Stadt macht Druck auf Parklets „Im Grün“

Es ist ja Lockdown und die Kneipen sind eh zu. Dann könnt ihr auch die Parklets abbauen, damit man wieder Parken kann. Das ist die Argumentation das Amts für öffentliche Ordnung. Deshalb mußt ich das Solarparklet weg schieben und auch die anderen Parklets sind verschwunden. Die Stadt setzt so Wirten, die sich eh durch Lockdown und Corona im wirtschaftlicher Not befinden weiter zu. Deshalb habe ich in der Angelegenheit einen Brief an den Oberbürgermeister geschrieben. (Mehr zum Solarparklet)

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Haben diese Schüler eine Ahnung von den Kindern, die auf Müllkippen leben?

Am 9.12.19 erschien ein Leserbrief in der Badischen Zeitung, der mich einigermaßen fassungslos zuürck gelassen hat. Ich habe als Antwort einen eigenen Leserbrief verfasst.
„Haben die Schüler eine Ahnung von den Kindern, die auf Müllkippen leben“ Mo, 09. Dezember 2019 von Hans-Joachim Buhmann.

Der Leserbrief läßt mich einigermassen fassungslos zurück. Zunächst fragt der Autor – rhetorisch – ob die Demonstrierenden Jugendlichen Ahnung hätten von Kindersoldaten, dem Zustand in asiatischen Textilfabriken, den Abbaubedingungen für Lithium in Bolivien, Slumbewohnern oder Kindern die sich zu Tode kiffen.

Abgesehen davon, dass „sich Tod kiffen“ im Gegensatz zu anderen Drogen relativ schwierig ist, vermute ich aus meiner persönlichen Kenntnis von jungen Menschen, die an Friedas for Future Demonstrationen teilnehmen, dass diese darum wissen. Die jungen Menschen diskutieren auch in Arbeitsgruppen sehr informiert über die von ihnen genannten Probleme und Fragestellungen und fordern etwa Sozialstandards und gerechte Handelsbedingungen, weniger Konsum, tragen alte Kleidung auf, recyceln oder versuchen sich anderweitig umweltgerecht zu verhalten.

Aber mal als Gegenfrage: Wenn die Klimakrise sich verschärft, werden dann nicht die Bangladeschischen Textilarbeiterkinder einfach absaufen? Die Slumbewohner der Welt an Hitzewellen krepieren? Und noch mehr Kinder gezwungen in Konflikten um Wasser und Nahrungsmittel zu kämpfen? Wieweit entstehen deren Schicksale durch unseren Lebensstil? Wäre ein Klimafreundlicher Lebensstil, der nachhaltig mit Ressourcen umgeht, nicht auch einer der den genannten Kindern hilft? Oder zumindest ihr Schicksal nicht weiter verschlimmert?

Gegen Ende des Leserbriefs fragt Herr Baumann dann noch: „wie setzen sich die deutschen FFF-Demonstranten sich eigentlich mit Gretas Bekenntnis zur Kernenergie als sauberer Energie auseinander?“ Auch die Frage ist rein rhetorisch und irreführend. Greta Thunberg hat am 17.3.2019 deutlich auf Facebook geschrieben: „Persönlich, bin ich gegen Kernenergie“.

Am Ende meines Leserbriefs möchte ich fragen: Haben sie eigentlich Ahnung von den Forderungen von FFF? Was tun sie gegen die von ihnen angeführten schlimmen Schicksale der Kinder? Würden sie Greta weniger kritisieren, wenn sie über den Atlantik geflogen wäre, anstelle sich auf einem Segelboot mitnehmen zu lassen? Wissen sie das Greta über sich selbst gesagt hat, sie sei „eine der glücklichen Kinder“?

Ein Jahr Balkonsolar

Zum Geburtstag 2018 bekam ich von meinen Eltern eine Balkonsolaranlage geschenkt. Die steht nun ein Jahr, zunächst mehr oder weniger schräg auf der Terasse und seit einiger Zeit liegt sie fast flach auf dem Dach.

Mit meiner Fritz.Box und einer FRITZ!DECT 210 schaltbaren Steckdose überwache ich die Erzeugung, das Gerät schreibt zwar Verbrauch, aber es handelt sich um die Erzeugung. Deutlich zu sehen in der Grafik: Ab Mai hatten wir das Panel aufs Dach gelegt und im Juli den meisten Strom erzeugt.

so schön liegt es da und erzeugt fleissig Strom.

Bisher sind das insgesammt: 225,12 kWh. Im Durchschnitt verbraucht in Deutschland ein Haushalt mit zwei Personen 3.000 kWh/Jahr. Meine Eltern sind eher sparsam und hatten 2018 einen Verbrauch von 2.046 kWh. Daher sie haben etwas mehr 1/10 ihres Stromverbrauchs, durch diese Anlage abgedeckt. Meine Fritz.box berechnet mir, das ich pro Jahr 61,17 EUR sparen würde, wenn ich im Jahr 244,692 kWh erzeuge. Berechnet habe ich das mit Stromkosten von 25 Cent / kWh, das ist ungefähr das wir zusammen mit Stromsteuer und MwSt. für den Ökostrom24 online bezahlen.

Rein rechnerisch hätte sich dann unsere Anlage im 6. Jahr gelohnt (Kosten für die Verbrauchsmessung und zustätzliche Kabel nicht eingerechnet, dann wäre es erst im 8. Jahr der Fall).

CO2 Sparen wir nominell erstmal keines, weil wir ja sowieso schon Ökostrom haben, der CO2 und Atommüllfrei erzeugt wird.

Einziges Manko: Da unser Netzbetreiber die BN Netze noch immer, verlangt ein 8 Seiten Formular auszufüllen, habe ich die Anlage bisher nicht offiziell registrieren lassen.

http://balkon.solar

Mehr Informationen zu Balkonsolar in Freiburg & Umgebung

Die Stadt Freiburg fördert seit 01.09.2019 die mit Wieland Stecker angeschlossenen Geräte, die die VDE-Norm erfüllen, mit einem Zuschuss von 200 €, daher ich kam leider nicht in den Genuss dieser Förderung, aber sie können das! (Einfach unten den Punkt 3.6. aufklappen)

Die Energieagentur Freiburg hat nun auch ein Infoblatt mit zahlreichen Hinweisen zu Balkonsolar Anlagen in Freiburg online gestellt. Gibt es demnächst auch als Flyer.

Ich 3-D-druck mir Freiburg!

Freiburger Innenstadt von oben, Prusament grau. Maßstab ca 1:2035.

Zum Hackaton bekam ich eine *.stl Datei der Innenstadt von Freiburg vom Open Data Team der Stadt. Während des Hackatons hatte ich keine Zeit um die Datei auszudrucken. Also ging ich einige Tage später ins freilab und probierte dort. Leider ließ sich die Datei nicht drucken.

Detail Ansicht aufs Münster

Warum verstand ich nicht. Aber auch mit den 3-D-Druckern der Stadtbücherei klappte es nicht. Ich ließ die Sachen erstmal liegen, dann kam aber das Make Magazin und schlug mir vor doch einen Artikel zu „schöner Wohnen mit 3-D-Druck“ zu schreiben. Also verbrachte ich viel Zeit auf Webseiten wie Thinigverse und cults3d. Dort gibt es auch Angebote Dateien optimieren zu lassen oder Dinge gestalten zu lassen.

Für 200 EUR optimierten sie mir die Datei, sowie eine Version, die die Innenstadt in 25 Stücke aufteilt.

Eine erste Version in der die 25 Teile 10 x 10 cm lang sind, habe ich mit dem grauen Filament gedruckt, das mit dem Prusa i3 MK3S mitkam gedruckt. Vier Teile gehen dann auf die Platte und es braucht pro Platte ca. 20 Stunden. Damit ließ sich dann das Stadtmodell in etwa 20 Wochen drucken, es wäre schneller gegangen, wenn ich nicht in der Zwischenzeit kleinere Probleme mit dem Drucker gehabt hätte. Aber gut, ist auch das dritte Druckprojekt, an dem ich gearbeitet habe.

Nicht das es in Freiburg nicht schon 3-D-Modelle der Stadt gäbe: Letzte Woche hat der Lionsclub sein 30.000 Euro Messingmodell der Stadt feierlich übergeben. Finanziert hat es zum größten Teil der Lions Club, der 30 000 der 40 000 Euro beisteuerte, der Rest kam von der Stadt und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft FWTM. Und dann gibt es noch den Verein Stadtmodell Freiburg e.V. der sich zum Ziel gesetzt hat, die ganze Stadt auf 80 Holzplatten nachzubauen. Das Messingmodell steht an der Ecke Eisenbahnstraße / Colombipark und das Holzmodell im Keller des Museums für Stadtgeschichte.

Mein Modell ist 50 cm auf 50 cm und mit zwei unterschiedlichen grauen Filamenten gedruckt, einmal eher matt „Prusa Silver“ und einmal eher silber glänzend. Ganz einfach weil die Rolle graues Filament halt beim Drucker dabei war. Kosten bisher: ca. eine Rolle Filament (25€) € eine Siebdruckplatte mit Zuschnitt von Obi (8€), Filzaufkleber für den Boden (2€) und Klebeband (hatte ich daheim). Vielleicht mache ich noch zwei Hacken dran, zum Aufhängen.

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Balkonsolar bei Familie Fugman

Schritt 1: Das große Paket auspacken.

Familie Fugmann hat eine große Dachterasse in einem Haus der Freiburger Genossenschaft Familienheim Breisgau. Auf der Terasse gibt es eine Aussensteckdose.

Schritt 2: Handwerker rufen der Sicherung tauscht, Stromkreis prüft.

Nun kamen gefühlt zehn Männer und die Hausherrin auf der Terasse zusammen um die Installation der „ersten“ Balkonsolar Anlage aus dem Forschungsprojekt der Badenova zu feiern. Und es war eine illustre Runde: Von der Badenova diverse Leute aus der Abteilung Geschäftsentwicklung, ein Elektriker von Ullmann, das gefühlte halbe ISE und diverse Solaraktivisten.

Handwerker tauscht die Außensteckdose gegen eine Wielandt Dose.

Wenn man mutig ist, auf die Förderung für den Anschluss durch den Elektriker verzichtet, dann kann man die Anlage auch einfach mit dem Schukostecker in die normale Steckdose stecken und sie produziert Strom. Das ist sozusagen die Guriella Variante. Viel dürfte nicht passieren weil die Wechselrichter nur dann Strom liefern wenn auch eine Netzspannung anliegt.

Schritt 3: Antrag beim Netzbetreiber ausfüllen, Anmeldung bei der BundesNetz Agentuer und Förderantrag bei der Stadt Freiburg fertigmachen.

In anderen Ländern reicht das, aber in Deutschland setzt der VDE auf Sicherheit und schreibt für den korrekten Einbau vor, dass ein Elektriker die Schukosteckdose gegen eine Wieland Dose tauscht. Die kann man nur mit einem Schraubenzieher öffnen. Dazu sollte er noch die Leitung durchmessen und die Sicherung von 16 Ampere auf 13 tauschen.

Wärend wir also Party machen und die Installtion feiern, erwähnte ich, das es noch die Domain: http://balkon.solar gäbe. Herr Majer von der Badenova forderte mich sofort auf die zu sichern und deshalb gibt es da jetzt erstmal eine Unterseite dieses Blogs und bald auch eine schöne Seite, die über Balkonsolar in Freiburg informiert.

In der Summe dürfte man für die Installatio – ohne Gäste, aber mit Elektriker – und dem Ausfüllen der Anträge ungefähr eine Stunde brauchen. Bei der Stadt bekommt man, wenn man es richtig und ordentlich mit Elektriker macht, 200 EUR Förderung.

900 Anlagen steht wenig im Weg und die würden rechnerisch immerhin Strom für 60 Haushalte produzieren.

Neues vom Parklet

Schon immer mit Feststellbremse und jetzt auch mit Reflektoren!

Die Stadtverwaltung, also das Garten- und Tiefbauamt, hat mir am Montag letzer Woche geschrieben, der Brief kam am Mittwoch an, dass mein Miniparklet bis heute verschwunden sein muss. Andernfalls droht die Entfernung durch die Stadt und die Erhebung von Gebühren für die nicht erteilte Sondernutzungserlaubnis.

Die Begründung ist unter anderem, dass das Parklet mangels Bremsen und Reflektoren nicht verkehrssicher sei. Zusammen mit Simon, von „der Partei“ haben wir zumindest diesen Punkt abgearbeitet und Reflektoren, Katzenaugen, Scheinwerfer und eine Fahrradklingel nachgerüstet.

Damit dürfte das Parklet deutlich sicherer sein, als das durchschnittliche Freiburger Fahrrad. Daneben habe ich einen Brief an den Oberbürgermeister geschrieben und auch noch mal einen Antrag auf Sondernutzung gestellt.

Schreiben vom 5.12.18 auf meinen Antrag vom 23.10.18.

Und das Schreiben vom 17.6.2019:

Sollte sich nicht bald politisch etwas ergeben, werde ich das Parklet entfernen, da ich keine Lust habe Gebühren zu bezahlen.

Balkonsolar auf dem Dach

Auf dem Dach. Die Aussicht ist schön, leider war Nieselregen. So eine Solaranlage passt gut auf den Rücken.

Am 29. Dezember 2018 habe ich über meine Balkonsolaranlage berichtet. Die Lag seither auf der Terasse meiner Eltern, ca 30° hoch. Leider war sie da gerade im Sommer immer wieder verschattet, der Balkon hat eine Markisee. Die Markiese geht raus, wenn die Sonne scheint. Außerdem verdeckt das Balkongeländer je nach Sonnenstadt auch Teile der Anlage.

Das Problem mit dem hängen an den Balkon ist bei mir besonders groß. Während andere Menschen tatsächlich ein Balkongeländer haben, ist es bei mir eine recht breite Mauer. Daher an ein Hängen an ein Balkongeländer war nicht zu denken. Die Lösung: Einfach die Solaranlage auf das leere Falchdach legen.

Das war aber leider nicht so einfach: Das Dach ist zwar ein Flachdach, aber es gibt keine Leiter hoch. Daher mußte ich eine Leiter leihen – danke an das Rote Kreuz – auf die Terasse stellen, mir das Solarmodul, mit einer Gewichtsweste – ohne Gewichte – auf den Rücken schnallen, die Leiter hochklettern. Das Modul war zwar fast 20 kg schwer, ließ sich aber dank des „Rucksacks“ gut transportieren.

Das Kabel wird durch die Lücken im Wellblechvordach geführt und geht da an eine Außensteckdose. Da ist noch eine AVM Fritz DECT 200 Steckose vorgeschaltet, so dass ich mit der Fritz.box jederzeit meßen kann, wieviel Strom gerade erzeugt wird. Das Modul liegt flach auf dem Kies.

Es scheint von da oben deutlich mehr Energie zu erzeugen als bisher.

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Freiburgs Mini-Parklet: Bauanleitung

Immerwieder werde ich gefragt, wie man selbst so ein schickes kleines Parklet bauen kann und wieviel das kostet. Wir wollten damals ein möglichst günstiges Parklet, eines das man gut rumschieben kann, aber auch eines das man in maximal 2h selbst bauen kann.

TeilHerkunftAnzahlKosten
EuropaletteBauhaus (geht aber auch gebraucht)117
ÄPPLARÖ BanktruheIkea, Kosten variieren, um die 40 EUR250
ÄPPLARÖ WandpaneelIkea,140
Lenkrollesollte möglichst stabil sein und eine Bremse haben28
Rolleohne Bremse28
Bodenrostkann man drauf machen, damit es beseser aussieht117
Schrauben und WinkelWinkel / Schrauben / Unterlegblättchehndiveres10
Summe216

Zum Zusammenbauen empfiehlt es sich einen Akkuschrauber zur Hand zu haben.

Zunächst die Rollen an die Europalette schrauben. Dabei achten, dass die Europalette eingermaßen hält und nicht selbst bald auseinanderbricht.

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