Kürzlich war die Debatte wieder da: Freiburg werde immer krimineller und man brauch um die schlimmsten Auswüchse zu bekämpfen einen Kommunalen Ordnungsdienst, dessen Aufgabe ja Ordnungswiedrigkeiten sind und nicht Straftaten. Schauen wir doch einfach mal was die Statistik hergibt und auf die Kennzahl die gerne von Kriminologen verwendet wird: Morde.
Zunächst mal die absoluten Zahlen: 1974, 1993 und 2016 gab es in Freiburg 12 mal Mord und Totschlag. Im Durchschnitt 1974 – 2016 sind es jeweils 7 mal Mord und Totschlag. 1974 hatte Freiburg 179.196 Einwohner, 2015 hatte es (das sind das letzte Jahr von dem ich Zahlen gefunden habe) 226.393. Also 47.197 mehr!
Rechnet man deshalb Morde und Totschlagsdelikte auf 100.000 Einwohner, kommt man auf diesen Verlauf oder schöner auf dieses Histogramm:
Daher es gibt eine Reihe von Jahren (1974, 1993, 1988, 1985, 1980, 1987) die waren wesentlich tödlicher als 2016. Und auch 2016 hat die gleiche Mordrate / Tötungsdelikte pro 100.000 Einwohner wie 1986. 1992, 1990, 1977 und 1994.
die meisten KFZ Diebstähle auch 1982 – obwohl es deutlich weniger KFZ gab! Die meisten Ladendiebstähle 1993, Brandstiftung war am populärsten 2003 und Widerstand gegen die Staatsgewalt 2006. Das war auch das Topjahr für Sachbeschädigung und Straftaten gegen die öffentliche Ordnun
Während ich schon die Hoffnung hatte, weniger von Stephan Wermter, Freiburgs Trumpverschnitt zu hören, wohl auch weil er mich bei Facebook geblockt hat, ging diese Hoffnung nicht auf. Da ist zum einen Stephan Wermters halbseitige Anzeige in der Badischen Zeitung:
Seite zwei vom Stadtteile Teil der Badischen Zeitung, dürfte etwa 3000 Euro gekostet haben!
Und dann sind da die Äußerungen auf Facebook, die auch jemand der nicht „nicht rechts“ sei, nicht machen würde:
Zum Beispiel würde man als „nicht Rechter“ keinen AfD Tv Beitrag von Alice Weidel teilen und den Eindruck erwecken man bekäme als Ausländer einfach so Geld:
Würde man auch deswegen gar nicht teilen, weil man entsprechende Seiten die einen solchen Beitrag verbeiten, gar nicht aboniert hätte. Und wenn, dann würde man das kritisch betrachten.
Man würde auch keinen Beitrag aus der einschlägig bekannten „Epochtimes„, dem „AFD Wutmedium“ teilen. Übrigens ist es bisher so, das man als Person – unabhängig vom Aufenthaltsort der Kinder, wenn man als Sorgeberechtigter in Deutschland lebt, für diese Kindergeld bekommt und zwar die gleiche Summe. Das will die AfD nun einschränken. Das wollte man in Großbritaninen auch ist dann aber gleich ausgetreten und Siggi Gabriel wollte es auch mal. Gibt aber gute Gründe warum man das vielleicht nicht macht. Übrigens würden dann auch Eltern deutscher Kinder, die gerade ein Jahr im Ausland leben, nix bekommen. Muß man ja gleich behandeln.
Aber wie gesagt, wenn man nicht rechts ist, dann teilt man eher nicht „Epochtimes“.
Und dann ist da noch die Mär mit den „vielen positiven Zuschriften“ von den Leuten. Ja „das Volk“ oder was sich dafür hält schreibt Stephan regelmäßig wie toll es seine Kandidatur halte:
Nun, was passiert aber wenn plötzlich in der von Stephan gegründeten Kastenwagen Facebookgruppe rauskommt, was für ein netter Kerl er ist. Also wenn man am Sonntag Vormittag die Hose runterlassen muß und sich vor 7000 Campingfreunden bekennen:
Tja dann wehrt sich „das Volk“.
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Und dann hat man plötzlich viel weniger Likes für die eigene Kastenwagengruppe.
Natürlich darf man das alles sagen und denken. Aber man muß sich dann nicht wundern wenn andere Leute einen als „Nazi“ oder vielleicht etwas vornehmer als „Rechts“ bezeichnen. Wenn ich kein Fleisch esse, bin ich halt Vegitarier. Und wenn ich rechtes Gedankengut verbreite und AfD Sprech von mir gebe, dann bin ich halt „rechts“.
Als Reaktionen auf die große SWR Recherche gabe es im Landtag, auf Antrag der FDP eine Debatte. Das Video ist verlinkt (Debatte geht ab 1:21:37 los – geht ca 2h). Der SWR fasst das ganze auch in einem Artikel schön zusammen:
So schreiben mir Mitarbeitende aus dem Landkreis Emmendingen:
„wenn man Glück hat fährt Nachts überhaupt ein Auto in Elzach. Geht schon soweit dass wenn sie niemand finden ein RS (Rettungssanitäter, AdR) aufm NEF (Notfalleinsatzfahrzeug, sollte nach Gesetz mit einem Rettungsassistenten besetzt sein) sitzt.
Aus dem Landkreis Lörrach weiß ich, das es ähnliche Probleme gibt, so wurde etwa im September 2015 Nachts der zweite Rettungswagen in Lörrach nahezu durchgängig nicht besetzt und es gab auch große Ausfälle beim Krankentransport. Auch heute scheint es in Lörrach ausfälle bei Rettungswagenschichten zu geben. Für den Landkreis Lörrach habe ich eine ähnliche LIFG Anfrage, wie für die Stadt Freiburg gestellt.
Sicherlich gibt es Personalnot auch in anderen Bereichen, von Bundeswehr, über Bäcker bis Zimmerleute. Aber der Unterschied zur „freien Wirtschaft“ ist, dass wenn ein Bauunternehmen nicht genug Personal hat, dass es dann weniger Aufträge annimmt und die Leute eben länger warten müßen bis ein Haus fertig ist. Aber beim Rettungsdienst und der Krankenpflege gefährdet Personalmangel Leben!
Wie gesagt, es ist aus meiner Sicht unvorstellbar, dass die DRK Landesgeschäftsführer – für Südbaden wäre das Frau Wiloth-Sacherer – über diese Zustände nicht informiert sind und erst aus einer SWR Doku darüber erfahren.
Die Stuttgarter Zeitung bereichtet über eine Bürgerinitative die sich der Sache annimmt:
Und in der Sache einen Brandbrief an den Ministerpräsidenten geschrieben hat. Den Forderungen und den angesprochenen Problemen kann ich vollständig zustimmen.
UPDATE: Eingangsbestätigungen meiner LIFG Anfragen, liegen inzwischen von der Stadt Freiburg und dem Landkreis Lörrach vor. Die Stadt Freiburg hat die Anfrage, an den Kreisbereichsausschuss weitergeleitet.
Aber auch in Freiburg gibt es nicht nur im Rettungsdienst Probleme. Scheinbar hat das St. Josefskrankenhaus beschlossen die Pflegekraft, die sich Nachts um die Kindernotfallpraxis kümmert einzusparen und den Betrieb von der chirugischen Ambulanz miterledigen zu lassen:
Wohl gemerkt die Kindernotfallpraxis ist in der Regel voll mit kranken Kindern und den Eltern. Neben den Kindern sollen die Schwestern auch die Aufnahme durchwischen/putzen, Matrial bestellen, Kranke Erwachsene versorgen denn die Aufnahme macht auch Innere&Chirurgie
Warum ich mich so für ein The Things Network für Freiburg einsetze haben mich in den letzten Tagen viele gefragt. Ja ich habe einiges Unternommen: etwa einen Brief an den Oberbürgermeister, den IHK Präsidenten, das Gründerbüro der Uni und viele andere geschrieben und gefragt ob sie beim Aufbau eines Netzes helfen können. Ich habe auch erreicht, dass das Thema in einer Anfrage besprochen wurde und viele Menschen darauf angestoßen.
Die Fraktionen der Grünen und von JPG fragen offiziell: Wie steht es in Freiburg mit einem TTN Netz und wie hilft die Stadt den aktiven dabei?
Gestern war ich bei einer der seltsamsten politischen Veranstaltungen in meinem Leben. Stephan Wermter hatte eingeladen um mit den Menschen aus Haslach, über ihre Anliegen zu sprechen. Ich kam etwas später, weil ich bei einem anderen Termin war und hatte die Gegendemo verpasst.
Im Raum waren etwa 35 Leute, die meisten davon mittleren Alters und eine Reihe jüngerer Männer mit Vollbärten, die so aussahen als hätten sie Migrationshintergrund.
Zunächst war das Ganze nicht besonders aufregend, ja eher langweilig. Ein mittelalter Herr erklärte es werde bald zu einem riesen Crash kommen (wohl Börse oder Euro), noch dieses Jahr! Er lese da viel im Internet darüber. Der Gleiche fragte dann etwas später, ob Stephan Wermter „als Selbstständiger“ mal das mit dem Bruttoinlandsprodukt erklären könnte, weil das BIP sei ja etwa 2,7 Billiarden EUR und der Bundeshaushalt nur 450 Mrd. EUR, wo sei denn das ganze Geld? Stephan Wermter bemühte sich.
Irgendwie alles so ein wenig auf Stammtischniveau – eine Frau fordert das mehr Demonstriert werden soll und was Unmüssig mache sei ja auch irgendwie legitim – die Ämter seien zu langsam – 50% Sozialwohnungsbau bringt nix
Den ganzen Abend über kam so eine Stimmung auf, dass man als Deutscher gegenüber Flüchtlingen – denen ja eh alles in den Arsch geschoben würde – doch irgendwie benachteiligt sei. Besonders absurd war das, weil Stephan Wermter verschiedene Kategorien aufmachte: Die Flüchtlinge die vor 10 Jahren gekommen seien, die hätten keine Lobby, aber die die jetzt kommen, bekommen alles. Und er habe ja auch nix gegen richtige Flüchtlinge, aber man dürfe nicht die „Verbrecher der gesamten Welt nach Deutschland holen“. Und wenn ein Flüchtling 1200 Euro im Monat bekäme und neue Handys, dann sollte man das als Deutscher auch bekommen. Auf die Frage wer das behaupten würde, erklärte er man solle doch mal beim Vodafone Shop beim Stadttheater nachfragen.
Jetzt haben sie es von der #Frauendemo in #Kandel – in Amerika sei die #Antifa quasi eine terroristische Vereinigung und wenn man jetzt demonstriert wird man von der #Polizei aufgeschrieben!
Lustigerweise gab es eine Frau, die immer so klassenkämpferische Thesen vertrat, die auch auf einer Veranstaltung der Linken nicht fehl am Platze gewesen wären.
Einer aus dem Publikum fragt warum man soviel Geld für Asylanten ausgibt bekommt Antwort von Frau: ihr spielt die Obdachlosen gegen Asylbewerber ab. Kampf untere Schichten gegeneinander. Schüren der Ängste der einfachen Leute @OBMonikaStein könnte die Leute auch abholen
Stephan Wermter verlas dann noch Hassmails gegen ihn und konnte sich nicht erklären, warum ihm damals Menschen wegen des von ihm organisierten Trauermarschs wegen Maria, vorwarfen er würden den Tot der jungen Studentin politisch auschlachten.