Freiburger Querdenker bei PassAntisanitaire Demo in Straßburg

Am Samstag 28.8.21 war in vielen Städten Frankreichs Demo gegen den Pass Sanitaire. Das ist im Grunde unser Impfnachweis, aber der wird nicht wie in Deutschland vielleicht mal flüchtig angeschaut, sondern tatsächlich kontrolliert und ist zur Teilnahme im sozialen Leben wichtig. Gleichzeitig gibt eine Reihe von Berufen die sich impfen lassen müssen, scheinbar Pflegekräfte aber auch Feuerwehrleute.

Vor dem Hintergrund ist die – wenn auch nur gefühlte – Not der Impfgegner und Menschen mit einer Bauchgefühlabneigung gegen Infektionsschutzmaßnahmen sicher noch mal akuter. Nach Medienberichten sollen am Samstag bis zu 160.000 Menschen (11.000 im Elsaß) in ganz Frankreich auf die Straße gegangen sein. Das wäre schon deutlich mehr als die paar Tausend, die gerade ziellos und ungeliebt durch Berlin geistern. Dabei muss man wissen, Frankreich und das Elsass wurden von der Corona Pandemie deutlich heftiger getroffen als Südbaden. Im Frühjahr 2020 Mulhouse sorgte ein Ausbruch in einer Freikirche für dramatische Entwicklungen, in Frankreich war der „Lockdown“, eine tatsächliche Ausgangssperre und auch jetzt wird deutlich mehr Druck ausgeübt sich impfen zu lassen. Zu den statistischen Zahlen siehe den tweet oben, der recht deutlich macht, das mehr Menschen infiziert sind und waren, mehr Menschen starben, aber auch inzwischen die Impfquote deutlich über der von Deutschland liegt.

In Frankreich gibt es seit ca. sieben Wochen Proteste gegen dieses Kontrollregieme. Vor diesem Hintergrund hatte ein Teil der Südbadischen Coronaleugner Szene aufgerufen am Protest in Straßbourg teilzunehmen. Von den nach Angaben der Polizei etwa 3000 Teilnehemden, waren nach meiner Einschätzung etwa ein Drittel aus Detuschland. Darunter der harte Kern der Freiburger Querdenken Szene, den man auch von den Autokorso kennt. Etwa Marc Ss, der viele Demos angemeldet hat. Arif Chungtai hielt eine Rede, die auf Französisch übersetzt wurde. Er sagte dabei Sachen wie “in Deutschland sind alle Demos verboten worden“ und erklärte es handele sich um einen gemeinsamen Kampf.

Nach Reden auf dem Place de la Republique, dem ehemaligen deutschen Kaiserplatz, architektonisch das Zentrum und Symbol des deutschen Elsass, wo das Deutsche Reich zeigen wollte, wie gut es sich um die besetzten Gebiete kümmert, zogen die Menschen dann ins Europaviertel. Da ist es dann besonders passend – oder wiedermal bezeichnend für die Feinfühligkeit und das Geschichtsbewußtsein, wenn man dort mit einer preußischen Fahne oder der schwarz-weiß-roten Reichsflagge aufläuft.

Spannend an der Hauptrednerin Marianne Wonner, ist dass sie mal Abgeordnete der Macron Partei „La Republique en Marche“ LREM war, dort des linken Flügels und dann im Laufe der Corona Krise immer mehr abdrehte. Bei ihr finden sich dann auch alle Tropes der Coronarebellen: Sie ist gegen Masken, gegen Masken bei Kindern, hat Auftritte in seltsamen Videos mit Verschöwris hinter sich. Um die französische Wikipedia zu zitieren: “Im 11/2020 vertrat L’Obs die Ansicht, dass sie „zu einer der Bannerträgerinnen der Verschwörungsbewegung” geworden sei”. Sie war auf Demos mit ex Frontnational Mitgliedern. Die Wikipedia weiter Wonner „bezeichnete Boten-RNA-Impfstoffe als „gentechnisch veränderten Schrott“ (…) sagte, dass „der einzige Impfstoff, der funktioniert, der chinesische ist“, während chinesischer Beamter zur gleichen Zeit Zweifel an der Wirksamkeit äußerten“.

Nun lässt sich die Bewegung noch weniger fassen als in Deutschland oder Freiburg. Auf der einen Seite Menschen die man von Aussehen eher in Richtung Antifa zuordnen würde, aber eben auch Feuerwehrleute, alle Altersstufen und recht bürgerlich aussehende Menschen. Die Stimmung war recht entspannt, es wurde keine Konfrontation mit der Polizei oder Presse gesucht, auch war es im Gegensatz zu solchen Veranstaltungen in Deutschland gut möglich Bilder zu machen oder Menschen zu befragen. Es gab aber auch keine Gegendemo oder Unmutsbezeugungen von Passanten, wie man das aus Deutschland kennt. Die französische Polizei, sogar die CRS, hatte zwar Helme, Schilder und Tränengasgewehre dabei, war aber recht fröhlich drauf.

 

Louis Clarke Professor in Turku würde die eher so einschätzen: „Es gibt eine seltsame Mischung aus Libertären, linksradikalen Anarchisten, die Macron hassen, und Rechtsextremen. Eine seltsame Gruppe.“

Für mich macht es den Eindruck, dass es wie in Deutschland etwa vor einem Jahr war.

 

 

#fr0801: Freiburger Querdenker mischen in Berlin mit

Eine Woche ist es her, das in Berlin zunächst kaum merklich und friedlich, dann am Sonntag, den 1.8.2021 auch gewalttätig durch Querdenker demonstriert wurde. Am Samstag war es in Berlin noch friedlich, die verschwörungsideolgischen Gruppierungen wie „die Basis“ und die angeblich „Freie Linke“, hatten einen Markt auf einem kleineren Platz im Wedding. Das spannende war dann eher das Polit-Mimikry durch die „Freie Linke“ und die Selbstinszenierung von Markus Haintz.

Es waren auch fast alle Promis aus der Szene in Berlin: Ex-Polizist Hilz, Bodo Schiffmann, der sich aber vor Sonntag schon aus dem Staub mache, Markus Haintz und andere.

Schon im Laufe des Sonntags gab es erste Meldungen, dass auch Freiburger Querdenker in Berlin ganz vorne mitmischten. Auf Tweets in den sozialen Medien konnte man auf jeden Fall Malte W., die „Frau mit der Lila Jacke“, der blaue Bulli mit seinem „freie Impfentscheidung“ Schuld und sicher auch andere. Ob es allerdings Hunderte waren, wie in einschlägigen Telegram Kanälen geprahlt wird, wage ich sehr zu bezweifeln.

Auch am Autokorso am darauf folgenden Dienstag wurde Berlin erwähnt. Wie die Ereignisse um #b0801 Berlin erwähnt wurde, ließ mich aber fast aus den Schuhen kippen. In Berlin verstarb im Krankenhaus, nachdem er in Polizeigewahrsahm genommen wurde ein Querdenken Demonstrant an einem Herzinfarkt. Während der Anwalt der Familie warnt, den Tod nicht zu instrumentalisieren, tun sie nicht nur in Berlin sondern auch in Freiburg genau das.

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Gastbeitrag: „Wir tolerieren eure Intoleranz nicht“

Von Zeit zu Zeit veröffentliche ich Gastbeiträge in meinem Blog zu Themen, die sonst hier wichtig sind. Vor einiger Zeit kontaktierte mich eine Studentin und bat um Auskunft über die Coronaleugner Szene in Freiburg. Daraus entstand dieser Artikel. Da es keine andere Möglichkeit gab zum veröffentlichen, hat sie mich gebeten, diesen Artikel hier zu posten.

„Wir tolerieren eure Intoleranz nicht“

Paula G., der gesamte Namen ist mir bekannt, wird aber hier aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht veröffentlicht.

Seit Januar 2021 finden sich jeden Dienstagabend die Teilnehmer*innen der Querdenken-Bewegung am neuen SC Stadion ein. Mit einem Autokorso demonstrieren sie gegen die Corona-Maßnahmen. Zeitgleich formieren sich Gegenproteste mit dem Ziel, ein Zeichen gegen die Querdenken-Bewegung zu setzen. Unterschiedliche Protestformen treffen hier aufeinander.

Um 17:30 Uhr rollen die ersten Fahrzeuge auf den Parkplatz des neuen SC-Stadions, welcher als Sammelplatz der Querdenker*innen dient. Von hier aus startet der Autokorso quer durch Freiburg. Es sammeln sich kleine a?ltere Autos, große Anha?nger mit Bannern und Musikboxen und auch der SUV fa?hrt bei der wo?chentlichen Querdenken-Demo mit. Einzeln oder auch mit der ganzen Familie reisen die Menschen aus Freiburg und Umland an, um ihre Unzufriedenheit mit der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen kundzutun.

Doch wo die Corona-Kritiker*innen zusammenkommen, kann der Gegenprotest nicht weit sein. So trifft man zeitgleich auf eine angemeldete Kundgebung am Sammelplatz des Autokorsos. Sebastian Mu?ller ist der Mann, der seit Oktober jeden Dienstag die Gegendemonstration anmeldet. Er ist 38, Rettungsassistent und beobachtet die Querdenken- Proteste seit Ma?rz 2020 mit großem Interesse. Weshalb es ihn jeden Dienstagabend auf die Straße zieht, begru?ndet er folgendermaßen: „Ich finde, dass „Querdenken“ eine sehr problematische Bewegung ist. Zum einen, weil sie auf vielen Verschwo?rungstheorien basiert und viele wissenschaftliche Erkenntnisse negiert. Zum anderen duldet sie bewusst Rechtsextremist*innen in ihren Reihen als starke Stu?tze ihrer Bewegung.“

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Ausgedacht: Querdenken in Freiburg schrumpft

Banner bei der Demo in Oberwinden.

Seit März 2020 beobachte ich das geschehen um die Querdenken/Coronaleuger Bewegung in und um Freiburg. Seit Ende Mai Anfang Juli ist zu beobachten, dass die Anzahl der Teilnehmer:innen an Protesten der Querdenker, deutlich zurückgeht. Die Szene kann und konnte in Freiburg und Umgebung maximal 400 Leute auf die Straße bringen, meist wenn Szenepromis kamen. Inzwischen sind es deutlich weniger. Querbremsen stellt fest: „Es bleibt ein eiserner Kern von Menschen zurück, die das Ganze eher als „Social Happening“ sehen und den Autokorso nutzen, um sich mal wieder mit Freund:innen zu treffen. Die Inhalte sind so zweitrangig wie heterogen.“ Und stellt deshalb, weitere Aktionen oder Blockadenl ein und warnt vor: „Aktivismus um des Aktivismus willens“.

Der Autokorso am 1.6. bestand an der Abfahrt 56 Kfz, der Autokorso am 8.6.21 nur noch 46 Fahrzeuge, die daran teilnahmen.

Auch der Zuspruch hält sich stark in Grenzen, so wurden die Fahrzeuge teils mit Eiern beworfen oder von Menschen in Straßencafés angepöbelt.

Auch bei anderen Aktionsformen halten sich Teilnehmende und Zuspruch in Grenzen: Bei einer Schilderdemo am 11.6.21 in Oberwinden, hat man zwar wegen des Staus, der durch das Dorf führenden B294 viele Menschen die sehen was man hochhält, aber nicht unbedingt ein Publikum, dass das auch gut findet. Hier beteilgten sich etwa 20 Menschen an der Aktion.

Beim Verteilen von Desinformationsmaterial am 7.6. in der Freiburger Innenstadt, war der Zuspruch gering. Und die acht Coronaleugner wurden durch anwesende Jugendliche frech gefragt: „Gibt es denn Corona?“ und auch die Anzahl der Flyer, die die Aktivist:innen verteilen konnten, war gering.

Beim Auftritt im Stadtgarten waren auch wieder 20 Menschen aus dem harten Kern der Südbadischen Coronaleugner Szene anwesend. Da trat dann auch die Offenburger Ärztin Perin D. auf, chanconsierte ein wenig und erzählte, dass ihr die Ärztekammer den freiwilligen Verzicht auf die Approbation nahegelegt habe und von ihrer Anklage, wegen falscher Maskenatteste. Gesungen haben  auch die Super-Schweden und soweit ich das erkennen konnte, war auch die bekannte Szeneärztin Dr. Jarvid Kistel vor Ort, auf einer Picknickdecke. Das ganze wurde von den Umstehenden eher amüsiert und belustigt zur Unkenntnis genommen, als eine Art zusätzliches schwurbelliges Unterhaltungsangebot von Menschen, die man belächelt.

Bei einer „Schützt die Kinder vor den Impfungen“ Demo waren vielleicht 300 Leute und 50 Gegendemonstranten. Außer den Standard Holocaustrelativierungen und einen seltsam gekleideten Herr mit Messer in der Hose, gab es da wenig zu berichten.

Sonst scheint sich der Kreis um die Freiburger Szene enger zu ziehen, zum Teil bettelt man auf Telegram um Geld, es kamen die ersten Strafbefehle wegen der Teilnahme an der verbotenen Demo am 19.12. und auch sonst gibt es doch immer wieder die eine oder andere Anzeige.

Thematisch war die Bewegung stabil, obwohl sich in der Pandemie die Lage ja häufig änderte. So sieht man Poster mit „Alte Sterben allein“, seit März 2020, wo diese ja durchaus aufgrund des Zugangsverbots in Altenheimen passend waren, inzwischen sind aber nahezu alle Bewohner:innen von Altenheimen geimpft und spätestens ab Januar2021 mit Tests zugänglich gewesen. Dabei blieben die Inhalte, unabhängig von den Maßnahmen relativ gleich.

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Dialog mit Coronarebellen

Ich persönlich finde Dialog – auch mit den Coronarebellen wichtig – deshalb habe ich auf eine E-Mail, die mich kürzlich aus diesem Lager erreichte, eine längere Antwort gegeben. Da die diskutierten Themen und Fragestellungen, recht exemplarisch für die Diskussionen sind, die wir führen (müßen), werde ich diese hier in Auszügen dokumentieren. Persönliche Teile oder weniger relevantes habe ich rausgelassen.

„1. Der Begriff „Corona-Leugner“ ist in Bezug auf die Gegner der Corona-Maßnahmen ein zu mind. 95% irreführender Begriff. Die allerwenigsten dieser Leute leugnen die Existenz des Virus´. Außerdem signalisiert die Wortwahl: „aufpassen, das sind Personen, die etwas wegleugnen, was absolut nachweisbar ist und was die Mehrheit der Bevölkerung ganz schlimm findet“ (also wie z.B. bei den Holocaust-Leugnern). Und genau diese Analogie wird landauf landab von den Medien und Politikern immer wieder bedient, das ist an sich schonmal manipulativ und unanständig.“

Zuschrift

Der Begriff „Corona-Leugner”, bezieht sich nicht nur auf Personen, die die Existenz des SARS-Cov-2 Virus bestreiten – auch die gibt es in den Reihen der “Querdenker”/“FreiSeinFreiburg”/“Wir2020”/“Coronarebellen” Gruppierung, sondern auch die die Gefahr und das Ausmaß der Pandemie bestreiten. 

Übrigens hat ader BGH entschieden, das man Personen, die eben auch das Ausmaß und nicht den Holocaust an sich leugenen als “Holocaustleugner” bezeichnen darf. Ich selbst würde auch auch Menschen, die den menschengemachten Klimawandel bestreiten oder dessen Gefahr und Ausmaß kleinreden, als “Klimakriseleugner” bezeichnen. 

Sie haben völlig recht, durch diese krasse Wortwahl soll signalisiert werden, „dies hier sind Personen, die etwas wegleugnen, was absolut nachweisbar ist und was die Mehrheit der Bevölkerung ganz schlimm findet”. Wo auch die Mehrheit der Meinungsumfragen und auch der aufgeklärte Diskurs uns recht gibt. 

2. Die wenigsten dieser Leute sind „Verschwörungstheoretiker“. (…) Auch das ist manipulativ. Die meisten dieser Leute machen sich ernsthaft Sorgen um unsere Demokratie und sagen sich „wenn nicht jetzt, wann dann“. Die Regierung hat sich durch die Neuerung des Infektionsschutzgesetzes relativ umfangreiche Handlungsvollmacht gesichert, nicht zu Unrecht reden einige Menschen von einem Ermächtigungsgesetz.

E-Mail an mich

Auf den Reden bei den Versammlungen, in den Telegramm Gruppen, auf Transparenten gab es immer wieder Aussagen, die auf Verschwörungen hinweisen. Zu letzt etwa die Erzählungen vom “Great Reset”.

Auch die Sorge um den Zustand der Demokratie teile ich nicht. Es fanden gestern in Baden-Württemberg und Rheinland Pfalz allgemeine, freie, gleiche und geheime Wahlen zu Landtagen statt. In Hessen Kommunalwahlen. Sowohl in BW als auch in RLP, traten dabei Parteien aus dem “Coronaleugner” Lager an – mit zugegeben sehr schlechten Ergebnissen. Etwa für “Die Basis” insg. 48.490 Stimmen, 1% oder Wir2020 41.081, 0,8%. Bei 4.858.571 gültigen Stimmen. 

In diesem Wahlkampf wurden sie nicht behindert, konnten zahlreiche Wahlaktionen durchführen (Stände, Autokorso, Plakate aufhängen, …) “Die Basis” wird nun in Genus staatlicher Parteienfinanzierung kommen. 

Und wenn sie den Mechanismus verfolgt haben, dann ist es so: Es gibt eine Bund-Länder-Konferenz in der Maßnahmen diskutiert werden – übrigens wohl recht kontrovers und teils ohne Einigung – und dann Erlaßen die Landesregierungen Rechtsverordnungen. Die dann je nach Land unterschiedlich aussehen und auch Teils vor Gericht erfolgreich angegriffen werden und verworfen.

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The Party ischt over

Freiburgs Coronaleugner Szene, die auch als Parteien „Wir2020“ und „die Basis“ auftreten, treffen sich jeden Mittwoch in einer ehemaligen Apotheke in der Schwarzwaldstraße. Normale Parteien, treffen sich im Moment nicht physisch, sondern halt über Videokonferenz um ihr Zeugs zu besprechen. Das ist aber für Coronaschwurbel zu viel verlangt.

Wenn man nun den selbst veröffentlichten Videos glauben schenken mag, dann trägt Schwurbel und Schwurbelina, dabei natürlich keine Maske und hält keinen Abstand ein. Selbst bei der Nominierungsversammlung der CDU Sachsen-Anhalt gab es vorher wenigstens Schnelltests.

Zweimal schon wurde die Versammlung, Anwesend das Who-is-Who der Schwurbelszene von der Polizei, wegen Verstoß gegen Hygieneauflagen aufgelöst. Das wissen wir, weil Malte W. von beiden Vorfällen selbst Videos ins Internet gestellt hat. Man also den Verlauf relativ gut beobachten konnte. Wahlkampftechnisch fällt auf, dass die „Wir2020“ Partei nicht plakatiert, „die Basis“ schon. Worin der Sinn liegt zwei Kleinstparteien quasi gegeneinander antreten zu lassen, das ist mir nicht klar.

Auch sonst keine Bewegung die mit mit besonders viel Hirn gesegnet ist.

Anti-Autokorso-Action

Am letzten Dienstag gab es wieder unterschiedliche Aktionen gegen den Querdenker Autokorso. Ich hatte eine Gegendemo angemeldet und entlang der Strecke gab es auch viele Aktionen von Aktivisten. Details dazu im Thread von „Querdenken ausbremsen“.

An diesem Dienstag habe ich keine Demo angemeldet, ich bin einfach mit Vorbereitung von sieben mobilen Schnelltestteams und Wahlkampfstand.online stark ausgebucht. Ich habe die Abfahrt der Querdenker am Flugplatz beobachten und von dort berichtet.

Es gab auch am Rande des Autokorsos wieder unterschiedliche Aktionen von Bürger:innen. Daneben gab es auch ein krasses Polizeiaufgebot.

Für alle die am Rande der Strecke des Autokorsos Aktionen machen: Bringt euch selbst nicht in rechtliche oder tatsächliche Gefahren. Empörung und Wut über rechtsoffene Wissenschaftsleugnung und Sozialdarwinistische Thesen zu zeigen ist gut, aber man sollte sich dabei nicht selbst gefährden.

Der Autokorso fuhr wohl über Rieselfeld und Weingarten in den Stühlinger und dort nun den Ring nach Zähringen. Am Rande gab es von vielen Bürger:inenn Gegenprotest. Der Autokorso stand unter dem Motto: „Lock up“, was sich mit Einsperren aus dem Englischen übersetzt.

Weitere Neuigkeiten aus dem Bizzarouniversum

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Wahnwichtel Rückblick: WIRR in den Landtag, Staufen und Autokorso Gegendemo

Hier fasse ich ja immer das unselige Wirken der Coronaleugner aus Freiburg und Umgebung zusammen. Tobias Schopper von der Universität Freiburg hat die Telegram Kanäle der Freiburger Coronaleugner und Querdenker mit statistischen Verfahren ausgewertet.

Er bestätigt, damit auch meine These, die ich nach der Fragebogenbefragung im März hatte: Visuelle Medien wie YouTube sind ein wichtige Informationsquelle für die Coronaleugner.

Wirr zur Landtagswahl

Schauen wir mal auch auf die Landtagskandidaten. Ja tatsächlich nach Informationen der Badischen Zeitung kandidiert die „WIR2020“ Partei für die Landtagswahlen und hat auch Kandidaten in Südbaden. Auf der Website der Partei sind nicht alle Kandidaten aufgelistet, in der Badischen Zeitung war aber für alle Wahlkreise rund um Freiburg jemand angegeben.

Im Wahlkreis 48 ist das  Apotheker im Ruhestand Ulrich Gläser, der auch schon bei vielen Querdenker Demos in der Region als Redner aufgetreten ist und nach Angaben der Website als Orgateam in Freiburg. Auf der Website gibt es auch einige „spannende“ Falschaussagen über Corona: „obwohl Lockdowns die Verbreitung von Viren nicht verhindern können (…) Nach Bekanntwerden der ersten Todesfälle in Wuhan war ich zunächst besorgt, aber schon bald wurde klar, dass dieses Virus nicht mehr Todesopfer fordern würde als die Grippe von 2017/18. Kurz nach Karneval kam die Entwarnung aus Heinsberg durch Professor Streeck“

Wahlkreis 46 (Freiburg I): Malte Wendt, hatte bereits ein großes Porträt in der Badischen Zeitung 08. August 2020, da wird er beschrieben als Mitte 40, abgebrochenes Geschichtsstudium, derzeit ohne feste Arbeit, aber, wie er betont, mit Plänen für eine Unternehmensgründung beschäftigt. Im Gespräch mit der BZ verwendet wer Begriffe wie: „Selbstgleichschaltung“, „Die Bilder aus Bergamo seien seines Wissens auf einen Streik der Bestatter zurückzuführen, nicht auf die hohe Sterberate.“. Admin in diversen Freiburger Telegramm Gruppen der Corona Leugner.

Wahlkreis 47 (Freiburg II): Kay Michel habe ich keine weiteren Informationen gefunden.

Staufen zerbricht an Schwurbel

Große Aufregung herrschte in der Südbadischen Corona Leugner Szene nach der Hausdurchsuchung bei einem Antroposophischen „Arzt“ in Staufen. Der wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt unwahre Gesundheitszeugnisse ausgestellt zu haben. Da gab es dann gleich am Sonntag um 10:00 eine Demo vor dessen Praxis, zu der das gesammelte Who-isWho der südbadischen Corona Leugner Szene aufgerufen hatte, etwa Juliane P., Malte W., oder auch Jurma M oder Adolf W., ebenfalls Arzt. Für eine Coronarebellen Aktion trugen doch recht viele Masken.

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Corona Leugner Szene in Freiburg im Abwind oder Weihnachtspause

Zu Weihnachten gibt es viele gute Nachrichten: Die Impfungen im Impfzentrum in Freiburg laufen an, und an der Corona-Leugner-Front scheint es trotz ihres „Erfolgs“ am 19.12. eine massive Demobilisierung und Demoralisierung zu geben. So war am letzten Montag 28.12. keine Mahnwache auf dem Platz der alten Synagoge. Jetzt kann es sein, dass es sich hier um eine Art „Weihnachtspause“ handelt, bei der auch viele Menschen mit anderem beschäftigt sind.

Daneben gibt es Samstags keine Demos mehr in den Freiburger Innenstadt. Der Versucht zum Start der Impfungen in Freiburg, etwa vor Altersheimen zu demonstrieren, war wohl auch nicht erfolgreich. Dennoch bemerkt man in den Gruppen der Coronaleugner, das sich die Diskussion weg bewegt von „Lockdown“ oder Beschränkungen und hin zu Anti-Impf-Propaganda.

Auch die „Wahnwachen“ haben kaum noch Zuspruch. In den Telegramm Kanälen scheint man sich auch nicht mehr so richtig aktiv zu sein. Was auch damit zu tun hat, dass wenn es in den Querdenken, Freiheitsboten oder Coronarelleben-Gruppen zu einer „normalen“ Diskussion kommt, also Menschen äußern gegenteilige Ansichten, wird dazwischen massiv von dagegen gespammt (Q/Trump/Impfen/whatever) und irgendwann gelöscht und der Andersdenkende, gebannt.

Derzeit bereite ich vor, das wir einen TAZ Sonderdruck, ein Dossier der taz als Nachschlagewerk für Argumente gegen Mythen, Nonsens und Halbwahrheiten in der Pandemie, in ausreichender Zahl nach Freiburg bekommen und dann auch in den Stadtteilen, in denen es benötigt wird verteilen können.

Selbst die neue Protestform Autokorso hat kaum Mobilisierung. Dennoch sollte man erwähnen, dass inzwischen sogar der Verfassungsschutz vor Anschlägen auf Corona-Impf-Zentren warnt.

Immerhin waren beim Autokorso am 29.12. ca. 21 Autos. Und ein Herr der lange mit mir diskutierte, das er ja nicht fotographiert werden will, weil er so bekannt sei in Littenweiler und nichts mit denen zu tun habe, aber Teil der Demo war – zumindest sich da eingereiht hatte – und auch Thesen von sich gab, die in Richtung Querdenken gingen. Dafür fuhr auch ein Auto mit, auf dem Stand „Impfen = Mord“.

Auch die Corona-Risiko-Verharmloser in den Kultusministerien scheinen nun ihre Behauptung „An Schulen steckt sich keiner an“, nicht mehr halten zu können:

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