennen das ganze Plakatkarte:

Das Aufstellen und vorallem das Suchen nach defekten, beschmierten oder herabgefallen Plakaten oder Plakatträgern verschlingt gerade in aufreibenden heißen Phase des Wahlkampf nicht bloß Nerven, sondern vor allem viel zu viel Zeit, die man besser in wirklichen Kontakt mit den Bürgern investieren könnte oder auch sich einfach mal etwas Ruhe zu gönnen.

Mit meiner Anwendungen sollen Parteien und Kandidaten die Aufstellung ihrer Plakate mit ihren Unterstützern oder ihrem Dienstleister gemeinsam besser koordinieren. Ebenso wird das Abräumen von Plakaten, nach der Wahl leichter, denn auch das kann ich systematisch bis zum letzten Plakat dokumentieren.

Denn für vergessene Plakate drohen gebührenpflichtige Beseitigungsanordnungen und hohe Bußgelder. Selbst die Kosten für einige wenige Plakate übersteigt bereits die Investition in den Einsatz von Plakatkarte.

Die App ist derzeit in itunes store und im google Playstore verfügbar. Ich denke ich habe sehr moderate Preise.

Plakatieren smart verwalten

Dieses Jahr sind Bundestagswahlen. Im öffentlichen Raum sichtbar wird diese Aktivität etwa drei Monate vor der Wahl mit einer zunehmenden Anzahl von Veranstaltungsplakaten und in den letzten 6 Wochen vor der Wahl in der „heißen Wahlkampfphase“ mit Partei- und sogenannten Kopfplakaten der Kandidatinnen und Kandidaten.
Spätestens jetzt greifen alle Kandidaten auf freiwillige Helfer zurück, die Plakate auf Plakatträger aufziehen und mehr oder weniger koordiniert plakatieren.

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Wer schon einmal für eine Veranstaltung oder einen Wahlkampf plakatiert hat, kennt das nun entstehende Problem: Normalerweise gibt es nur ein paar gute Plätze, die Plakate dürfen nur eine Zeit lang hängen und danach wollen Sie ihre Plakate wieder finden, weil die Plakatträger teuer waren. In der heißen Wahlkampfphase dürfen sie zwar an viel mehr Stellen plakatieren, aber man verliert leicht die Übersicht, auch werden Plakate beschädigt.

Wer das leichter haben, will kann mein Angebot Plakatkarte nutzen. Diese gibt es sowohl für Android Smartphones als auch für iPhones:

Auf dem Weg zur Plakatkarten Anwendung

Schon lange hatte ich dieses Problem, immerhin habe ich ja drei Kommunalwahlkämpfe geleitet und zwei Bürgerentscheide durchgestanden: Man hängt Plakate auf bzw. man lässt hängen. Entweder Freiwillige oder Profiplakatierer. Aber dann weiß man nie so recht wo die hängen. Hat ganz viele Gründe. Entweder weil die Freiwilligen nicht wissen wo sie sind oder eine Fotodokumentation auch mehr kostet. Und bis der Wahlkampf vorbei ist, hat man die Pläne mit den Plakaten eh schon wieder verloren.

Nun dachte ich mir, das müßte man doch irgendwie besser machen können, wir haben ja alle Smartphones und so. Aber: die passende App fehlt. Nun, dann war ich zum Erasmus in Finnland, genau da wo Nokia herkommt und Angry Birds und viele andere kluge Techanwendungen. Aber wie kommt man an Entwickler? Als Soziologiestudent hat man da ja noch so viel Ahnung.

Irgendwann kam ich darauf, das es ja sowas wie Börsen gibt, auf denen man Entwickler suchen kann. Also fand ich da einen. Nun ging das Abenteuer erst so richtig los.

Weil wenn man sowas macht und dafür Geld verlangt, dann muß man ein Gewerbe anmelden, man muß sich mit Paypal herumschlagen, die einem dann auch noch erklären, dass sie in meiner Umsatz Range keine Ratenzahlungen anbieten, mit Konkurenz.

Wobei das mit der Konkurenz ist gar nicht so schlimm: Weil das bedeutet, das auch andere Menschen sehen, das es für unsere Dienstleistung einen Markt gibt, das man damit Geld verdienen kann und sie formulieren den Sinn auf ihrer Website eigentlich sehr treffend:

Wahlplakate sind eines der am stärksten beachteten Kommunikationsmittel in der politischen Landschaft. PLAKATMANAGER (das sind sie) führt die politische Plakatierung im öffentlichen Straßenraum in das 21. Jahrhundert.

Das Konzept beruht auf der Überzeugung, dass die digitale Erfassung eines jeden aufgestellten Plakats eine neue Dimension der Steuerung und Effizienz von Plakatkampagnen eröffnet. Dazu werden die Initiatoren von Plakatkampagnen, deren Unterstützer und Jedermann in einer einzigen App verbunden. Die systematische Erfassung macht darüber hinaus die Performance von Plakatkampagnen endlich messbar.

Wie sie genau die Performance messen wollen, das sehe ich noch nicht. Zumindest nicht aus ihrer Website. Aber das wäre ein Angebot für später: Auf den Karten die erreichten Wahlergebnisse möglichst Stimmbezirk scharf einblenden. Leider gibt es dafür noch keine Daten bzw. wenn dann sind sie ziemlich verstreut: Jedes Wahlamt bietet die irgendwie auf ihrer Website an.

Und bis man dann in den beiden Stores der großen Anbieter ist, ist das gar nicht so einfach. Bei Google geht das noch leicht, den Store zu bedienen, das ist wie WordPress.

Aber bei Apple: 5 GB xcode runterladen, Developer account für 99 Euro im Jahr, dann kann man die Rechte nicht einem Entwickler zuweisen sondern muß es selber signieren und selber hochladen. Wenn man dann noch Probleme mit dem DSL hat, kann das leicht eine 5 Stunden Aktion werden.

Jetzt hoffe ich, das wir die letzten Bugs ausmerzen und dann am Ende des Monats in die Bewerbung starten können.

Ich will aber nich nur jammern, es gab auch viele positive Momente:

Lukas der mir beim Pitchen in Freiburg geholfen hat:

Und überhaupt war der Pitch gut um sich selbst zu fokusieren und die offenen Fragen zu finden. Nicht nur die Antworten.

Dann war ich bei Slush in Helsinki und habe ganz viele spannende Menschen getroffen.

Herausgefunden das Android Handys doch gar nicht so schlecht sind wie ich immer dachte.

Wie Paypal, google maps, open street maps und so gehen. Was für gute Apps es alles gibt. Ich werde da in Zukunft mal ein paar empfehlen. Und ganz viele spannende Menschen getroffen.

Ach ja und in die Medien habe ich es auch geschafft:

Und zwar bei Startup Valley und Kansan Uutiset (auf Finnisch):

Und in 2017? Fertig studieren und meine App promoten. Daher ich darf zu ganz vielen Parteitagen fahren und da den Menschen Flyer in die Hand geben und Politiker treffen. Mir wird das Spaß machen.