Mit der Verfügbarkeit neuer auf die aktuell im Umlauf befindlichen Corona-Virus-Varianten angepassten Impfstoffe, gibt es nun auch wieder vermehrt fragen zur Verfügbarkeit von Impfungen.
Grundsätzlich schreibt die STIKO:
„Alle Personen im Alter ?18 Jahre sollen über eine Basisimmunität gegen Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2 (SARS-CoV-2) verfügen. Eine Basisimmunität wird durch mindestens 3 SARS-CoV-2-Antigenkontakte (Impfung oder In- fektion) erreicht. Für den Aufbau einer bestmöglichen Basisimmunität sollten nach Einschätzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) mindestens 2 der 3 Antigenkontakte als Impfung erfolgt sein.“
Epidemiologisches Bulletin 21 | 2023 25. Mai 2023
Zu den aktuellen Impfstoffen:

„Personen im Alter ? 60 Jahre (s. Tab. A), Personen ab dem Alter von 6 Monaten mit einer Grundkrankheit, die mit einem erhöhten Risiko für einen schwe- ren COVID-19-Verlauf einhergeht, Personen jeden Alters mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko in der medizinischen und pflegenden Versorgung mit direktem PatientInnen- oder BewohnerInnenkontakt sowie Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch COVID-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann, sollen zukünftig weitere Aufrischimpfungen – in der Regel im Mindestabstand von 12 Monaten zur letzten bekannten Antigenexposition – erhalten“
Epidemiologisches Bulletin 21 | 2023 25. Mai 2023

Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beruhen auf Daten, die ihr vorliegen. Eine Nicht-Empfehlung bedeutet nicht, das sie von einer Impfung ab rät oder diese gar gefährlich oder nutzlos sei. Die STIKO schreibt selbst im epidemiologisches Bulletin Nummer 4/22 vom 27. Januar 2022 Seite 7:

Der angepasste Comirnaty XBB.1.5-Impfstoff (BionTech) ist für Erwachsene, Kinder und Säuglinge über sechs Monate zugelassen. Im Einklang mit früheren Empfehlungen der EMA und des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sollten Erwachsene und Kinder ab fünf Jahren, die eine Impfung brauchen, unabhängig von ihrem COVID-19-Impfstatus eine Einzeldosis erhalten. (weitere Infos)

Impfangebote
Eine Auslieferung der neuen Varianten-Angepassten-Impfstoffe soll an die Praxen ab ca. 18.9.23 erfolgen. Derzeit gibt es aber wohl noch Verzögerungen, weil keine Deutsche Packungsbeilage vorliegt.
- Der Hausärzteverband Baden-Württemberg informiert in einer Liste über impfende Praxen. Die ist derzeit recht leer, ich gehe davon aus, das mit Verfügbarkeit des Impfstoffs weitere Praxen dazu kommen.
- Verfügbar ist derzeit der Impfstoff von BionTech, der von Moderna wird in den kommenden Wochen wohl auch verfügbar sein und kann dann verordnet werden. Der BionTech Impfstoff wird vom Bund direkt bezahlt.
- Der mangelnde Enthusiasmus scheint auch dadurch begründet, dass es dieses Jahr nur 1/3 der Entlohnung vom letzten Jahr gibt. Somit rechnen sich viele Impfaktionen nicht mehr.
Freiburg
Praxis Dr. Thoden
Gemeinschaftspraxis Dr. Scholz, Dr. Thoden, Dr. Sandrock, will derzeit nur strikt nach STIKO Empfehlung impfen (ü60, Pflegeheimbewohner, Personal in medizinischen Einrichtungen, Familie & Kontaktperson von Menschen bei denen die Impfung keine sichere Imunantwort macht. Min 12 Monate bis zur letzten Erkrankung/Impfung. Terminvereinbarung
Praxis Waibel-Treber
Privatversicherte oder Selbstzahler. Keine Rechnung für den Impfstoff, aber Bezahlung der „ärztlichen Leistung“, ca 35 EUR. Indikation ü 60, Multimorbide, Pflegeeinrichtungen/Personal, STIKO Empfehlung oder nach Ärztlicher Entscheidung und Risikobewertung (z.b. Personen, die dies wünschen und viele berufliche Kontakte haben). Terminvereinbarung
Baiersbronn
Wie immer stabil: Baiersbronn /Spritzenhaus: Direkt zur Anmeldung: https://www.hausaerzte-am-spritzenhaus.de/grippe/index.php
Jugendliche und Kinder
Auch Kinder und Jugendliche haben das Recht sich vor einer durch das Corona-Virus verursachten Erkrankung zu schützen. Jedes 100. Kind, das sich mit Corona ansteckt, muss ins Krankenhaus, jedes 1000. Kind auf die Intensivstation und jedes 10.000 Kind stirbt an den Folgen einer Infektion.
Pressemitteilung zur u5 Impfaktion mit vielen Informationen zur Kinderimpfung.
Extra Seite mit Informationen und Links zur KinderimpfungKinder über 6 Monaten können sich in Begleitung ihrer Eltern ganz normal impfen lassen. Ich kann aus meiner Sicht, nur allen Eltern anraten ihre Kinder – auch nach einer möglichen Coronainfektion – impfen zu lassen.
Da die EMA am 20.10.22 die Impfung für alle ab 6 Monate (!) zugelassen hat, ist es nun keine offlabel Impfung mehr. Wie sich die Angebotssituation nun entwickelt, werde ich hier berichten.
Impfungen bieten in Freiburg derzeit nur niedergelassene Kinderärzte an.
Radio Dreyeckland hat eine zweistündige Infosendung aufgezeichnet, in der alle Argumente für die Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen Corona erläutert werden, ausführlich auf Fragen eingegangen wird. Es lohnt sich für alle Eltern, diese Sendung nachzuhören.