„Spaziergänge“ in Südbaden

So berherzt und dennoch Gesundheitsschädlich. Dieser Stein wurde auf dem „Spaziergang“ in Müllheim verteilt.

Seit einigen Wochen finden nun auch in Südbaden immer wieder sogenannte „Spaziergänge“ statt. Der Begriff ist abzulehnen, es handelt sich dabei um rechtes Frameing, da es sich um alles andere als harmlose Spaziergänge oder zufällige Treffen handelt.

Die Treffen werden über die lokalen oder regionalen Telegram Gruppen der Querdenker bzw. der Querdenken Partei „die Basis“ angekündigt und koordiniert. Dabei ist es Strategie an möglichst vielen Stellen, an vielen Orten gleichzeitig solche Versammlungen stattfinden zu lassen. Das (über-) fordert die Polizei.

Zur rechtlichen Einordnung auch den Thread lesen.

Zusätzlich zu den im Tweet erwähnten hat es wahrscheinlich auch noch Spaziergänge in Titisse, Todtnau, Triberg, Müllheim, Lörrach, Gundelfingen, Rheinfelden, Bad Säckingen gegeben. Wobei den Angaben aus Telegram Gruppen der Querdenken Bewegung nicht immer zu glauben ist, teilweise sind es nur Absichten – dann kommen nur ein oder zwei Personen – oder auch die Anzahl der Teilnehmenden ist übertrieben. Auch sind nicht immer unabhängige Beobachter vor Ort. Teils sind die „Spaziergänge“ auch kaum von Außen zu identifizieren.

Für die Ereignisse in Freiburg rate ich zum Lesen der Threads von „Conflict_poebel“ und den kurzen Filmbericht von Janis Große:

Irgendwie auch unterhaltsames Filmdokument, macht aber deutlich, dass sich Coronaleugner nicht von einem Flatterband aufhalten lassen. :


Film Bericht von Jannis Große:

So klar es sich bei den Aktionen in Freiburg um eine Demonstration handelte und die Polizei Freiburg ihr „Playbook“ von Autonomen Demos versuchte umzusetzen: Erst mal Anhalten, dann Gesprächspartner finden, Route absprechen, ggf. anpassender Stelle kesseln. Das schien aber Mangels Personal nicht zu funktionieren. Aus Videos wird klar das es wohl am Augustinerplatz eine Konfrontation mit Menschen aus dem „Querbremsen“ Umfeld gegeben hat.

Ich konnte mich im Umland ein wenig umsehen und war in Müllheim, Staufen und Bad Krozingen zu einer Teilnehmenden Beobachtung. Auffällig war die unterschiedliche Stimmung bei allen diesen Veranstaltungen. Während in Staufen ca. 50 Teilnehmende dreimal die gleiche Route durch die Innenstadt liefen, liefen in Bad Krozingen ca. 50 Personen mehrmals durch den Kurpark. Beide dieser „Umzüge“ waren schweigend und es war von außen wirklich für einen zufälligen Beobachter kaum ersichtlich, das es sich um eine Art Demonstration handelte.

Bei der in Veranstaltung in Müllheim, die angemeldet war, aber ohne Maskenpflicht – wenn 1,5 m Abstand eingehalten wird, Spoiler: Würde ich mal sagen, dass das nicht immer der Fall war – gab es erst Lieder (Von guten Mächten wunderbar geborgen), eigentlich keine wirklichen Reden, außer vielleicht „Zu Weihnachten ist keiner Allein“ und „Maskenpflicht ist Rote Linie für mich“ und dann einen Umzug durch das regnerische Müllheim. Es erinnerte eher an eine kirchliche Veranstaltung, es waren im Gegensatz zu Staufen oder Krozingen auch viele Familien mit Kindern dabei, für die das so eine Art St. Martinsumzug war.

Die Stimmung bei allen drei Veranstaltungen war eher friedlich, ganz im Gegensatz zu Freiburg, wo wohl bewusst Menschen hingehen um sich mit Polizei und Antifa zu stressen.

BZ Bericht zum 3.1.22 in Freiburg

Anderswo

Verteilung der „CoronaFakten für Freiburg“ abgeschlossen

Dank zahlreicher engagierter Freiwilliger aus Freiburg und Umgebung, ist die Verteilung der 5000 Exemplare „CoronaFakten für Freiburg“ und taz „corona fakten“ abgeschlossen.

https://twitter.com/realmarlonwe/status/1355272354134429711?s=21

Verteilt wurde in Freiburg in den Stadtteilen: Vauban, Rieselfeld, Im Grün, Zähringen und Brüh-Beurbarung. In Südbaden in Staufen und Schopfheim. Zudem liegen Exemplare aus beim Chaos Computer Club in Adlerstraße 12a, bei der Allgemeinarztpraxis von Arno Thiel in Badenweiler und an anderen Orten in Freiburg aus.

Entsetzt bin ich in diesem Zusammenhang über das Verhalten einiger Träger sozialer Einrichtungen in Freiburg. Nachdem mir ein Bild von einem Aufsteller in Weingarten geschickt wurde, bat ich der Institution einige Zeitungen zur Auslage vorbei zu bringen. Als Antwort bekam ich: „leider gehen derzeit die Meinungen darüber, welche Informationen zu Corona seriös sind und welche nicht, weit auseinander. Wir wollen uns daher an dieser Diskussion nicht beteiligen, und deshalb auch Ihre Infozeitung ebenso wie andere Publikationen zu diesem Thema nicht auslegen.

Ich frage mich schon, auf welcher Grundlage man berät, wenn man auf einen Aufsteller unter anderem schreibt: „Brauchen sie mehr verständliche Informationen?“ Und dann genau eine Zeitung, die diese liefern weill, nicht auslegt weil man selbst nicht in der Lage oder Willens ist zu beurteilen was „seriös“ ist. Das war leider nicht der einzige Träge, der sich seltsam verhalten hat.

Die Rückmeldung von Menschen, die diese Zeitung im Briefkasten hatten waren alle durchgehen positiv. So schreibt mir etwa eine Rentnerin: „Ich habe mich sehr über die Zeitung „Corona Fakten für Freiburg“ gefreut. Endlich ein Gegenstück zu all diesen coronaleugnenden Postwurfsendungen.“

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Corona Fakten für Freiburg Verteilung läuft

Ausgaben zum selber verteilen in der eigenen Nachbarschaft liegen vor dem Chaos Computer Club in der Adlerstraße 12a.

Am Freitag kam die Corona Fakten für Freiburg, die wir verfasst haben von der Druckerei. Ausgeteilt in die Briefkästen vom Vauban, haben wir es am Samstag und Sonntag. Der Stadtteil Vauban ist inzwischen abgedeckt.

Wenn man im Vauban Dinge in haufenweise Dinge in Briefkästen steckt, dann sieht man viele lustige Sachen und kommt mit den Menschen ins Gespräch, die interessiert nachfragen oder auch bemerken, dass ich der erste „Maßnahmenbefürworter“ sei, der mit ihnen normal spreche.

Immer mehr Menschen machen mit. Wer selbst verteilen will, der findet Exemplare am Eingang des Chaos Computer Club in der Adlerstraße 12a im Grethergelände.

Wer selbst verteilen will, der kann sich gerne im Pad eintragen.Über dieses koordinieren wir unsere Verteilung. Priorität ist erstmal auf Vauban, dieser sollte inzwischen abgedeckt sein, auch „Im Grün“ haben wir alle Briefkästen am Montag erreicht.

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Freiburger Bürger*innen verteilen Corona Fakten Zeitung

Freiburger Bürger*innen verteilen ab Samstag in diversen Freiburger Stadtteilen einen Sonderdruck der taz („die tageszeitung“) mit vielen Antiverschwörungsinformationen. Dieser Sonderdruck entstand in Kooperation mit dem Kampangennetzwerk Campact. Dem 5000 Exemplare starken Sonderdruck liegt eine Beilage von engagierten Freiburger*innen bei, in welcher Freiburg-spezifische Corona Fakten leser*innenorientiert aufbereitet wurden. 

Ein besonders Augenmerk bei der Verteilung des Sonderdrucks liegt auf Quartieren mit hoher esoterisch-antroposophischer Bevölkerungsdichte und Vorurteilen gegen Impfen, wie Vauban, Rieselfeld und „Im Grün“. Viele andere Büger*innen, unter ihnen auch zahlreiche Jugendliche aus diversen Gesellschaftsgruppen – wie zum Beispiel Waldorfschüler*innen – interessieren für diese Zeitung.

Auch Bürger*innen und Institutionen aus Landwasser, Weingarten und anderen Stadtteilen haben Interesse  für eine solche Zeitung bekundet, allerdings ist für diese Wohngebiete und Leser*innenschaft eine andere, zielgruppengerechte Aufbereitung sinnvoll. Daher eine Zeitung, die sich an ein eher linkes Publikum wendet und zusammen mit der TAZ verteilt wird, ist aus unserer Sicht für diese Stadtteile weniger geeignet.  

Unterstüzt wird die Aktion von Demokratie Leben, Corona Solidarität Freiburg und dem Demokratie Zentrum und vielen Einzelpersonen. 

„Aus unserer Sicht ist die Krisenkommunikation in Freiburg maximal als befriedigend einzustufen. Wer kein Internet hat und kein Abo der Badischen Zeitung besitzt, konnte bisher nur schwer erfahren, warum das  Coronavirus gefährlich ist, wie er/sie sich gut schützen kann und warum Infektionsschutzmaßnahmen wichtig sind.“, sagt Marlon Wendel, Rettungssanitäter und Student, der an der Ausgabe mitgearbeitet hat.

„In meiner Arbeit bin ich immer wieder mit seltsamen Vorstellungen über Corona konfrontiert. So glauben etwa Patient*innen, weil sie vor drei Monaten einen Coronatest haben machen lassen, dass sie nun nicht an dem Virus erkankt sein könnten“, führt Wendel, der beim Rettungsdienst in Emmendingen arbeitet, aus.

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