Mit UUID 0xFD6F Scanner, Ramble, GPS Logger II und Corona-Warn App-Companion die Umgebung meßen

25 Corona-Warn-App Beacons im Zug am Freiburger Haupbahnhof.

Seit einigen Tagen meße ich in unterschiedlichen Alltagssituationen mit dem UUID 0xFD&F Scanner und anderen Apps, wieviele Bluetooth Beacons der Corona-Warn-App mein Handy empfangen kann. Weitere Meßungen gibt es mit modifizierten PaxCountern an einem Coffeebike in der Freiburger Innenstadt. (Anleitung auf Deutsch). Hier ist die Anleitung für alle diemit unterschiedlichen Methoden ihre Umgebung bemeßen wollen.

Zunächst mal die einfachste Methode ist sich einen Schreibblock zu schnappen und einfach die Menschen zu fragen: „Haben sie die Corona-Warn-App auf ihrem Handy?„.

Die meisten Menschen die man fragt, geben gerne und bereitwillig Auskunft. Wenn man das ordentlich machen will, beginnt man eine solche Befragung mit einer kurzen Einleitung. „Hallo ich mache Umfrage (am besten sagt man für wen: eigentes Blog, Uni, Interesse)“ und stellt dann ein paar Fragen. Tipps dafür gibt es etwa hier bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Wer nun aber mit technischen Mitteln zählen will, für den habe ich hier einige Tipps und Anleitungen.

Wieviele Leute haben mich gefragt, wie sie selbst diese Meßungen machen können. Ich will hier eine Methode erläutern, in der Hoffnung das möglichst viele Personen auch meßen und auch zur Verbreitung der Corona-Warn-App beitragen. Wir brauchen immer ein Android Handy, ein älteres Gerät reicht aus.

Für die spontante Anzeige ist der UUID 0xFD&F Scanner die App der Wahl, für eine Analyse der Begegnungen über den Tag RaMBLE + Corona Warn App Companion und für eine Analyse der Örtlichleiten der GPS Logger II. Ich stelle sie alle hier vor und erkläre wie man sie benutzt. Für eine stationäre Analyse der modifizierte PaxCounter, der die Daten an TagoIo weitermeldet.

UUID 0xFD&F Scanner

Der UUID 0xFD&F Scanner zeigt mir an wieviele Handys, die die Corona-Warn-App installiert und eingeschaltet haben in meiner Umgebung sind. Download ist leider nicht über den Google Playstore möglich, aber etwas über f-droid oder über das sogennante Sideloading, dazu muß man ‚Installation von unsicheren Quellen zulassen‘ in den Einstellungen aktivieren.

mit dem Druck auf die II oder Pfeil nach rechts / Play Symbol starten wir die Erfassung

Es empfiehlt sich nach der Installation noch ein paar Dinge zu regeln. Zum einen fragt uns das Telefon ob wir die Erlaubnisse für „Eure Position zu ermitteln“ geben wollen, das sollten wir auf jeden Fall tun. Dann gibt es noch ein paar Einstellungen (Settings).

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Neue Blöcke für den Octopus und WLAN Zugang mit QR Code

Ohne das sie es groß bekannt gemacht haben, haben die netten Leute vom Umweltcampus Birkenfeld gleich ein paar neue Blöcke für die Octopus Platine bereitgestellt.

Recht unspektakulär aber nützlich, sind die beiden C code Blöcke. Mit diesen kann man freien, eigenen C Code einfügen, bereits im Ardublockly und nicht erst in der Arduino IDE. Die finden sich bei Kontrollstrukturen.

Viel spektakulärer ist der CO2-Server Block. Er stellt auf dem Octopus einen kleinen Server zur Verfügung, der eine kleine Ampel darstellt. Diese kann mit jedem Gerät, das sich in ein WLAN einwählen kann und Webseiten darstellen, ausgelesen werden.

Ich habe sie mit dem AcessPoint Block kombiniert. Nun spannt der Octopus sein eigenes WLAN auf und man kann auf der Adresse http://192.168.4.1 auf die Website zugreifen. Die Werte die er unter Value empfängt, etwa aus dem SCD30 Block werden zum einen als Wert dargestellt, zum anderen lassen sich auch „Limits“ Schwellen eintragen, ab denen das Smiley gelb und rot wird. Die Adresse wird beim hochfahren im Seriellmonitor angezeigt. Zugriff auf diesen im Ardublock Übersicht Button „Seriellmonitor“

Bei Sensor 1 und Value 1 lassen sich dann einfach weitere Sensoren hinzufügen. Das praktische ist, das sich so ohne eine zusätzliche Anzeige, mit einem Mobilgerät die Werte auslesen lassen. Wodurch man nochmal den Preis senken kann (nicht jede Platine hat ja Neopixel dran).

Man kann die Daten für den WLAN Acesspoint etwa in einen QR Code eingeben, dann können es die Anwesenden gleich abscannen. Und ggf. einen zweiten QR Code mit dem Link.

SSID: MeinOctiWLAN mit Passwort: MeinOctiWLAN zum scannen
URL: http://192.168.4.1

CO2 messen mit dem Octopus

CO2 Meßgerät selber bauen und damit meßen wie gut die Luft ist und rechtzeitig lüften.

So kann das aussehen: oben rechts am Octopus ist der I2C-Stecker, von dort das Kabel mit dem Hun verbinden

Seit einiger Zeit werden Aerosole, neben Tröpfchen, als Überträger für das SARS-CoV-2 Virus diskutiert. Das Problem ist: „Während insbesondere größere respiratorische Tröpfchen schnell zu Boden sinken, können Aerosole auch über längere Zeit in der Luft schweben und sich in geschlossenen Räumen verteilen“ (Zitat vom RKI).

Da man Aerosole nicht so einfach messen kann, aber weiß, dass diese ungefähr mit der CO?-Konzentration korrelieren, daher ein Raum der schlecht gelüftet ist und indem dadurch die CO?-Konzentration hoch ist, der hat auch eine hohe Aerosol-Konzentration, haben sich schlaue Menschen um Guido Burger und den Umweltcampus Birkenfeld überlegt, wie man einfach CO? messen kann.

Zusammen mit Kommunikation und Medien e.V. haben wir dieses Anleitungsvideo gemacht!

Die Anleitung von Guido Burger auf der Website des Make Magazin

Glücklicherweise gibt es inzwischen von Sensirion einen günstigen Sensor und Guido Burger hat mit der Octopus-Platine eine Bauteil, die diesen steuern kann. Programmiert werden kann der Octopus über ArduBlock, eine visuelle Programmiersprache, bei der man keinen Text eingeben muß, sondern einfach kleine visuelle Blöcke zusammenschieben, aus diesen ergibt sich dann das Programm mit seinen Schleifen, Bedingungen und Zugriff auf Sensoren und Ausgabegeräte.

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PaxCounter mit Umweltsensor

Es gibt viele gute Gründe warum man an den PaxCounter auch noch einen Umweltsensor anschließen sollte: Etwa um zu sehen wieviele Menschen an einem bestimmten Ort sind, wenn dieser kalt, warm, trocken oder feucht ist. Aber auch etwa für eine Toilette die nach einer bestimmten Anzahl von Nutzenden vielleicht gereinigt werden sollte oder gelüftet.

Das läßt sich gut mit einem Bosch BME 680 Sensor messen. Der BME680 ist ein Umgebungssensor für Luftfeuchtigkeit, Druck, Temperatur und Luftgüte also Flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, kurz VOC).

Als Platine für den PaxCounter verwende ich den TTGO Beam, der hat auch gleich ein noch GPS drauf. Den kann man zusammen mit dem BME680 gleich bei AliExpress bestellen. Beim TTGO darauf achten, das man den Beam für 868 Mhz für Europa bestellt.

Verkabelungsschema für den TTGO Beam und den BME680

Nachdem wir das Zeugs von AliExpress bekommen haben, also nach 6 Wochen, können wir uns dann ans Basteln machen: Eigentlich müßen wir wenig machen. Einfach an beide Boards Pins anlöten, die werden mitgeschickt und die dann mit Steckkabeln verbinden. Als Gehäuse nehmen sie was gefällt, etwa eine Vesperbrotdose oder sich eines im 3D Druck ausdrucken. Strom kann man von einer großen USB Powerbank bekommen.

Nachdem wir es zusammen gebaut haben, müßen wir den Code auf den PaxCounter flashen. Dafür gibt es eine schöne Anleitung, die ich für das Make Magazin aufgeschrieben habe.

„PaxCounter mit Umweltsensor“ weiterlesen

Kauft das Make Magazin und erfahrt wie ihr einen Personenzähler oder PaxCounter bastelt

Seite 32 des Magazins und auf den weiteren Seiten erläutere ich wie man den PaxCounter bastelt.

Ich habe meinen ersten Artikel im Make Magazin veröffentlicht. Wer also wissen will, wie man einen Personenzähler baut und die Daten Datenschutzkonform über das The Things Network übermittelt und mit TagoIO auswerten will, der sollte sich das aktuelle Make Magazin kaufen. Das gibt es online oder in jeder guten Bahnhofsbuchhandlung. Danke an alle die mir beim Verfassen geholfen haben.

https://twitter.com/TTN_Berlin/status/1098536620825997312

Der Code findet sich auf GitHub.

Und wer sicht ein Tutorial Video anschauen will, der findet das hier: