Krankheiten die es wegen Corona-Hygiene weniger gibt

Immer wieder wird über die negativen Folgen des „Lockdown light“ gesprochen, allerdings gibt es neben Corona noch andere Krankheiten. Da auch immer wieder diskutiert wird, dass Menschen leiden oder sterben, weil sie nicht die notwendige Behandlung bekommen oder sich sogar nicht ins Krankenhaus oder zum Arzt trauen. Die vollständigen Folgen der Corona Pandemie und der Maßnahmen die gegen ihre Ausbreitung unternommen werden, können hier nicht vollständig überblickt werden. Ich möchte mit diesem Artikel lediglich auf einen weiteren Aspekt hinweisen.

Besonders eindrücklich ist der Rückgang bei Masern, in den Kalenderwochen 1 – 48 von 508 auf 75 zurück, das sind 14.76 % von 2019. Ähnlich ist es bei Röteln: 2020 noch 7 von 17, Windpocken 20.903 von 10.735.

KrankheitKW 1-48 2019KW 1-48 2020% des Werts 2019
Mumps33350066,6
Masern5087514,76
Röteln1715,88
Keuchusten9.5733.38535,36
Windpocken20.90310.73551,36
MRSA1719103760,33

Die Daten stammen aus dem Epidemiologisches Bulletin 49/2020 3. Dezember 2020. Bis auf MRSA, werden alle diese Infektionen über Tröpfcheninfektionen übertragen. Ob es dadurch auch weniger Todesfälle gegeben hat, kann ich nicht sagen. Bei Keuchhusten gibt die Wikipedia eine Letaltität von 1:1000 an, das wären dann immer etwa 4 Tote weniger als 2019.

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„Was denken Sie?“ – Statistik-Quiz mit Aha-Erlebnis

Als Abschied an die am 30.6. endende 16-jährige Amtszeit von Dieter Salomon hat Altstadtrat Sebastian Müller ein Online-Quiz entwickelt. „Was denken Sie?“ funktioniert ganz einfach: Jeweils für die Jahre 2002 – 2010 ist eine Entwicklung vorgezeichnet als Linie auf einer Grafik. Für die Jahre 2010 bis 2018 sind die User gefragt: Man zeichnet ein, was man denkt, wie sich die Stadt entwickelt hat.
Dann klickt man auf die „wie wars wirklich“ Schaltfläche und sieht, ob das Bauchgefühl sich mit den Statistiken deckt.

Altstadtrat Sebastian Müller entwickelt Quiz als Hommage an 16 Jahre Oberbürgermeister Dieter Salomon

„Zu einem Politiker wie Dieter Salomon passt eine Rückschau mit Statistiken besser als Prosa oder Anekdoten. So erlebt man viel intensiver, wie viel in seiner Amtszeit in Freiburg wirklich passiert ist“, erklärt Sebastian Müller.

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Dieter Salomon checkt die Statistiken.

Themen sind etwa Kriminalität, Bevölkerungsentwicklung, Kultur, Arbeitsplätze und Kitaplätze. Die Statistiken sollen laut der Entwickler eine Auswahl sein – keine Lobpreisung. Viele zunächst einmal positive Entwicklungen haben auch negative Begleiterscheinungen: Etwa Zuwachs bei Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen bedeutet auch gleichzeitig steigende Nachfrage nach Wohnraum.

http://wiewars.sbamueller.de
Link zum Tool http://wiewars.sbamueller.de

?Link zum Werkzeug
und falls der Link nicht geht*, dann dieser.

Über das Tool:

„Was denken Sie?“ (Quellcode auf Github) wurde vom WDR für die letzte Nordrhein-Westfälische Landtagswahl von einer Vorlage der New York Times adaptiert. Sebastian Müller hat passende und interessante Statistiken herausgesucht und in dieses Werkzeug eingegeben. André Eberle hat sich um die technische Ausführung und das Anpassen von Template und Server gekümmert.

* Kleiner Hinweis: Ggf. mal den eigenen Browser Cache löschen. Und beide Links: http://wiewars.sbamueller.com oder http://wiewars.sbamueller.de ausprobieren.

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Wird Freiburg immer krimineller?

Kürzlich war die Debatte wieder da: Freiburg werde immer krimineller und man brauch um die schlimmsten Auswüchse zu bekämpfen einen Kommunalen Ordnungsdienst, dessen Aufgabe ja Ordnungswiedrigkeiten sind und nicht Straftaten. Schauen wir doch einfach mal was die Statistik hergibt und auf die Kennzahl die gerne von Kriminologen verwendet wird: Morde.

Morde_inFreiburg

Zunächst mal die absoluten Zahlen: 1974, 1993 und 2016 gab es in Freiburg 12 mal Mord und Totschlag. Im Durchschnitt 1974 – 2016 sind es jeweils 7 mal Mord und Totschlag. 1974 hatte Freiburg 179.196 Einwohner, 2015 hatte es (das sind das letzte Jahr von dem ich Zahlen gefunden habe) 226.393. Also 47.197 mehr!

mordepro100000

Rechnet man deshalb Morde und Totschlagsdelikte auf 100.000 Einwohner, kommt man auf diesen Verlauf oder schöner auf dieses Histogramm:

sbamueller_2018-Feb-26

Daher es gibt eine Reihe von Jahren (1974, 1993, 1988, 1985, 1980, 1987) die waren wesentlich tödlicher als 2016. Und auch 2016 hat die gleiche Mordrate / Tötungsdelikte pro 100.000 Einwohner wie 1986. 1992, 1990, 1977 und 1994.

Siehe dazu auch diesen Tweet von mir:

Im Fr.itz sind nur die Daten seit 1974, daher kann ich nicht weiter zurückschauen. Was aber spannend wäre.

Die Datei mit der ich schnell mal die Berechnungen gemacht habe findet sich hier (xls) U?bersicht Kriminalstatistik

Update: Raubüberfälle:

raub_absolute_zahlenraubpro10000

„Kriminalstatistik“

So nachdem ich etwas rumtelefoniert habe und auch bon der Polizei zurückgerufen wurde kann ich folgendes sagen: Aufgrund der Kriminalstatistik kann man weder sagen, dass die Taten durch Syrer oder andere Flüchtlinge, die im Laufe der aktuellen „Flüchtlingskrise“ nach Freiburg kamen, zugenommen haben haben oder nicht. Man kann auch nicht sagen, sie hätten unterproportional oder überproportional zugenommen, wie es die BZ schlußfolgert.

Denn die Polizei liefert bei der Kriminalstatistik nur einen Ausganngswert. Das bedeutet fahre ich etwa am 1.12.2015 schwarz und werde erwischt, dann kann es sein dass die VAG sagen wir mal 2 -3 Wochen braucht mich anzuzeigen. Dann geht das zur Polizei, die bearbeitet das. Braucht dafür auch noch mal 2 bis drei Wochen, ich will hier keinem unterstellen er sei langsam, aber es gibt ja auch dringlicherers. Es kann also gut sein, das selbst bei einem recht einfachen Fall wie diesem, das ganze erst nach dem 1.1.2016 an die Staatsanwaltschaft geht. Sprich ich tauche erst in der Kriminalstatistik 2016 auf, die irgendwann im Frühjahr 2017 veröffentlicht wird. Dabei handelt es sich noch um einen recht einfachen Fall, weil die Ermittlungen ja kaum kompliziert sind.

Durchaus kann es aber sein, dass sich diese auch über mehrere Monate hinziehen. Dazu kommt noch, dass nicht alle Delikte angezeigt werden. Schwarzfahren von der VAG in der Regel erst bei mehrmaligem erwischt werden. Auch bei Gewalt in der Partnerschaft oder ähnlichem gibt es eine hohe Dunkelziffer. Dagegen bei Wohnungseinbruch oder ähnlichem wird fast alles angezeigt.

Aber gut, das mit Statistik ist ja schwer und heute haben wir ja den Fall, dass der Freiburger Mietspiegel möglicherweise falsch berechnet ist

Mal schauen.

Kriminalstatistik und Flüchtlinge

BZStatistik

Am 8.4. berichtet die Badische Zeitung über Entwicklungen in der Kriminalstatistik in Freiburg. Zunächst ist der Artikel relativ angenehm: „Im Vergleich zu den absoluten Zahlen der Schutzsuchenden, die 2015 nach Freiburg gekommen sind, ist ihr Anteil an den Straftätern unterproportional gestiegen.“

Wenn man den Artikel dann aber nochmal liest kommen einem Fragen: Warum bezieht sich die Badische Zeitung auf das gesammte Jahr? Schlieslich kamen die meisten Flüchtlinge erst ab September nach Freiburg.

Ich war also einen Blick in die Originalpressemitteilung der Polizei. Auch in dieser werden die Daten nicht nach Monaten ausgwiesen, sondern nur nach Jahren.

Daher kann man aus der vorliegenden Statistik nicht Schlußfolgern, dass die Steigerungen unterproportional seien, wie es die BZ schreibt. Dazu müßte man entweder die Monate Oktober, November, Dezember mit denen des Vorjahres bzw. mit anderen drei Monaten vergleichen.

Per Email fragte ich bei der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit darauf hin an und bat eine entsprechende Statistik zu liefern. Leider bekam ich darauf folgende Antwort:

„Eine Aufschlüsselung nach Monaten liegt uns in dieser Form nicht vor, wir müssten Sie durch unseren Statistiker konkret veranlassen.
Wir bitten Sie um Verständnis, dass dieser Arbeitsaufwand für Einzelanfragen von Privatpersonen für uns gegenwärtig nicht vertretbar ist. Diese und vergangene Woche werden sämtliche Pressekonferenzen in den Landkreisen des PP Freiburg gehalten, in welche unser Statistiker stark eingebunden ist.
Eine Beschönigung unserer Statistiken weisen wir allerdings entschieden von uns.“

Nun, vielleicht bekomme ich ja in den komenden Wochen noch Antwort oder vielleicht sehe ich das ganze Jahr auch falsch…

Viel mehr Flüchtlinge, aber nicht viel mehr Straftaten (veröffentlicht am Fr, 08. April 2016 20:08 Uhr auf badische-zeitung.de)

Warum lange Bearbeitungszeiten für Asylanträge kein Versagen der Landesregierungen sind

Seit einiger Zeit kursiert eine Übersicht der Tagesschau über die unterschiedlichen Bearbeitungszeiten für Asylanträge in den Bundesländern:

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Gleich merken nun einge auf Facebook spitz an: „In Baden-Württemberg dauerte ein Asylverfahren im ersten Halbjahr 2015 durchschnittlich 6.7 Monate. In Bayern, das im letzten Jahr fast 10.000 Asylanträge mehr zu bearbeiten hatte, dagegen zwei Monate weniger, nämlich 4.7 Monate.“

Ob solch nicht ein Versagen der Grün-Roten Landesregierung ist?

ODer warum daudert das bearbeiten in Baden-Württemberg soviel länger als in Bayern? Denn Bayern ist ja steets das gelobte Land der Guido Wolf CDU in dem alles besser ist. Nun nachdem mir das Bundesamt für Migrations auf meine Email antwortet wird alles klar:

„Die Verteilung der Asylsuchenden wird mit Hilfe des EASY-Systems ermittelt. Mit dem EASY-System sollen vor allem die aktuellen Kapazitäten der einzelnen Erstaufnahmeeinrichtungen ermittelt werden. Daneben spielt auch eine Rolle, in welcher Außenstelle des Bundesamtes das Heimatland des Asylsuchenden bearbeitet wird, denn nicht jede Außenstelle bearbeitet jedes Herkunftsland.
 
Einige Herkunftsländer werden nur in einzelnen Bundesländern bearbeitet. So kommt es, dass Personen eines Herkunftslands mit eher schwieriger Sachlage sich ausschließlich in einem Bundesland aufhalten und dort alle ihren Antrag abgeben. So verlängert sich für dieses Bundesland die Verfahrensdauer. In der Folge heißt das, dass die Bearbeitungsdauer für die einzelnen Bundesländer nicht vergleichbar sind.“

Genau: Es kommt auf die Herkunftsländer der Asylsuchenden an und wer halt nur einfache Fälle hat (wahrscheinlich lauter Syrer bei dem geht es halt schneller. Hat weder die Landesregierung keinen Einfluss drauf.

Zugriffszahlen auf Websites während der Stadiondebatte

zugriffszahlen_wochen_sbamueller
Zugriffszahlen auf sbamueller.de pro Woche

Zugriffszahlen_sbamueller
Zugriffszahlen auf sbamueller.de pro Tag. Deutlicher Anstieg im Rahmen des Stadionwahlkampfs, besonders an Tagen an denen neue Artikel publiziert wurden. Artikel mit reisserischen Überschriften helfen auch.

Zwei Statistiken zum Zugriff auf meine Website sbamueller.de: Deutlich zu sehen, zwei Wochen vor dem Bürgerentscheid stiegen die Zugriffe auf meine Website deutlich an. Da publizierte ich aus Wut gegenüber den Falschbehauptungen: Lügenplakate gegen das neue SC Stadion, das ist übrigens einer der Beiträge mit den höchsten Zugriffszahlen auf mein Blog. Der Beitrag mit den zweitweitesten Verbreitung ist: Kettenmail zum SC Stadion. Eigentlich habe ich bei dem nur auf eine Kettemail reagiert die mir in diesn Tagen zweimal zugegangen ist und deren Aussagen ich so nicht im Raum stehen lassen wollte.

Experimente auf Junges Freiburg

Daneben hatten wir auf der jungesfreiburg.org zwei kleine Experimente am laufen.

Auf den Plakaten waren jeweils die Links zu zwei Seiten platziert: /waehlen und /stadion.

Unsere Frage war, wie weit diese Links Menschen dazu bringen, auf die Seiten zu gehen und nicht direkt auf die jungesfreiburg.org. Also wie sich mit Plakaten Zugriffe steuern lassen.

zugriffstatistikwaehlen
Zugriffsstatitstik auf jungesfreiburg.org/waehlen Im Grunde hat diese URL nix gebracht.

zugriffjungesfreiburg
Zugriffe auf die Gesammte Website jungesfreiburg.org

zugriffjfwochen
Zugriffe auf die Website von Junges Freiburg jungesfreiburg.org im Gesamten pro Woche. Ab dem 6.1. hingen unsere Plakate.

zugriffjfstadion_statistik
Zugriffstatistik auf jungesfreiburg.org/stadion

jfstatistikwaehlen
Statistik pro Tag für jungesfreiburg.org/waehlen

zugriffjfstadion_statistik
Zugriffs Statistik auf jungesfreiburg.org/stadion pro Tag

zugriffjfwochen
Der Zugriff auf die Junges Freiburg Website direkt (also ohne irgendwelche /…) pro Woche. Deutlich zu sehen: in den zwei Wochen vor dem Bürgerentscheid steigen Zugriffszahlen deutlich an. Der Außresiser in de Woche vom 15.12.2014 ist die neugestaltete Website.

zugriffjungesfreiburg
Zugriffe auf jungesfreiburg.org gesammt, pro Tag. Deutlich zu sehen: viele Menschen haben sich erst am Tag der Abstimmung informiert.

Fazit:

  • Von den Zugriffstatistiken scheint man ablesen zu können: Die letzten Zwei Wochen vor der Abstimmung sind wichtig, hier schien richtiger Wahlkampf zu herrschen mit intensiven Diskussionen und informatorischer Aktivität.
  • Die Menschen lassen sich über Links auf Websites kaum steuern. Sie gehen direkt auf die Hauptseite und von dort ggf. auf weitere Informationsangebote die dort gut sichtbar platziert sind.
  • für eine Verbreitung in sozialen Medien sind „reissereische“ Überschriften und das platzieren über eine eigene Facebookseite wichtig.
  • Während eines Wahlkampfs muß eine Seite regelmäßig mit neuen Artikeln und Beiträgen gepflegt werden.
  • Für mein Bloggen habe ich viel positive Rückmeldung bekommen und denke ich werde das auch fortsetzen.

Wieviel arbeitet ein Gemeinderat eigentlich so?

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Bald sind ja wieder Listenaufstellungen und viele Leute überlegen sich, ob sie für den Stadtrat von Freiburg kandidieren sollen. Eine der Fragen, die den amtierenden Stadträten gestellt werden, ist wieviel Arbeit es eigentlich so ist.

In diesem Zusammenhang hat mein Kollege Eckhart Friebis bei der Verwaltung nachgefragt, nach einer Statistik. Und die Verwaltung hat tatsächlich eine!

So kann man der entnehmen, das in dieser Amtsperiode, also seit September 2009 bis Ende November 2013 (die fünf Jahre sind noch nicht rum), wir insgesammt 182,77 Tage Gemeinderatssitzungen hatten. Also rund eine Woche und ein paar Stunden.

Auch zu den Beschlüssen kann man einiges interessantes sagen, so haben wir im Jahr 2012:

  • von 237 Beschlüssen 46,4% einstimmig beschlossen, 44,7% waren Mehrheitsentscheidungen, 8,9% waren Kentniss nahmen. Daher da mußte man nix beschliessen. Doch recht interessant, wennman bedenkt, dass das Bild nach außen häufig eines von kontroversen Debatten ist.
  • die Duchschnittliche Gemeinderatssitzung dauerte 4,08 h
  • insgesammt haben sich die Gemeinderäte 412 mal zu Wort gemeldet
  • 91 Anträge gestellt, von denen 56 eine Mehrheit bekommen haben und 35 abgelehnt wurden.
     

GRStatisik

GR Sitzungs-Statistik_ 2009 – 2014 (Excel Datei)