Auf dem Weg zur Plakatkarten Anwendung

Schon lange hatte ich dieses Problem, immerhin habe ich ja drei Kommunalwahlkämpfe geleitet und zwei Bürgerentscheide durchgestanden: Man hängt Plakate auf bzw. man lässt hängen. Entweder Freiwillige oder Profiplakatierer. Aber dann weiß man nie so recht wo die hängen. Hat ganz viele Gründe. Entweder weil die Freiwilligen nicht wissen wo sie sind oder eine Fotodokumentation auch mehr kostet. Und bis der Wahlkampf vorbei ist, hat man die Pläne mit den Plakaten eh schon wieder verloren.

Nun dachte ich mir, das müßte man doch irgendwie besser machen können, wir haben ja alle Smartphones und so. Aber: die passende App fehlt. Nun, dann war ich zum Erasmus in Finnland, genau da wo Nokia herkommt und Angry Birds und viele andere kluge Techanwendungen. Aber wie kommt man an Entwickler? Als Soziologiestudent hat man da ja noch so viel Ahnung.

Irgendwann kam ich darauf, das es ja sowas wie Börsen gibt, auf denen man Entwickler suchen kann. Also fand ich da einen. Nun ging das Abenteuer erst so richtig los.

Weil wenn man sowas macht und dafür Geld verlangt, dann muß man ein Gewerbe anmelden, man muß sich mit Paypal herumschlagen, die einem dann auch noch erklären, dass sie in meiner Umsatz Range keine Ratenzahlungen anbieten, mit Konkurenz.

Wobei das mit der Konkurenz ist gar nicht so schlimm: Weil das bedeutet, das auch andere Menschen sehen, das es für unsere Dienstleistung einen Markt gibt, das man damit Geld verdienen kann und sie formulieren den Sinn auf ihrer Website eigentlich sehr treffend:

Wahlplakate sind eines der am stärksten beachteten Kommunikationsmittel in der politischen Landschaft. PLAKATMANAGER (das sind sie) führt die politische Plakatierung im öffentlichen Straßenraum in das 21. Jahrhundert.

Das Konzept beruht auf der Überzeugung, dass die digitale Erfassung eines jeden aufgestellten Plakats eine neue Dimension der Steuerung und Effizienz von Plakatkampagnen eröffnet. Dazu werden die Initiatoren von Plakatkampagnen, deren Unterstützer und Jedermann in einer einzigen App verbunden. Die systematische Erfassung macht darüber hinaus die Performance von Plakatkampagnen endlich messbar.

Wie sie genau die Performance messen wollen, das sehe ich noch nicht. Zumindest nicht aus ihrer Website. Aber das wäre ein Angebot für später: Auf den Karten die erreichten Wahlergebnisse möglichst Stimmbezirk scharf einblenden. Leider gibt es dafür noch keine Daten bzw. wenn dann sind sie ziemlich verstreut: Jedes Wahlamt bietet die irgendwie auf ihrer Website an.

Und bis man dann in den beiden Stores der großen Anbieter ist, ist das gar nicht so einfach. Bei Google geht das noch leicht, den Store zu bedienen, das ist wie WordPress.

Aber bei Apple: 5 GB xcode runterladen, Developer account für 99 Euro im Jahr, dann kann man die Rechte nicht einem Entwickler zuweisen sondern muß es selber signieren und selber hochladen. Wenn man dann noch Probleme mit dem DSL hat, kann das leicht eine 5 Stunden Aktion werden.

Jetzt hoffe ich, das wir die letzten Bugs ausmerzen und dann am Ende des Monats in die Bewerbung starten können.

Ich will aber nich nur jammern, es gab auch viele positive Momente:

Lukas der mir beim Pitchen in Freiburg geholfen hat:

Und überhaupt war der Pitch gut um sich selbst zu fokusieren und die offenen Fragen zu finden. Nicht nur die Antworten.

Dann war ich bei Slush in Helsinki und habe ganz viele spannende Menschen getroffen.

Herausgefunden das Android Handys doch gar nicht so schlecht sind wie ich immer dachte.

Wie Paypal, google maps, open street maps und so gehen. Was für gute Apps es alles gibt. Ich werde da in Zukunft mal ein paar empfehlen. Und ganz viele spannende Menschen getroffen.

Ach ja und in die Medien habe ich es auch geschafft:

Und zwar bei Startup Valley und Kansan Uutiset (auf Finnisch):

Und in 2017? Fertig studieren und meine App promoten. Daher ich darf zu ganz vielen Parteitagen fahren und da den Menschen Flyer in die Hand geben und Politiker treffen. Mir wird das Spaß machen.

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