In Freiburg und Umgebung hängen derzeit über 50 Feinstaubsensoren. Es wäre super wenn es mehr werden würden. Auch gerade jetzt im Winter beginnt wieder die Feinstaubsaison.
Der Bürgerverein Wiehre hat beschlossen, dass alle Vorstandsmitglieder einen Feinstaubsensor für den Balkon bekommen um damit die Wiehre Flächendeckend überwachen zu können. Zusammen mit Fionn Große habt Ihr also die Möglichkeit, den Bau eines Feinstaubsensors zu üben und für Euch selbst auch einen zu bauen.
Nachdem es in Freiburg nun schon mehr als 50 Sensoren gibt, wollen wir nochmal einen Bastel-Workshop veranstalten und den Menschen die Möglichkeit geben, Sensoren zu basteln.
Sebastian Müller wird kurz über das vom OK Lab Stuttgart initierte Projekt sprechen (weitere Infos: http://luftdaten.info/ ) und dann das basteln anleiten. Löten ist nicht notwendig. Technisch wenig begabten Menschen wird geholfen.
Seit einiger Zeit bastele ich rund um Freiburg bei diversen Gelegenheiten Feinstaubsensoren, das sind die netten kleinen Dinger, die die Leute von luftdaten.info entwickelt haben und mit denen man selbst die Luftqualität bei sich vor Ort messen kann. Entwickelt heißt in dem Fall: einen Server programmiert auf dem ich die Daten live als Karte sehen kann, Software für die Platine entwickelt die den Sensor steuert und eine gute Anleitung geschrieben, so dass einigermassen jeder das ganze zusammenbauen kann. Inwischen gibt es über 1200 Sensoren weltweit und über 300 in Stuttgart.
Was? Erstes öffentliches Feinstaubsensor- Basteln mit Sebastian Müller, Altstadtrat aus Freiburg, und Lukas Haas, Elektroingenieur aus Basel Wann? Donnerstag, 2. November 2017 um 19:00 Uhr Wo? Starship Factory, Auf dem Wolf 13
Beim Thema Feinstaub denkt man als erstes vielleicht an die Problematik in Stuttgart. Doch auch durch Basel führen zwei Autobahnen und Rheinschiffe sowie die Chemie erzeugen Abgase, die sich bei kaltem Wetter sammeln. So wurde beispielsweise der Grenzwert an der Messstelle Basel St. Johann dieses Jahr bereits fünfmal überschritten.[1]
Sebastian Müller aus Freiburg ruft deshalb zusammen mit Lukas Haas zu einem öffentlichen Feinstaubsensor-Basteln auf: «Wer schonmal das Ladekabel seines Handys eingesteckt hat, kann auch einen Sensor bauen; wer schon mal seinen Router konfiguriert hat, den Sensor problemlos mit seinem WLAN verbinden. Ich hoffe, dass viele Baslerinnen und Basler einen Sensor bauen und bei sich zuhause anbringen, so dass er ständig die Luftdaten misst und wir so auch ein Basler Bürger Luftdaten Messnetz bekommen.»
Lukas Haas von der Internet-of-Things Meetup Gruppe Basel: «Das Internet der Dinge ist eben nicht nur der intelligente Kühlschrank zuhause, der den Detailhändlern mein Konsumverhalten mitteilt oder von russischen Hackern manipuliert wird, um den amerikanischen Wahlkampf mitzuentscheiden, sondern kann – richtig eingesetzt –auch Gutes tun und den Menschen unterstützen. Dieser digitalen Transformation kann man sich verschliessen oder aber man setzt sich mit ihr auseinander. Wir wollen mit der Aktion den Menschen auch die Angst nehmen vor diesem Thema und anhand des Beispiels vom Feinstaubsensor zeigen, wie man mittels Technologie die Welt ein kleines bisschen besser machen kann.»
Sebastian Müller betont, dass es nicht darum gehe den Menschen das Autofahren zu verbieten: «Wir wollen aber auf das Thema Luftqualität aufmerksam machen. Jeder kann einen Beitrag leisten. Mit der Aktion wollen wir letztendlich zum Denken anregen.»
Freiburger Feinstaubinitiative übergibt 50. Bürgersensor an den Leiter des Umweltschutzamtes
Am Donnerstag übergab eine Gruppe von Freiburger Bürger*innen den 50. selbstgebauten Feinstaubsensor an den Leiter des Umweltschutzamtes der Stadt Freiburg – Dr. Klaus von Zahn.
Klaus von Zahn: “Die Bürgergruppe rund um Sebastian Müller hat damit ein aktuelles Thema clever besetzt. Die Stadt Freiburg hat die Bastelworkshops mit einem kleinen Betrag unterstützt. Auch wenn Freiburg aktuell kein Feinstaubproblem hat, Luftqualität ist immer ein Thema.”
Sebastian Müller, ehemaliger Stadtrat und Initiator: “Ich war vom Zuspruch überwältigt. Zunächst dachte ich, dass vielleicht fünf bis zehn Personen sich für dieses Basteln interessieren würden. Inzwischen haben wir mit weit mehr als 50 Personen gearbeitet und es gibt Sensoren aus unserer Produktion von Breisach bis Höllental und von Waldkirch bis Schallstadt.”
Sebastian Müller selbst plant in Freiburg vorerst keine weiteren Bastelworkshops anzubieten. “Die Teile sind wie schon die ganze Zeit in China bestellbar, die Wartezeit beträgt sechs Wochen. Wenn jedoch jemand eine größere Gruppe zusammen hat, dann helfe ich gerne.”
Im Rahmen der Bastelinitiative ist es Sebastian Müller gelungen, unterschiedliche Gruppen zum Basteln zu bringen: Am Droste Hülshoff Gymnasium bastelte beispielsweise ein Lehrer im Unterricht mit seinen Schüler*innen 10 Sensoren, finanziert vom dortigen Klimaschutzverein. Das StuRa der Universität Freiburg hat 15 Sensoren finanziert. Diese gingen zum Teil an Schüler*innen, Student*innen. Ein Sensor wurde von Sebastian Müller an der B31 im Höllental bei Motorrad Böckmann aufgestellt und drei gingen an eine indonesische Antropologiestudentin aus Yogyakarta, die im Rahmen des Tandemforschungsprojektes hier war. Diese wird diese Sensoren in Yogyakarta, einer großen Studentenschaft auf Java, aufstellen.
Morgen wird der 50.gebastelte Feinstaubsensor an den OB in Frbg übergeben. Und ich bin dabei! #Feinstaub
Nicht alle der gebastelten Sensoren sind bereits auf der online verfügbaren Karte gelandet. Zum Teil haben die Leute sie noch nicht aufgestellt oder wohnen gar nicht in Freiburg. Teilweise gibt es auch Probleme mit dem WLAN.“Grundsätzlich rechne ich aber damit, dass ca. 80% innerhalb von vier Wochen nach dem Basteln online gehen” so Müller.
Übergabe des 50. Feinstaubssensor in der Region Freiburg an OB Dieter Salomon
3.8.17, 11:00 Übergabe des Sensors, Treffen um 10:45 vor der Rathausinfo, Rathausplatz 2 – 4, 79098 Freiburg.
In der Region Freiburg haben wir derzeit rund 50 Feinstaubsensoren.
Den 50. von Bürgern gebasteleten Sensor werden wir am Donnerstag 3.8. um 11:00 an den Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon stellvertrend für die Region übergeben.
Sebastian Müller: „Es freut mich das wir in den letzten sechs Monaten so erfolgreich mit über 80 Bürger*innen zwischen 12 und 76 Jahren Sensoren bauen konnten. Dabei wurden wir von vielen Gruppen und Institutionen unterstüzt. Für das erste Treffen hat das Umweltamt unbürokratisch 200 Euro für Referentenanreise gesponsort, das Haus der Jugend und die Landeszentrale haben ihre Räume zur Verfügung gestellt, das Studentenparlament hat Geld für 15 Sensoren bewilligt um mit Studierenden basteln zu können.“
Auch beim zweiten Basteln waren über 30 Teilnehmer*innen anwesend. Der große Zuspruch bestünde nach wie vor. Aber für ihn sei es nun Zeit sich um andere Dinge zu kümmern. Etwa um einen mobilen Sensor, mit dem man unterwegs Feinstaub messen kann. Eine App für Android Telefone und genialereGehäuse.
Auf unserer letzten Bastelveranstaltung gab Marco Pergher vom Regierungspräsidium einen Vortrag über Feinstaub, saubere Luft in Freiburg und die Genauigkeit der Sensoren:
Daher die Sensoren funktionieren bis zu einer mittleren Luftfeuchtigkeit gut und darüber hinaus laufen sie im Trend mit aber bei deutlich zu hohen Werten. Ich gehe davon aus, dass diese Fehler in Zukunft mit einem Softwareupdate behoben werden.
Auch ist klar das für die relevante Messung braucht es den 24h Mittelwert oder den Tangesmittelwert. Inzwischen wurde für den Tagesmittelwert auch die Software angepasst.