
Seit März 2020 beobachte ich das geschehen um die Querdenken/Coronaleuger Bewegung in und um Freiburg. Seit Ende Mai Anfang Juli ist zu beobachten, dass die Anzahl der Teilnehmer:innen an Protesten der Querdenker, deutlich zurückgeht. Die Szene kann und konnte in Freiburg und Umgebung maximal 400 Leute auf die Straße bringen, meist wenn Szenepromis kamen. Inzwischen sind es deutlich weniger. Querbremsen stellt fest: „Es bleibt ein eiserner Kern von Menschen zurück, die das Ganze eher als „Social Happening“ sehen und den Autokorso nutzen, um sich mal wieder mit Freund:innen zu treffen. Die Inhalte sind so zweitrangig wie heterogen.“ Und stellt deshalb, weitere Aktionen oder Blockadenl ein und warnt vor: „Aktivismus um des Aktivismus willens“.
1859 Aus den Boxen jault Xavier Naidoo und "Wir alle zusammen beenden jetzt den Lockdown!"… Währenddessen sitzen am Straßenrand die Leute in Cafés und Restaurants… #freiburg #fr0806
— Querdenken ausbremsen (@querbremsen) June 8, 2021
Der Autokorso am 1.6. bestand an der Abfahrt 56 Kfz, der Autokorso am 8.6.21 nur noch 46 Fahrzeuge, die daran teilnahmen.
Der Korso will wieder an seinen Ausgangspunkt zurück kehren. Spannend sind für mich immer Slogans, die scheinen sich nun in Richtung Ablehnung von Kinderimpfungen zu bewegen. pic.twitter.com/lvjFOKH63m
— Sebastian Müller ??? (@sbamueller) June 1, 2021
Auch der Zuspruch hält sich stark in Grenzen, so wurden die Fahrzeuge teils mit Eiern beworfen oder von Menschen in Straßencafés angepöbelt.
Auch bei anderen Aktionsformen halten sich Teilnehmende und Zuspruch in Grenzen: Bei einer Schilderdemo am 11.6.21 in Oberwinden, hat man zwar wegen des Staus, der durch das Dorf führenden B294 viele Menschen die sehen was man hochhält, aber nicht unbedingt ein Publikum, dass das auch gut findet. Hier beteilgten sich etwa 20 Menschen an der Aktion.
Immer wieder: Kinder als Projektionsfläche für die Forderungen auf #querdenker/#coronarebellen. Sie nehmen auch ihre Kinder auf die Demos mit und wollen das man sie unkenntlich macht auch die Tätowierungen! pic.twitter.com/D4lt4oXzeF
— Sebastian Müller ?????? (@sbamueller) June 11, 2021
Beim Verteilen von Desinformationsmaterial am 7.6. in der Freiburger Innenstadt, war der Zuspruch gering. Und die acht Coronaleugner wurden durch anwesende Jugendliche frech gefragt: „Gibt es denn Corona?“ und auch die Anzahl der Flyer, die die Aktivist:innen verteilen konnten, war gering.
Jetzt tritt die homöopathische Ärztin aus Offenburg auf und erzählt dass ihr die Ärztekammer die Approbation quasi suspendiert hat, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen falscher Maskenatteste und ihr bei einer Verurteilung der endgültige Entzug droht. pic.twitter.com/QcKpahafkw
— Sebastian Müller ?????? (@sbamueller) June 12, 2021
Beim Auftritt im Stadtgarten waren auch wieder 20 Menschen aus dem harten Kern der Südbadischen Coronaleugner Szene anwesend. Da trat dann auch die Offenburger Ärztin Perin D. auf, chanconsierte ein wenig und erzählte, dass ihr die Ärztekammer den freiwilligen Verzicht auf die Approbation nahegelegt habe und von ihrer Anklage, wegen falscher Maskenatteste. Gesungen haben auch die Super-Schweden und soweit ich das erkennen konnte, war auch die bekannte Szeneärztin Dr. Jarvid Kistel vor Ort, auf einer Picknickdecke. Das ganze wurde von den Umstehenden eher amüsiert und belustigt zur Unkenntnis genommen, als eine Art zusätzliches schwurbelliges Unterhaltungsangebot von Menschen, die man belächelt.
Bei einer „Schützt die Kinder vor den Impfungen“ Demo waren vielleicht 300 Leute und 50 Gegendemonstranten. Außer den Standard Holocaustrelativierungen und einen seltsam gekleideten Herr mit Messer in der Hose, gab es da wenig zu berichten.
Typ mit "ungeimpft"-Maske mit aufgedruckten "Judensternen", aber Nazis will keiner auf der Demo der Impfgegner:innen gesehen haben… #freiburg #fr2905 #coronazis pic.twitter.com/FRQC2Y2CCX
— Querdenken ausbremsen (@querbremsen) May 29, 2021
Sonst scheint sich der Kreis um die Freiburger Szene enger zu ziehen, zum Teil bettelt man auf Telegram um Geld, es kamen die ersten Strafbefehle wegen der Teilnahme an der verbotenen Demo am 19.12. und auch sonst gibt es doch immer wieder die eine oder andere Anzeige.
Bei #Querdenker|in Juliane Prentice aus #Freiburg läuft es übrigens nicht gut. Über 14 Monate verschwörungsideologische Radikalisierung, regelmäßige Demoanmeldung und überregionales Demohopping fordern ihren Tribut.
Vor ein paar Tagen bettelte sie in den Chats um Geld. pic.twitter.com/xncYtGciEB— Mythos Entblättern (@analytiker_in) June 10, 2021
Thematisch war die Bewegung stabil, obwohl sich in der Pandemie die Lage ja häufig änderte. So sieht man Poster mit „Alte Sterben allein“, seit März 2020, wo diese ja durchaus aufgrund des Zugangsverbots in Altenheimen passend waren, inzwischen sind aber nahezu alle Bewohner:innen von Altenheimen geimpft und spätestens ab Januar2021 mit Tests zugänglich gewesen. Dabei blieben die Inhalte, unabhängig von den Maßnahmen relativ gleich.