FAQ: Einige Fragen und Antworten zum Stil der Kampagne

Warum wurde der Bürgerentscheid so schnell übers Knie gebrochen?

Antwort:

Der Bürgerentscheid wurde am 18.11.2014 im Gemeinderat beschlossen. Mehr als zwei einhalb Monate liegen also zwischen Gemeinderatentscheid und Bürgerentscheid. Am 22.04.2013 gaben die Stadtverwaltung der Sportclub bekannt, dass sie sich für den Standort am Wolfswinkel aussprechen. Am 26.07.2013 startet das Dialogverfahren mit breiten Einladungen. Von einem “plötzlichen” Vorschlag des Standortes, von einem “plötzlichen” Vorbereiten eines Bürgerentscheides und des Beschlusses zu selbigem kann also nicht die Rede sein. Von den Gesprächen ab dem 26.07.2013 bis zum Beschluss für einen Entscheid vergingen mehr 15 Monate.

Frage:

Laut Freiburg Lebenswert http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/politische-verantwortung/ heißt es, “Zur Zeit läuft eine riesige Werbekampagne für den Neubau des SC-Stadions. Denkt daran: Alle diese Versprechungen und Behauptungen sind Schall und Rauch. Sie sind rechtlich nicht verbindlich. Niemand ist daran gebunden, weder die Stadt noch der Stadtrat.” und weiter heißt es, die Bürger seien “systematisch desinformiert“ worden.
Wieso informiert die Stadt Freiburg, obwohl sie eine faire Informationskampagne versprochen hat, die Bürger falsch und wie verbindlich sind die Aussagen des SC und der Stadt?

Antwort:

Die Stadt informiert, wo sie als Stadt auftritt, fair und ausgewogen. Es gab eine Sonderausgabe des Amtsblatts: http://www.freiburg.de/pb/site/Freiburg/get/documents/freiburg/daten/news/amtsblatt/pdf/Sonderseite_637_Stadion.pdf und es gibt auf der Website sowohl Pro als auch Kontra Argumente: http://www.freiburg.de/pb/,Lde/755880.html

Auch in den Medien, wie der Badischen Zeitung  (z.b: http://www.badische-zeitung.de/dossier/sc-stadion, http://www.badische-zeitung.de/streit-ums-sc-stadion-richtiger-standort-auf-keinen-fall,  http://www.badische-zeitung.de/freiburg/das-sagen-die-stadion-gegner, http://www.badische-zeitung.de/freiburg/das-sagen-die-stadion-befuerworter–99300421.html  ), der Sonntag und fudder.de (http://fudder.de/artikel/2015/01/22/meine-meinung-freiburg-braucht-das-neue-sc-stadion/ und http://fudder.de/artikel/2015/01/22/meine-meinung-freiburg-braucht-kein-neues-sc-stadion/ )  kamen umfangreich Gegner und Befürworter zu Wort.

Beide Seiten plakatieren umfangreich.

Im Gegenteil es erscheint mir so, also ob eher die Stadiongegner mit einer Kampagne versuchen die Menschen zu desinformieren: http://sbamueller.com/2015/01/17/lugenplakate-gegen-das-neue-sc-stadion/

Auch als Bürger hat man die Möglichkeit bei einer solchen Frage sich aus den Medien und heutzutage über das Internet zu informieren, aber das muss man halt schon noch selber machen

FAQ: Finanzen noch mehr Fragen…

Frage

Laut dem Flyer von “die Initiative Transparenz”  https://sbamueller.files.wordpress.com/2015/01/r0qa0-e1421661682398.jpeg heißt es, “wie viel Geld wird die Stadt bezahlen müssen, wenn keine oder nur wenige Logen und VIP Plätze besetzt werden und der SC in der 2. Bundesliga spielt?”

Antwort:

Der SC bezahlt über seine Pacht die Tilgung des Stadions. Also kostet es die Stadt nix.

Frage:

Laut Freiburg Lebenswert http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/finanzierung/ heißt es, dass durch die “hohe Verschuldung” (die die Stadt wegen des Stadions aufnehmen müsse) “die Kreditwürdigkeit der Stadt leiden wird!”. Was hat das für Folgen?

Antwort:

Die Stadt nimmt keine Schulden auf, sondern die Objektträgergesellschaft, die das neue Stadion baut. Die Behauptung ist einfach so erfunden. In den letzten acht Jahren sind rund 100 Millionen Schulden der Stadt abgebaut worden, von ehemals rund 300 Mio € Schulden auf 200 Mio €.

Frage:
Wieso verschenkt die Stadt Freiburg 10 Hektar Grünfläche und spricht nicht darüber in der Kostenkalkulation?

Antwort:

Weil die Fläche bisher kein nutzbares Land ist: Neben einem Flugplatz hätte man z.B. keine Wohnungen bauen können. Daher ist das Grundstück, welches gepflegt und unterhalten werden muss, im Grunde nix wert sondern eher ein Kostenfaktor.

Frage:

Was passiert, wenn die Zinsen in den kommenden Jahren steigen werden?

Antwort:

Das kommt auf den Kreditvertrag an, den die Objektträgergesellschaft abschließt, insgesamt kann man aber sagen, dass Kommunalkredite derzeit extrem billig sind. In der Finanzkalkulation ist mit einem hohen Zins gerechnet. Puffer besteht also.

Frage:

Warum nimmt die Stadt soviel Geld dafür in die Hand, macht aber zu wenig für neuen Wohnraum?

Antwort:

Die Wohnungsproblematik hängt nicht an städtischen Investitionen, sondern an der Verfügbarkeit von Flächen. Wenn man derzeit eine Fläche hat, dann wird die auch bebaut, dafür gibt es genug private und öffentliche Investoren.

Frage:

Auf der Seite von Freiburg Lebenswert heißt es jetzt, dass das Stadion den Freiburger Bürger 103 Mio € kostet – ganz anders als von der Stadt immer mit 38 Mio € proklamiert?

Antwort:

Zusätzlich zur Infrastruktur – wie in jedem Wohngebiet oder Gewerbegebiet – übernimmt die Stadt eine Bürgschaft für 80% des Kredits, den die Objektträgergesellschaft, welche der Stadt und dem SC gehören aufnimmt. Sollte der SC sofort nach der Fertigstellung Pleite gehen und nix mehr Zahlen (was schon seeeeeehr unwahrscheinlich wäre), dann müsste die Stadt 80% von 26,2 Millionen Euro bezahlen (bzw. die Raten für den Kredit in der Objektträgergesellschaft) also etwa 21 Mio Euro und die Kosten für die Infrastruktur welche mit 38 Mio Euro geplant werden bezahlen. Das sind im aller schlimmsten Fall also 59 Mio EUR. Aber da der SC ziemlich sicher nicht pleite gehen wird, kostet das Stadion die Freiburger Bürger 38 Mio €. Die Bürger des Landes kostet es 17,5 Mio €.
Beides sind Investitionen für Jahrzehnte – um mal eine Größeneinordnung zu geben.

Freiburg Lebenswert rechnet die Kosten für den Kredit der Objektträgergesellschaft zweimal: einmal bei der Aufnahme und einmal bei der Tilgung.

Auch rechnen sie Förderungen vom Land (17,5 Mio €) und einem Investor (Rothaus) mit ein. Der Investor bekommt aber eine Gegenleistung für sein Geld.

Frage:

Laut Freiburg Lebenswert http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/politische-verantwortung/ heißt es, “Außerdem hat die EU-Kommission klargestellt, dass die finanzielle Unterstützung von Profifußballvereinen rechtswidrig ist. […] Wenn die EU-Kommission die Finanzierung des SC-Stadions untersucht und zu dem Ergebnis kommt, dass die Schaffung der Infrastruktur und die Übernahme der Bürgschaft eine rechtswidrige Beihilfe darstellt, bricht das ganze sogenannte Finanzierungskonzept wie ein Kartenhaus zusammen: Im worst case ist der SC Freiburg danach insolvent und die

Stadt Freiburg hat ein Stadion, das niemand wirklich braucht.”
Wieso unterstützt die Stadt den Profifußball, wenn es doch rechtlich vermutlich verboten ist?

Antwort:

Die beihilferechtlichen Vorschriften der EU werden eingehalten, weil der SC Freiburg eine hohe Eigenbeteiligung einbringt. Der Sportökonom Luca Rebeggiani (Hannover) sagte am 15. Januar in Freiburg: „Die 15 bis 20 Millionen, die der SC aus der eigenen Tasche einbringen wird, sind eine relativ große Summe: Das könnten viele andere Vereine so nicht machen.“ Insgesamt bescheinigte er dem Stadionprojekt eine Seriösität und Transparenz, die er von Projekten aus anderen Städten nicht gewohnt ist.

Siehe dazu auch: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/wie-bewertet-ein-experte-die-stadionfinanzierung–99101524.html

Frage:

Laut Freiburg Lebenswert http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/politische-verantwortung/ heißt es, “Der SC Freiburg legt seine finanziellen Verhältnisse nicht offen, weder die Stadt Freiburg noch der Gemeinderat kennen diese. Der SC Freiburg legt noch nicht einmal die genauen Zuschauerzahlen und die sich daraus ergebenden Einnahmen offen. Über Sicherheiten verliert das sogenannte Finanzierungskonzept kein einziges Wort.” und “Es gibt keinen Tilgungsplan, es gibt keine best-case oder worst-case Szenarien für die sportlichen Erfolge des SC Freiburg und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Einnahmen des SC Freiburg.”
Das klingt nicht seriös seitens der Stadt und des Sport Clubs.

Antwort:

Das Finanzierungs- und Betriebskonzept für das neue Stadion wurde von Fachleuten aus Wirtschaft und Recht entworfen und durch externe Gutachter überprüft. Das Konzept ist korrekt und nicht zu beanstanden. Eine Beschwerde der Stadiongegner beim Regierungspräsidium wurde als unbegründet zurückgewiesen.

Der SC hat sich einem externen Rating unterzogen.

Der Sportclub hat der Stadtverwaltung Einblick in seine Finanzen gegeben. Öffentlich hat er sie nicht gemacht, dennoch kann man mit ein wenig Recherche Einblick in die Finanzen erhalten:

“Wie der Klub auf der Jahreshauptversammlung am Montagabend mitteilte, wurde wie schon in der Saison 2012/13 ein Umsatz von 50 Millionen Euro erzielt. (…) Der Überschuss betrug 6,2 Millionen Euro, davon werden fünf Millionen für den geplanten Stadionneubau zurückgelegt.“ so etwa goal.com

“seit 1989/1990 wurde kein Euro Verlust gemacht. Es gab Jahr für Jahr Überschüsse

Seit dem ersten Aufstieg 1993 bezahlte der SC folgende Gelder in die öffentlichen Kassen:

110 Millionen Umsatzsteuer

80 Millionen Lohnsteuer

18 Millionen Körperschaftssteuer

14 Millionen Gewerbe- und Grundsteuer”  siehe:  https://www.facebook.com/NordtribueneOrg/photos/a.516526701719205.118021.428815347157008/800797353292137/?type=1

Das sind damit 222 Mio € Steuern, mehr als eine Million im Schnitt pro Jahr.

Frage:

Laut Freiburg Lebenswert http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/politische-verantwortung/ heißt es, “Ihr entscheidet nur, ob das sogenannte Finanzierungskonzept eine Grundlage für den Neubau des Stadions sein soll. Das ist wie ein Blanko-Scheck, denn eine Grundlage ist dieses sogenannte Finanzierungskonzept auch dann, wenn sich die Kosten auf der Grundlage eines Konzepts verdoppeln.”

Wieso sollte ich als Bürgerin/Bürger dem SC einen Blanko-Scheck ausstellen?

Antwort:

Das verlangt keiner. Die Bürger entscheiden über das in der Gemeinderatsdrucksache vorgelegte konkrete Finanzierungskonzept. In diesem sind schon 10% Risikopuffer vorhanden.

Das einzige Risiko ist  ein Abstieg in die 3. Liga, weil dann die wirtschaftliche Lage des SC nicht mehr ausreicht, um die Finanzierung zu gewährleisten. Das bedeutet: Ein neuer Pachtvertrag, um die Finanzierung zu strecken. Der Sportclub spielt im 37. Jahr ununterbrochen in der 1. oder 2. Liga, davon 16 Jahre in der 1.Liga!

FAQ: Wie steht es mit den Finanzen aus beim neuen Stadion?

Frage:

Laut dem Flyer von “die Initiative Transparenz”  https://sbamueller.files.wordpress.com/2015/01/r0qa0-e1421661682398.jpeg heißt es, dass für viele Schulen von der Stadtverwaltung Gelder gebraucht werden und letztendlich bei den allen der aufgelisteten Schulen nichts im Haushalt vorgesehen ist bzw. bei zwei Kürzungen um rund jeweils die Hälfte vorgesehen ist.

Wieso fehlt hier das Geld, aber für den SC werden Bürgschaften und Infrastruktur übernommen?
Und wieso wurde bei der Staudinger anstatt der veranschlagten 16 Mio € nun nur 8 Mio € vorgesehen? Und wieso wurde bei der Max-Weber Schule 1,5 Mio € gestrichen und nun nur 600’000€ für den Brandschutz vorgesehen?

Antwort:

Wenn man die gleiche Vorlage weiter liest, dann kommt man auf das Folgende:

Im Doppelhaushalt 2013/2014 standen dem Gebäudemanagement Freiburg (GMF) insgesamt rund 47,8 Mio. € für Investitionsvorhaben und 24 Mio. € für Bauunterhaltungsarbeiten zur Verfügung. Das floss nahezu vollständig in die Schulen. Diese Pauschalen stehen auch weiterhin zur Verfügung.

Seit 2002 wurden somit insgesamt bislang 233 Mio.€ in Schulen investiert, seit 2007 jährlich zwischen 20-30 Mio. €.

Für die Jahre 2015/2016 sind folgende Maßnahmen geplant.

Für Bau, Sanierung und Unterhaltung von Schulen schlägt die Stadtverwaltung vor, im Doppelhaushalt 2015/2016 fast 50 Millionen Euro zu investieren

  • Staudingerschule: 2015 liegt die Machbarkeitsstudie zur Sanierung vor, 3 Mio € Planungsmittel. Für die Staudinger war nie Geld vorgesehen, weil man bis jetzt noch gar keinen Plan hat wie und was da genau saniert werden soll. Und was vielleicht auch komplett abgerissen und neu gebaut werden soll. Daher konnte noch kein Geld vorgesehen sein.
  • Haus der Jugend (HDJ): 500’000 € Planungsmittel
  • THG: inzwischen für 20 Mio € saniert, Restmittel im Haushaltsjahr 2015: 872’000 €
  • Wentzinger Schulen: Die Sanierung ist nach 6 Jahren und einem Gesamtbauaufwand von rund 27 Mio. € abgeschlossen. Die Maßnahme liegt im Kosten- und Zeitplan. Restabwicklung 3,25 Mio €.
  • Gertrud-Luckner-Gewerbeschule: Sanierung Gesamtaufwand von rund 15,3 Mio. € abgeschlossen, 1,3 Mio für Fassadensanierung im Doppelhaushaltes
  • Sporthalle Berufsschulzentrum Doppelhaushaltes 2015/2016 sind 5,2 Mio € eingestellt
  • Pestalozzi-Schulen: Erweiterung 2,5 Mio € im Doppelhaushalt 2015/16

siehe dazu  auch diese Vorlagen:

Dies sind nur die Schulen. Es stehen auch weitere Sanierungen in den nächsten Jahren an und sind im Haushalt eingestellt.
Desweiteren sind folgende Ausgaben geplant:

  • Die Ausgaben für Kinderbetreuung (Kitas und Kindergärten) steigen und werden im Jahr 2016 annähernd 100 Mio. € pro Jahr erreichen.
  • Für Schulkindbetreuung und Schulessen sind 21,3 Millionen € im Doppelhaushalt eingestellt – das ist ein Plus von über 50 % gegenüber 2013/2014.
  • Neben der Sanierung des Augustinermuseums (7,7 Millionen € im Haushalt 2015/2016; Gesamtinvestition: Über 50 Millionen €) wird auch die Erweiterung und der Umbau der Feuerwehr und des Rettungszentrums fortgesetzt.
  • Für das Theater wird die Stadt auch weiterhin jedes Jahr fast 15 Millionen € bezahlen.
  • Die Stadtbahn Messe und die Stadtbahn Rotteckring sind in Bau, ohne dass ein Euro gestrichen wird.

Frage:

Laut dem Flyer von “die Initiative Transparenz”  https://sbamueller.files.wordpress.com/2015/01/r0qa0-e1421661682398.jpeg heißt es, dass die Stadt Freiburg sich der Gefahr aussetzen wird, deutlich mehr als die 38 Mio € prognostizierten Gelder ausgeben zu müssen. Wieso nennt die Stadt keine seriöse Zahl und spricht nur von den unsicheren 38 Mio €? Wie viel Geld wird es kosten und was ist die Obergrenze?

Antwort:

Die Stadt wird 38 Mio € für die Infrastruktur des Stadions ausgeben. Diese Infrastruktur, wie etwa eine parallel Straße und Park+Ride Plätze kommen sicher auch der Messe zugute. Eine Parallelstraße zur Elsässerstraße entlastet diese, damit es zu weniger Verkehrsproblemen kommt.

Zusätzlich zur Infrastruktur – wie in jedem Wohngebiet oder Gewerbegebiet – übernimmt die Stadt eine Bürgschaft für 80% des Kredits, den die Objektträgergesellschaft, welche der Stadt und dem SC gehören, aufnimmt. Sollte der SC sofort nach der Fertigstellung Pleite gehen und nix mehr zahlen können (was schon seeeeeehr unwahrscheinlich wäre), dann müsste die Stadt 80% von 26,2 Millionen Euro bezahlen (bzw. die Raten für den Kredit in der Objektträgergesellschaft) also etwa 21 Mio €.

Stadionbauwerke und Infrastruktur wie die Straßen und Parkplätze sind jetzt nicht so kompliziert, davon werden weltweit und auch in Deutschland schon einige gebaut, als dass man von “unkalkulierbaren Risiken” sprechen könnte. Es ist ja etwas anderes ein Opernhaus auf einem bestehendes Gebäude oder einen unterirdischer Hauptbahnhof zu bauen.
Im Finanzierungskonzept ist bereits jetzt ein Risikopuffer von 10% vorgesehen. Ich darf daran erinnern, dass das einzige Projekt welches in Freiburg wesentlich teurer kam als zu Beginn – wohlgemerkt Sanierung nicht Neubau – die Sanierung der Blauen Brücke war. Es gab auch schon Projekte, etwa eine Straßenbahnlinie, die kam billiger als geplant.

Frage:

Laut dem Flyer von “die Initiative Transparenz”  https://sbamueller.files.wordpress.com/2015/01/r0qa0-e1421661682398.jpeg heißt es, dass der SC keine Pacht an die Stadt, sondern an eine Objektträgergesellschaft zahlt. Warum wird das Geld dort über Umwege gelagert?

Antwort:

Das EU-Recht fordert dieses Konstrukt, Stichwort Beihilferecht.

Der Objektträgergesellschaft gehört das Stadion. Der SC mietet es von dieser. Der SC zahlt auch den gesamten Bauunterhalt und die Betriebskosten.

Der SC trägt das gesamte Finanzierungsrisiko für den Bau des Stadions über seine Kapitaleinlage und die Pachtzahlungen. Er trägt auch alle Kosten des Unterhalts und des laufenden Betriebs. Das einzige Risiko ist ein Abstieg in die 3. Liga, weil dann die wirtschaftliche Lage des SC nicht mehr ausreicht, um die Finanzierung zu gewährleisten. Das bedeutet: Ein neuer Pachtvertrag, um die Finanzierung zu strecken. Der Sportclub spielt im 37. Jahr ununterbrochen in der 1. oder 2. Liga, davon 16 Jahre in der 1.Liga! Ein Abstieg in die dritte Liga, und damit das Risiko, dass die Stadt für rund 21 Mio € Bürgschaft aufkommen muss, ist äußerst gering. Der Sportclub ist eben seit 37 Jahren ununterbrochen in der ersten und zweiten Bundesliga.

Frage:

Laut dem Flyer von “die Initiative Transparenz”  https://sbamueller.files.wordpress.com/2015/01/r0qa0-e1421661682398.jpeg heißt es, dass nach 30 Jahren Tilgung über die Zugehörigkeit neu verhandelt werden muss. Schafft das nicht neue Probleme und wann ist das Stadion vermutlich abgezahlt

Antwort:

Nein schafft es nicht. Warum auch? Der SC könnte dann das Stadion oder die Objektträgergesellschaft kaufen. Das Stadion ist abbezahlt wenn alle Kredite getilgt sind. Wenn der SC in der ersten Liga spielt, dann schneller – wenn er in der 2. Liga spielt dann langsamer. Wenn der SC viel Überschuss erzielt, könnte er den Kredit auch schneller tilgen. Allerdings ist das bei den derzeitigen sehr niedrigen Zinsen wirtschaftlich eher ungeschickt. Würde er gleichmäßig tilgen, wäre es jedes Jahr über 30 Jahre ca 880’000 €. Würde er jedes Jahr Jahr 2 Mio tilgen dann in 15 Jahren…

FAQ: Warum braucht der SC ein neues Stadion?

Frage:

Freiburg Lebenswert schreibt auf ihrer Homepage:
http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/liga-tauglichkeit/
“Fazit: So gravierend wie vom SC dargestellt, ist das Thema Spielfeldlänge nicht.”

Selbst der Pressesprecher Raschke hätte gesagt, dass bei der Lizenzierung für die Europaleague das Thema Spielfeldlänge gar keines war.
Ist das Thema Spielfeldlänge nun ein Problem oder nicht?

Antwort:

Das Schwarzwaldstadion ist zu klein und weist technische und bauliche Mängel auf. Es kann wegen eines gerichtlichen Vergleichs nicht umgebaut oder erweitert werden. Mehr als 25.000 Plätze sind nicht möglich.

Dazu sagt der Sprecher der Deutschen Fußball Liga, der auch die Stadien lizenziert, laut Badischer Zeitung: “Das aktuelle Schwarzwaldstadion erfülle noch nicht einmal die aktuellen Bedingungen, zum Beispiel für die Medienarbeitsplätze oder für das Spielfeld. (…) Da liegen viele Dinge im Argen“, sagte Seifert” http://www.badische-zeitung.de/freiburg/dfl-chef-ohne-neues-stadion-hat-der-sc-keine-zukunft–99485324.html

Frage:

Laut Freiburg Lebenswert http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/standort/ heißt es, “da es in Freiburg bereits ein großes, funktionierendes und mit öffentlichen Mitteln finanziertes Bundesligastadion gibt” gehöre es nicht zur drängenden Aufgabe der Stadt einen Profifußballclub zu unterstützen. Warum braucht der SC ein neues Stadion, wenn der Club damit in der Bundesliga spielen kann? Bzw warum soll die Stadt eine Luxusarena bezahlen?

Antwort:

Der Zuschauerschnitt in der Deutschen Bundesliga liegt bei rund 45’000 Zuschauern, in das Freiburger Stadion gehen im Durchschnitt 23’234 Zuschauer (Zahlen von 2011/12 und 2012/2013). Nur auf Schalke, Dortmund und in München hat es eine höhere Auslastung der Stadien in Deutschland. Mit einem nur halbvollen neuen Stadion kann also nicht gerechnet werden.

Christian Seifert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball-Liga (DFL), „So gut kann Christian Streich nicht trainieren und Präsident Fritz Keller nicht wirtschaften, um das [ die Differenz von rund 21’000 Zuschauern zu anderen Stadien] auszugleichen“.
Das Stadion ist auch keine Luxusarena, sondern ein notwendiges Stadion. Das jetzige Stadion ist zu kurz, fällt auf die 100m 1,50 Meter ab, hat keine ausreichenden Bedingungen für die Presse, hat Sichtbehinderungen für viele Zuschauerplätze, Rettungsfahrzeuge haben Schwierigkeiten bei den Zufahrtswegen, Menschen mit Behinderung haben zu wenige und nur unüberdachte (also nicht regensichere) Plätze, der Gästeblock ist zu klein und eingeschränkt in der Sicht und vieles mehr.
Der Club wird auf lange Sicht nicht in der ersten oder zweiten Bundesliga spielen können, denn das Lizenzierungsverfahren fordert vom Sportclub Bemühungen um Verbesserung der Situation (sprich neues Stadion), ansonsten würden die Ausnahmegenehmigungen für den aktuellen Standort nicht mehr gegeben werden. Das hat Christian Seifert klar formuliert.
Von einem funktionierenden Stadion kann also nicht wirklich die Rede sein.
Da der SC Freiburg eines der großen Aushängeschilder der Stadt ist und eine große Stadt wie Freiburg mehrere kulturelle Felder abdecken möchte, gehört es dazu, dass die Stadt in ihrem Rahmen eines der Markenzeichen der Stadt unterstützt. Um einen Vergleich zu anderen Kosten zu bekommen: Zwei Jahre des Etats des Theaters der Stadt Freiburg würden ausreichen um die Infrastrukturkosten in Höhe von 38 Mio € für das neue Stadion zu bezahlen.

FAQ: Was ist im dem Klima beim neuen Stadion? Wird es im Mooswald zu heiß?

Frage:

Laut Freiburg Lebenswert http://freiburg-lebenswert.de/sc-stadion/argumente-fakten/standort/ heißt es, “durch den Stadionbau und den dafür notwendigen Versatz der zukünftig geplanten Universitätsbebauung verliert das Flugplatzareal weitgehend seine Funktion als wichtige Frischluftschneise für das Klima in Freiburg und als Kaltluftenstehungsgebiet für die umliegenden Stadtteile. Gutachten, die dies verneinen, basieren auf Klimamodellen, die so mangelhaft sind, dass sie nicht einmal die heutigen klimatischen Verhältnisse wirklichkeitsgetreu nachbilden können.”

Welche Einflüsse auf das Klima wird das Stadion haben? Wird es wärmer, stickiger?

Antwort:

Es ist schwierig als Laie die Qualität von Klimamodellen zu interpretieren. Wenn irgendwo gebaut wird, wird es immer wärmer. Darum sind Städte auch Wärmeinseln.

Ein Blick ins Gutachten offenbart jedoch: “Aufgrund der im Dialogforum Anfang Dezember 2013 angesprochenen Abweichungen zwischen den Ergebnissen des Gutachters und den von der DWD (Deutscher Wetterdienst) erhobenen Messdaten hinsichtlich temporär vorherrschender Windrichtungen wurde die Simulationsberechnung vom Gutachter nochmals überarbeitet und nachgebessert um die Ergebnisgenauigkeit zu schärfen. Diese Nachberechnung bewirkt jedoch keine Änderungen der Aussagen zu den klimatischen Beeinträchtigungen durch die geplante Bebauung”

http://www.freiburg.de/pb/site/Freiburg/get/694632/Stadion_Expertise_ENTWURF_Klima_Lohmeyer.pdf

Oder etwas kryptisch am Ende: “Die zusätzlichen Gebäude führen vor allem in den Abend- und Nachtstunden zu gewissen Erhöhungen der bodennahen Lufttemperaturen, während beispielsweise Baumpflanzungen zu verringerten bodennahen Lufttemperaturen und bioklimatischen Bewertungen in den Tagstunden führen”

Daher wenn man auf dem Gelände eine neue Unifakultät baut – gegen die die heutigen Standort oder Stadiongegner nie zu Felde zogen – dann wird es dort an den heißesten Tagen im Jahr wärmer hat aber keine Auswirkungen auf den Stadtteil Mooswald. Wenn man dann Bäume pflanzt helfen die bei der Kühlung.

Plakate (welche nicht richtig hängen)

und hier eine Fortsetzung von Plakate, Plakate, Plakate

image
hängt unten an einem Verkehrsschild (Eschholzstrasse Ecke Baslerstrasse)

Es gibt fünf Regeln wo Plakate nicht hängen dürfen:

  1. An Bäumen (weil sie die schädigen). Wir leben halt doch in Greencity.
  2. An Verkehrszeichen
  3. So das sie die Sicht auf Verkehr verdecken.
  4. Auf / An VAG Haltestellen.
  5. Auf Privatgelände, auch wenn es öffentlich wirkt. Etwa im Gässle, der Westarkaden.

So schwierig ist das nicht zu beachten. Bei den Junges Freiburg Wahlkämpfen haben wir das den ehrenamtlichen Aufhängern immer beigebracht und das hat recht gut funktioniert. Meist reichte da eine kleine Schulung und eine Kopie der Fairnessvereinbarung aus. Diesmal scheint das nicht der Fall zu sein.

Mein Freund der Baum....
Mein Freund der Baum….
und nochmal an einem anderen Baum...
und nochmal an einem anderen Baum…
und nochmal an der Kreuzung an einem Verkehrsschild
und nochmal an der Kreuzung an einem Verkehrsschild

Die Befürworter haben auch eines an einem Baum in der Elsässerstrasse hängen.

Weitere "Fairnessvereinbarungswiedrige" Plakatierungen