Fragebogen online zum Bürgerentscheid

Liebe LeserInnen dieses Blogs,

ich mache eine kleine Umfrage zur Wahrnehmung von Wahlplakten und Wahlkampfständen beim Bürgerentscheid.

Bitte helfen Sie mir und beantworten diese Umfragen.

Danke

Mehr Infos

5000 Rettungsflüge und der Rest der „Lügenplakate“

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Hier mal der Rest der anonymen Plakatserie. Wobei Serie etwas übertrieben erschein, beim durchjoggen der Stadt habe ich maximal 10 Stück gesehen. Handwerklich sind die Plakate gut gemacht: eine klare Aussage, Text und Bild stimmen überein. Besser als die meisten Plakate sowohl von Befürwortern als auch Gegner.

WP_20150118_17_25_59_ProNur dumm das sie bis an die Grenze zwischen Lüge und Polemik überschreiten.

  • 5000 Rettungsflüge: Die DRF hat rund 1300 Einsätze, fliegt aber als Ziel die Uniklinik oder das Josefskrankenhaus an und braucht den Flugplatz eigentlich nur um den Heli zu parken. Davon kann die Zahl nicht kommen.
    Dazu kommen noch Krankentransportflüge, aber wegen der unzureichenden Länge der Bahn am Freiburger Flughafen, fligen die großen drei Krankentransportflugunternehmen (REGA, DRF, ADAC) eher nach Basel, Lahr oder Bremgarten. Freiburgs einiziger Unternehmer der auf dem Gebiet wohl aktiv war, Euroflug Frenzel ist mit seinem Flugzeug abgestürzt. Es soll wohl kleinere Unternehmen geben, die mit kleinen Flugzeugen welche durführen, davon sind auch Fotos im Internet. Da habe ich keine genauen Zahlen gefunden, kann mir aber nicht vorstellen das sich dabei um 2000 – 3000 handelt?
    Dann kommen noch Flüge für Organe. Die Uniklinik führt rund 130 Transplantationen jedes Jahr durcWP_20150118_17_26_38_Proh. Selbst wenn die alle per Flugzeug kämen und wenn alle Organe die in der Uniklinik entnommen würden per Flugzeug abtransportiert würden, käme man nicht auf 5000.
  • Dass Rettungsflug nicht gefährdet ist habe ich bereits geschrieben.
  • Der SC baut ein neues Stadion, damit er in Zukunft gute Einnahmen hat – auch um sich Spieler leisten zu können. Die Argumentation wird hier also genau auf den Kopf gestellt. Fragt sich auf welcher Grundlage? Kennen die Leute den Buisnessplan oder die Finanzielle Lage (oh der SC legt ja seine Finanzen nicht offen…)?
  • Unser SC im Keller. Da wird wohl ganz perfide mit dem Namen des SC Präsidenten Fritz Keller gespielt. Intelligent diese Plakat, ein Höhepunkt der Diskursiven Vernunft.

Wenn tatsächlich nur 10 Plakate hängen und auch nicht mehr aufgehängt werden, dann wäre das natürlich eine Strategie die versucht über die Diskussion in den Medien aufmerksamkeit zu generieren. Wie damals beim Daisy Ad: 

„“Daisy“ aired only once, during a September 7, 1964, telecast of David and Bathsheba on The NBC Monday Movie. Johnson’s campaign was widely criticized for using the prospect WP_20150118_17_26_31_Proof nuclear war, as well as for the implication that Goldwater would start one, to frighten voters. The ad was immediately pulled, but the point was made, appearing on the nightly news and on conversation programs in its entirety. Jack Valenti, who served as a special assistant to Johnson, later suggested that pulling the ad was a calculated move, arguing that „it showed a certain gallantry on the part of the Johnson campaign to withdraw the ad.“

Schon mehrere Leute haben sich bei mir gemeldet und vermuten das es sich bei dem Verantwortlichen für diese Plakatserie um das Freiburg Lebenswert und BI Pro-Flugplatz Mitglied, Abnehmratgeberautor und KFZ-Werkstattinhaber Herbert Kallinich handelt. Dieser sei sowohl am Stand der ominösen Initative gesehen worden und auf Fragen habe man am Stand diesen als Verwantwortlichen für die Plakate bennant.

Herbert-Kallinich_Page_2
Quelle: http://freiburg-lebenswert.de/?attachment_id=589

Fragt sich immernoch, warum ein eigentlich seriös auftretender Geschäftsmann mit so einer Strategie bewirken will.

Heute wir, morgen ihr.

„Heute wir, morgen ihr.“ – Den Spruch kommt einem irgendwie bekannt vor. Eine kurze Google Suche, beweist er wird und wurde von einer ganzen Reihe politischer und gesselschaftlicher Gruppen verwendet um auf die eigene Situation aufmerksam zu machen.

Es handelt sich wohl um eine Verkürzung des Zitats von Martin Niemöller:

„Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.“

Ob man das persönlich angemessen findet, da mag man anderer Meinung sein.

Sicher werden Fallschirmspringer und Segelflieger wegen des Abbaus ihres Landepunktes bzw. der Rasenstartbahn in Freiburg nicht mehr ihren Sport ausüben können. Sicher bedeutet das für beide Vereine eine Einschränkung. Im Grunde ist das die Gruppe der wirklich Betroffenen. (Bei vielen der Gegner aus dem Mooswald habe ich den Eindruck, man bewegt sich schon so lange in einem Kreislauf aus Ablehnung und Anti-Argumenten, das sich dieses Stadion inzwischen in etwas sehr bedrohliches verwandelt hat).

Aber sicher wird ihnen die Stadtverwaltung und der Gemeinderat auch helfen, bei der Suche nach einer neuen Unterkunft. Schlieslich wird der Neubau einer Halle am Flugplatz in Bremgarten sicher nicht die Welt kosten. Möglicherweise liesse sich hier auch gleich eine besser Anbindung von Bremgarten (dem Ort) und dem Gewerbegebiet / Flugplatz per Bus durchsetzen.

Hier hat jemand and einer VAG Haltestelle plakatiert, was man nun auch nicht darf.

Ein Januar voller Forschung

Derzeit untersuche ich die Interaktionen an Wahlkampfständen im Rahmen eines Seminars zur qualitativen Sozialforschung. Dabei möchte ich herausfinden, was passiert an einem Wahlkampfstand? Warum gehen die Menschen da hin (es gibt ja auch andere Möglichkeiten zu diskutieren oder sich Informationen zu beschaffen) oder geht es um ganz andere Dinge? Frust ablassen? Sich vergewissern, alte Bekannte treffen, …

Deshalb werde ich in den Tagen bis zum Bürgerentscheid Menschen befragen, die sich gerade an Wahlkampfständen aufgehalten haben.

zwei Wahlpkate zum Bürgerentscheid in Freiburg am 1.2. aufgenommen in der Kartäuserstrasse.
zwei Wahlpkate zum Bürgerentscheid in Freiburg am 1.2. aufgenommen in der Kartäuserstrasse.

Und ich untersuche die Wirkung von Wahlplakten beim Bürgerentscheid zum neuen Stadion für den SC Freiburg. Wahlplakate gehören zu jeder Wahl. Wie sie genau wirken, weiß man aber nicht. Daher frage ich: Was nehmen Menschen von Wahlplakaten war? Erinneren sie sich an diese?

Dazu werden sie hier bald den Link auf eine Online Umfrage finden.

Zudem haben wir ein Miniexperiment mit den Wahlplakaten von Junges Freiburg gestartet um zu sehen inwieweit diese Menschen auf die Website von Junges Freiburg bringen.

Ich weiß, das ich mich bei der Forschung mit meiner politischen Meinung zurückhalten muß. Dennoch habe ich eine. Kurz, ich bin für das neue Stadion. Sicher werde ich aus meiner Sicht noch einmal die Argumente darlegen und auch was ich von den Wahlplakten der Befürworter und Gegner halte.

Plakate (welche nicht richtig hängen)

und hier eine Fortsetzung von Plakate, Plakate, Plakate

image
hängt unten an einem Verkehrsschild (Eschholzstrasse Ecke Baslerstrasse)

Es gibt fünf Regeln wo Plakate nicht hängen dürfen:

  1. An Bäumen (weil sie die schädigen). Wir leben halt doch in Greencity.
  2. An Verkehrszeichen
  3. So das sie die Sicht auf Verkehr verdecken.
  4. Auf / An VAG Haltestellen.
  5. Auf Privatgelände, auch wenn es öffentlich wirkt. Etwa im Gässle, der Westarkaden.

So schwierig ist das nicht zu beachten. Bei den Junges Freiburg Wahlkämpfen haben wir das den ehrenamtlichen Aufhängern immer beigebracht und das hat recht gut funktioniert. Meist reichte da eine kleine Schulung und eine Kopie der Fairnessvereinbarung aus. Diesmal scheint das nicht der Fall zu sein.

Mein Freund der Baum....
Mein Freund der Baum….
und nochmal an einem anderen Baum...
und nochmal an einem anderen Baum…
und nochmal an der Kreuzung an einem Verkehrsschild
und nochmal an der Kreuzung an einem Verkehrsschild

Die Befürworter haben auch eines an einem Baum in der Elsässerstrasse hängen.

Weitere "Fairnessvereinbarungswiedrige" Plakatierungen

Mehr Demokratie

Ich unterstüzte die Kampagne mehr Demokratie, die unteranderem fordert:

  • Die Möglichkeit einer Prüfung der Zulässigkeit von Bürgerbegehren vor und nicht erst nach der Unterschriftensammlung
  • Eine ausgewogene Information der Öffentlichkeit durch gleichwertige Darstellung der Argumente der Bürgerinitiative und des Gemeinderats in einer Abstimmungsbroschüre und bei Infoveranstaltungen
  • Einen vom Gemeinderat angesetzten Bürgerentscheid bei richtungsweisenden Entscheidungen, die die Stadt/Gemeinde über Jahrzehnte prägen und/oder sehr hohe finanzielle Belastungen mit sich bringen
  • Eine frühzeitige Information der Bürger/innen über die wichtigsten Projekte und Planungen der Stadt/Gemeinde durch eine fortlaufend aktualisierte »Vorhabenliste«.
  • Die Beteiligung von Kindern- und Jugendlichen bei Planungen und Vorhaben der Gemeinde, die ihre Interessen berühren.
  • Die darüberhinausgehende Einführung einer Informationsfreiheits-Satzung, um so viele Informationen wie rechtlich möglich, gebührenfrei und in Dateiformaten, die eine freie Weiterverwendung ermöglichen, zur Verfügung zu stellen.

Das sind nur einige Punkte. Wer als Gemeinderat oder Kandidat diese Forderungen unterstüzten wille, kann hier unterschreiben.