Antwort vom DRadio Kultur

Ich hatte mich ja an DRadio Kultur gewandt, wegen eines Beitrages in ihrer Sendung „Nachspielzeit“ zum neunen Stadion in Freiburg. Nun hat mir der zuständige Redakteur geantwortet und räumt doch Fehler ein:

„Allerdings gebe ich Ihnen natürlich Recht:  Die „enorme Jugend- und Integrationsarbeit“ der Fallschirmspringer zu betonen, hat mich schon damals kaum bis wenig überzeugt.  Zahlreiche Sportarten sind da offener und breiter aufgestellt und effektiver.  Wie die Kostensteigerung von 38 auf 70 Millionen zustande kommt, kann ich nicht mehr rekonstruieren.
Auch in einem weiteren Punkt kann ich Ihre Kritik verstehen:  Die komplexe Gemengelage dieses Themas ist schwer in insgesamt rund 12 Minuten differenziert darzustellen (…)  Trotzdem war ich unter dem Strich mit dem Gesamtprodukt leidlich zufrieden.“

Nun, ich finde es immernoch einen schlampigen Beitrag und hätte gehofft, das gerade die sachlichen Fehler, doch auch richtig gestellt werden. Vielleicht schreibe ich nochmal eine Email. Denn gerade, dass man einfach so eine Kostensteigerung um nahezu 100% in den Raum wirft, ohne dass man weiß woher die Zahlen kommen (und für die es auch nach meiner Recherche gar keinen Grund gibt) zeigt ja schon das man hier einfach ungeprüft sämtliche Behauptungen der Stadiongegner übernommen hat.

ArTik im Vorderhaus

Wenn man lange weg war, dann gewinnt man zu den Dingen in Freiburg einen gewissen Abstand. Dieser Abstand ist ganz schön wenn man wieder zurück kommt und es einem erlaubt die Dinge daheim mit anderen Augen zu sehen.

Also ging ich zur ArTik Podi und hörte mir an, was da so gesprochen wurde. In der kurzen Zusammenfassung kann ich sagen: Alle auf dem Podium wurden ihren Rollen gerecht. So ganz nach Goffmann.

https://twitter.com/sbamueller/status/743877245643685888

Leider waren wichtige Leute eben nicht auf dem Podium: Eigentlich hätte die CDU ihre „junge, urbane, intelligente, Jugendpolitik“ – Darstellerin schicken sollen und die Grünen ihren „Ökozunsel mit Vollbarth aus dem Vauban“ – Darsteller. Denn die hätten zu dem Thema offensiv und aus Kenntnis der Zusammenhänge argumentiert. Leider waren die geforderten Darsteller nicht verfügbar und so mußte man sich mit der Ersatzbesetzung zufrieden geben: Dem gut frisierten Jungunioisten der gerade auf dem Weg zu einer Party in einem Verbindungshaus ist war und dem einem grünen Altstadtrat, aus der Kulturszene.

So begann das ganz erstmal mit einer intensiven Exegese einer Freie Wähler Pressemitteilung. Der Moderatorendarsteller kam ja vom Caritas und da exegiert man wahrscheinlich dann mal Bibel, päpstliche Schreiben und halt auch Pressemitteilungen. Nun hätte man auch die ganz trefflich mit der Anke Dallmann, besetzte Rolle der Freie Wähler Stadträtin, befragen können was die Pressemitteilung denn nun genau bedeutet. Hat man auch, aber vorher lieber ein wenig Exegese. „ArTik im Vorderhaus“ weiterlesen

Plauner Spitzen

So nachdem mein Leserbrief in der Plauner Zeitung als Reaktion auf meine Studie erschienen ist hat sich das Wasser dort scheinbar beruhigt.

Es gab einen weiteren Leserbrief der meine Studie nicht so toll fand und ganz viele nette Zuschriften von Menschen die es gut fanden, dass ich mich mit dem Thema befasst habe. Es wurde an manchen Formulierungen oder Rechtschreibfehlern Kritik geübt, aber insgesammt doch das Thema ganz sachlich aufgefasst. Und es gab auch viel Lob. So muß ich sagen die Reaktionen danach haben mein Plauen Bild doch stark verbessert.

Was mit „Wir sind Deutschland“ passiert, weiß ich nicht. Zumindest finden laut Website und Facebookseite eigentlich keine weiteren Treffen statt.

Demnächst muß ich nach Weimar, vielleicht schaue ich da mal in Plauen vorbei.

Übrigens wurde das Paper mit 4 von 5 bewertet, was dann in Deutschland ein Gut wäre…

Leserbriefe zum Beitrag „Student legt Studie über WsD-Protestgruppe vor“

GQf1Nr_6Leserbriefe zum Beitrag „Student legt Studie über WsD-Protestgruppe vor„. In einem Forschungsprojekt für die Finnische Universität Turku wurden 20 Stunden Videoaufnahmen von den Kundgebungen in Plauen analysiert.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse habe ich die Beiträge zu meiner Hausarbeit gelesen. Sie fragen richtigerweise wer diese beauftragt hat: Niemand. Die Hausarbeit schreib ich im Seminar “Nationalisms” bei Universitätsdozent Dr. Matti Jutila. Ich habe das Thema aus reinem Interesse untersucht und dafür weder Geld noch sonstige Leistungen erhalten. Für Kritik an der Methodik der Studie bin ich offen.

Auf der einen Seite weisen die Veranstalter stets darauf hin, dass die Redebeiträge nicht ihre Meinung, sondern die der Redner wiedergeben. Das ist sicher richtig. Aber mir gegenüber hat Frau Ohheim erklärt, dass sie sich von jedem Redner ein Manuskript vorlegen lassen und nach “krasse Sachen” durchsehe und diese bespreche.

Der Moderator zahlreicher Veranstaltung Gunnar Gemeinhart, kommentierte rechtspopulistischen Beiträge in der Regel wohlwollend.

In einem ausführlichen Telefonat mit einem Plauener WsD-Kritiker wurde ich darauf hingewiesen, dass bei der 20. Sonntagsdemo ein Herr zum Thema sprach und dann als er vom „genehmigten“ Manuskript abweicht, von der Bühne kolportiert wird. (Zu sehen im Youtube Video https://youtu.be/T7uFbAW-F8g ab ca 13:30)

Er wies auch daraufhin das etwa Ken Jebsen von den Veranstaltern eingeladen wurde, was Ken Jebsen auch in einem seiner Videos ebenfalls so darstellt.

Daher komme ich zu dem Schluss, dass die Veranstalter sowohl kontrollieren wer redet und auch was dort gesagt wird. Vereinzelte Minderheitenmeinungen werden geschickt eingebunden um dadurch die Fassade von Meinungsfreiheit und Vielfalt aufrechtzuerhalten. Diese Redner werden jedoch regelmäßig ausgebuht. „Leserbriefe zum Beitrag „Student legt Studie über WsD-Protestgruppe vor““ weiterlesen