Build your own Covid Stop Lights or Better Lüften like a German

While building your own Co2 Sensor and Warning Lights

More an more Germany are more and more concerned with Lüften. Lüften means to open the Windows of the room you are in and then venilate it properly. It’s done best, by opening two windows on walls opposing each other, thus letting air blow through.

Because Germans are masters in „Lüften“ and because many people wanted to know, how to build these little warning lights, in order to know when they should open the Windows and let fresh air in, I wrote a lot of articles on my blog. But these were all in German. So Miska Knapek translated one article into English and I did some editing.

During the Corona Crisis venting has become even more important. Corona spreads through droplets but also through aerosoles.  Since it’s considered very likely that aerosol can also be a carrier of the SARS-CoV-2 virus, in addition to exhaled (humidity) droplets, we need a way to measure them. However the problem is this:

Whereas the comparatively larger droplets fall to the ground relatively quickly, aerosol can stay in the air longer and may disperse and distribute itself within a closed space” (My translation of a Robert Koch Institute (RKI) statement (RKI is a  German Institute for disease control and prevention).

As aerosol is difficult to measure, but it roughly correlates with CO2 concentration in the air of an enclosed space, clever people like Guido Burger and the Umweltcampus Birkenfeld have devised a way to easily measure CO2 concentrations.

Building instructions for the  CO2 Ampel / CO2 Light, by Guido Burger, published in Make Magazine’s website (in German).

Fortunately, Sensirion makes a CO2 sensor and Guido Burger has ready to tinker microcontroller, the Octopus Board, which can interface and control the CO2 sensor. It is possible to use a Node MCU as well.

The microcontroller can be programmed using the ArduBlocks visual Arduino programming language. Of course you can still do text based programming, if you want it. See the ArduBlocks equivalent code towards the bottom of this article.

With ArduBlocks, using visual ‘programming blocks’, one can do the essential bits of a programming language – loops, conditional statements (if/then), and send/receive signals from various sensors, or send and receive data via MQTT, Thingsspeak or Blynk. (Sorry the Articles are in German, but you may use Google Translate)

The Campus Birkenfeld of Technische Hochschule Trier has more material about this CO2 measuring device, including relevant considerations, background, as well assembled a bit of a building instruction (but it’s all in German).
While I enjoy tinkering, in the end I was mostly interested in having a working measuring device. Thus I’ve assembled a quick assembly guide here, below.

Parts list

I have provided links to the Mouser Onlineshop and to Tindie. You may find the parts elsewhere and they are not affiliate links. 

  • Ocotopus Board – which you can get via Tindie. Even if it says it’s sold out, you can still try ordering one. In the worst case, send its inventor Guido Burger a message, to ask if they’re available. Ca. 30 EUR
  • CO2 sensor SCD30 – these are available with different interfaces. Eg. With a Grove connector – although often sold out – as well as without. In the case of the CO2 sensors without a grove connector, one needs to solder or otherwise connect it to the microcontroller. Slightly cumbersome but manageable. Ca. 45 EUR
  • Grove cabelconnecting straight to the Octopus Platine, one can use this to attach sensors, displays and other electronics with Grove interfaces. Ca. 3 EUR
  • LCD panel – To display the data from the CO2 sensor. There are several variants, also with Grove connectors. From 6 EUR. from Mouser.
  • A power source Likely you already have one – a USB charger. Just make sure you  have  a Micro-USB cable. Powerbanks are an alternative, especially if you want to carry the device around. 
  • A case There are many ideas around. From Ikea picture frames, to Bird houses.
  • A Data ready USB cable You probably have one at home, but may have to try several USB cables before you find one that can transmit data as well as power. Very often Electronics come with a cheap cable that can only carry power.

In total, this makes for ca 90 EUR in parts.

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24.9.2020 17:00 Chaos Computer Club Freiburg – Wir basteln CO2 Ampeln / Meßgeräte

Nachdem es der Chaos Computer Club schon auf Twitter angekündigt hat:

Wir basteln CO2 Ampeln / Meßgeräte
Do 24.9.2020 17:00
Chaos Computer Club Freiburg

Adlerstraße 12a

Die Meßgeräte werden auf Basis der Octopus Platine von Guido Burger gebaut, dazu noch ein CO2 Sensor, ein paar Kabel und ein Display. Für die Programmierung werden wir die grafische Oberfläche Ardublocks verwenden. Es ist nicht notwendig Programmieren zu können, wir werden vor Ort in die Oberfläche einführen, somit kann jede*r ein Gerät passend für die eigenen Bedürfnisse bauen.

Ardublocks, die grafische Benutzeroberfläche fürs Programmieren.

Es ist notwendig 4 Lötpunkte zu setzen, dies werden wir vor Ort gemeinsam tun und auch in die Verwendung des Lötkolbens kurz einführen, wenn das gewünscht ist.

Vorschau(öffnet in neuem Tab)

Das fertige Meßgerät

Das Basteln findet im Innenhof unter freiem Himmel statt, es ist eine Anmeldung mit Name, Vorname sowie E-Mail Adresse notwendig. Wir werden auf ausreichende Abstände, sowie Desinfektionsmittel bereitstellen. Bitte Tragen sie während der Veranstaltung einen Mund-Nasen-Schutz bzw. Maske. Bitte kein Gesichtsvisir.

Wir haben Material für 10 Personen. Bitte bestellen sie die Teile nicht selbst, wir werden eine Sammelbestellung durchführen, dadurch erhalten wir bessere Preise. Die Veranstaltung ist auf 10 Personen begrenzt.

Bei schlechtem Wetter weichen wir mit weniger Personen auf einen Innenraum aus.

Anmeldeschluß 16.9.2020 20:00. !Anmeldung noch möglich!
Kosten ca 100 EUR. Bei günstigerer Bestellung gibt es ggf. Geld zurück.

Zur Anmeldung (google forms)

„24.9.2020 17:00 Chaos Computer Club Freiburg – Wir basteln CO2 Ampeln / Meßgeräte“ weiterlesen

Drei Demos gegen Corona

ja aber anders als du denkst. Bild von der Demo auf dem Platz der alten Synagoge. Eigenes Foto.

Begann der Samstag mit ganz guten Nachrichten: Seit drei Tagen keine weiteren Covid-19-Todesfälle im Raum Freiburg und nur drei Neuinfektionen, so endete er mit der Nachricht, dass das RKI die Reproduktionsrate wieder auf einen Wert über 1 schätzt. Dazwischen lag für mich der Besuch bei drei mehr oder weniger bizzaren Demonstrationen.

Zunächst mal: Es ware schon fast ein Sommertag und die Kajo und die anderen Straßen in der Stadt waren voll. Gefühlt nicht so voll, wie beim Megasamstag, aber durchaus schon voll.

Auf dem Rathausplatz waren etwa 50 Personen versammelt und eine Gegendemo aus Antifa und etwa 5 Leute von der Partei „die Partei“, welche die Veranstaltung trollten. Auch da war ein bekanntes Freiburger AfD Mitglied. Die Demo schien sonst aus Leuten zu bestehen, die den „Schwedischen Weg“ irgendwie toll fanden, 5G doof – eine ältere Dame kam gleich auf mich zu und versuche mir zu erklären, dass Corona nur eine Ablenkung sei, damit die Leute drin blieben, während überall 5G Masten aufgebaut würden. Immer wieder betonten Redner, dass es ihnen um die Meinungsfreiheit ginge. Dabei auch immer wieder der Hinweis, das man nicht mit Nazis oder AfD Mitglieder gemeinsam demonstrieren müße.

https://platform.twitter.com/widgets.js

Das ganze fühlte sich stellenweise an wie in einem absurden Kabarettstückchen über Demonstrationen. Stellenweise war es so absurd, das sogar die Polizei die Demo auslachte.

Deutlich wenige lustig, war es dann schon auf dem Platz der alten Synagoge, da hatte sich ca 200 Personen und ein Huhn versammelt, meist eher ältere Leute, Frauen in Leinenkleidern, Männer im bunten Sommerhemden, und auch viele die Meditieren. Man hätte denken können, das es Menschen sind die gerade noch im Alnatura eingekauft haben.

Leider war der Ton auf allen Demos nicht so gut, so dass ich häufig das Problem hatte zu verstehen was nun gefordert wurde.

Viele der Transparente hatten irgendwas mit Impfen zur Aufschrift, anderen ging es um Menschenrechte, die Meditirenden trugen alle keinen Mundschutz und von denen die Zusammenstanden, näher beim Redner auch viele eher keinen. Da habe ich es nicht erlebt, dass die Polizei einschritt.

Blick auf den Platz der alten Synagoge mit Demo. Es war friedlich.

Am krassesten war dann schon die „Freunde der Freiheit“ Veranstaltung auf dem Münsterplatz. Zum einen weil das gefühlt die meisten Menschen waren, sicher mindestens 200 und auch die empörteste Stimmung.

Hier ging die Polizei tatsächlich durch die Demo und wieß immerwieder Personen darauf hin doch einen Mundschutz zu tragen. Was sie auch taten, aber offensichtlich ist es OK auf einer Demo zu rauchen, da trägt man dann natürlich kein Mundschutz.

Und auf der Veranstaltung muß ein deutlich rechteres Publikum gewesen sein, auf jeden Fall auch Menschen, die mit einer sehr seltsamen Symbolik aufwarteten oder deutlich agressivere Sprüche auf ihren Transpis hatten.

Auf dem Schild: „Lebenslänglich für Dr. Drosten, Verursacher der Panhypochondire“
Krankheitsfälle in Schweden ?? (gelbe Kurve) und Deutschland ?? (schwarze Kurve) obwohl die Fälle in Schweden später losgehen und langsamer Steigen ist das Infektionsgeschehen noch nicht beendet. QuelleQuelle

Immer wieder auch hier der Verweis auf Schweden und die Angst vor Impfungen. Wohlgemerkt eine wohl nie angedachte Impfpflicht – mit einem Impfstoff, den es ja noch gar nicht gibt und vielleicht auch erst in einem Jahr.

Todesfälle pro 100.000 Einwohner im Vergleich:
?? grüne Kurve
?? gelbe Kurve
?? schwarze Kurve
?? graue Kurve
QuelQuelle
https://platform.twitter.com/widgets.js

Eines muß dann wohl konstertieren: Die Demos haben sich verfestigt. Insgesamt haben am Samstasg sicher über 400 Menschen demonstriert, das ist das 10fache von dem was die AfD auf die Straße bekommt und es ist ein deutlich bürgerliches Publikum, das wohl bis weit in „die Mitte“ anschlußfähig sein dürfte.

Dabei ist wohl nach aktuellen Demoskopischen Zahlen, die Mehrheit der Deutschen ganz zufrieden mit dem Handeln der Situation durch unsere Regierung. Auch wenn die Zufriedenheit oder Zustimmung zu einzelnen Maßnahmen etwas abnimmt.

Besonders krass finde ich, dass dieser krasse Protest gegen „die Maßnahmen“ zu einer Zeit kommt, in der viele Maßnahmen ja schon wieder weg sind oder absehbar aufgehoben werden sollen. Sicherlich ist in vielen Teilen noch kein Leben wie vor der Krise da, aber auch kein absoluter Ausnahmezustand mehr.

Es bleibt aber die Frage was man gegen diese seltsamen Demos unternimmt. Zum einen scheinen die Teilnehmden gerne die Infektionsschutzregeln zu mißachten, zum anderen braut sich hier eine gefährliche Mischung zusammen und weit rechts stehende Gruppen wittern Morgenluft.

Warum Corona immer noch gefährlich ist

Jetzt bin ich von Beruf Rettungsassistent und kein Virologe oder Epidemiologe. Daher habe ich soviel Ahnung wie der Dachdecker von der Klempnerei. Aber so wie der Klempner weiß, dass wen er aufs Dach steigt, sich sichern sollte und vielleicht auf den Dachdecker hören, hat er vielleicht mehr Verständnis davon, als ein sagen wir mal Kulturwissenschaftler.

Zunächst mal: Wir haben Glück. Die Covid-Fälle in Freiburg und Südbaden gehen deutlich zurück.

Die Grafik von mir zeigt auch, das es auch bei einem R, das unter 1 liegt noch fast 3 Wochen dauert, bis es keine neue Infektionen mehr gibt. Dann wird es noch weitere Wochen geben, bis die letzten die Infektion überstanden haben.

Bei der Arbeit sehe ich wie gut sich Kliniken und auch der Rettungsdienst auf das Thema eingestellt haben und auch die Kontaktbeschränkungen – die wesentlich weniger streng waren als in Italien, Spanien oder Frankreich – vielleicht gewirkt haben. Wir sehen glücklicherweise in Deutschland keine Übersterblichkeit, wie etwa in der Schweiz.

Diese Übersterblichkeit betrifft vorallem alte Menschen:

Quelle: Statisik England

Auch für diejnigen die nicht daran sterben, ist Corona gefährlich:Sicherlich verlaufen etwa 80% der Infektionen, leicht, viele davon sogar erstmal ohne Symptome. Auch von denen die Symptome bekommen, die dann ins Krankenhaus müßen, dürften sich die meisten erholen.
Schwerst krank und beatmungspflichtig werden eben nicht nur alte, kranke und schwache, sondern auch gesunde Menschen (und selbst wenn: ist das Lebensunwertes Leben?).

Quelle: Economist – die meisten gestorbenen hätten noch 10 Jahre Leben vor sich.

Oder um das RKI zu zitieren: „Schwere Verläufe können auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung auftreten (29) und werden auch bei jüngeren Patienten beobachtet (35)“

Wir wissen aber, dass der Virus noch ganz andere Symptome machen kann:

Auch über die Ausbreitung und welche Interaktionen gefährlich sind und welche nicht, lernen wir täglich mehr. Deshalb gilt aus meiner Sicht, immer noch: Vorsichtig bleiben.

Coronademo Samstag

Rückblick auf die Demos in Freiburg. Sie könnten die Eintrittspforte in eine Rechte oder Verschwörungstheoretische Gedankenwelt sein.

Mandic mit Demo im Regen, hinter Polizeigitter. Geniale Plakate wie „Kneipen auf“ oder den Grabstein mit dem Weinfest drauf, sind leider nicht im Bild.

Am Samstag gab es gleich mehrere Demos der Corona-Maßnahmen-Gegner. Auf dem Platz der alten Synagoge von der AfD und Mandic, maximal 30 Personen hinter viel Polizei. Für die Analyse der Reden warte ich auf Beiträge von Thomas Schopper. Auf der Gegendemo waren deutlich mehr Menschen aus dem eher linken Spektrum. Die alle mit Mundschutz.

Wenige werden der AfD und ihren Thesen folgen. Die AfD hat in der Krise mehrfach die Message gewechselt und auch sonst ja für keine Herausforderung unserer Zeit andere Antworten als „Grenzen zu“.

Die Demo war auch nicht bemerkenswerter als viele Dinge in dieser Zeit.

Außer halt so einigen Bonmonts:

Aus meiner Sicht viel gefährlicher sind anderen Demos und Gruppen die derzeit entstehen.

https://ais.badische-zeitung.de/piece/0b/0b/09/13/185272595.jpg
Quelle: Badische Zeitung / Rita Eggstein: „Impfen macht Frei“ auf dem Rathausplatz.

Da gab es zum einen die Kundgebung auf dem Rathausplatz „Friedliche Versammlung zum Erhalt der Grundrechte und unserer Freiheit“, auf der nach Aussagen mehrere Beobachter (ich war nicht da) unter anderem Reichsbürgerthesen („Deutschland ist ja noch besetzt“), mindestens geschmacklose, wenn nicht strafrechtlich relvante Schilder („Impfen macht frei“, wie „Arbeit macht frei“ im klaren Design des Eingangs des KZ Auschwitz) hochgehalten wurden. Scheinbar wurde die Demo auch von Leuten aus dem Umfeld der 5G Gegner (es hatten auch Teilnehmende einen Anti-5G Aufkleber auf dem Handy) und Impfgegner organisiert.

Auf dem Münsterplatz gab es eine sehr andere seltsame Mischung. Zum einen waren schon die Jacken deutlich bunter und die Transparente auch.

Da waren auch wieder die von Ken Jebsen inspireten Meditierenden, was bei Regen schon ziemlich blöd ist. Das Publikum waren eher Familien, eher mittelalte Leute, eine ganze Reihe auch ohne Mundschutz. Auch Leute die auf der Demo rauchten. Die Stimmung war eigentlich ganz angenehm, bis die Buhrufe als die Polizei Durchsage machte man soll sich an die Auflagen halten.

keine Demo ohne Aluhut.

Hier war man sehr bemüht sich von rechten Gedankengängen abzugrenzen, so wurde etwa als Lied von Westernhagen: „Ich bin dagegen“ und etwa nicht die Nationalhynmne abgespielt. Immer wieder betont, das man sich nicht spalten lassen wolle, auch wenn die Medien jetzt schreiben „man sei rechts“.

Update: der Bericht auf BZ online von Joachim Röderer stellt die Veranstaltung anders da. Er berichtet:

„Da wurde kritisiert, dass „Staatsschläger und Brüller“ wenige Stunden zuvor die AfD-Demo gestört hätten. Es ging gegen die „Wahrheitsmedien“ und gegen die Antifa, die als „neue SA“ bezeichnet wird. Immer wenn das Wort Impfen fiel, gab es Applaus. Es wurde für Sterbehilfe geworben und den Schutz des ungeborenen Lebens. Und immer ging es um die Grundrechte – die Corona-Maßnahmen wurden mit Geschehnissen im Jahr 1933 verglichen.“

Joachim Röderer in der Badischen Zeitung online.

Wie ich auch bemerkte er, das viele der Teilnehmer keinen Mundschutz trugen, die Polizei sich aber auf Durchsagen beschränkte und nicht einschritt, auch der Mindesabstand wurde nicht eingehalten. (Siehe auch)

Teilweise trugen die Teilnehmer „Wiederstandsbommel“ einer hatte auch einen Aluhut an. Sahen aber sonst eher aus wie Menschen die im Vauban wohnen oder bei den Grünen Mitglied sein könnten. Immer mal wieder wurde die Gefährlichkeit von Covid19 bestritten. Gerade die Pflicht Masken zu tragen, scheint viele auf die Palme zu bringen. Auch die Forderung man solle es machen, wie in Schweden, kam wieder auf.

Dann war ich noch auf dem Kartoffelmarkt, wo es Stände wohl vom Freiburger Ableger von nichtohneuns.de gab. Einige der Diskussionen konnte man mithören, da ging es viel darum, das man die Zahlen nicht glauben kann, das „R“ immer wieder anders berechnet würde, die Menschen eingschüchtert wären oder würden.

Jetzt kann man das ganze abtun, aber es bilden sich im Windschatten der Proteste (vielleicht organisieren sie die auch, weiß man ja nicht) Gruppen, bei denen nicht so klar ist wo sie dahinter stehen: Etwa IBAM, die Partei „Wiederstand2020“ oder auch die sog. „Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand„. Da ist nicht ganz klar wo sich das hinbewegt, sie scheinen aber alle in Richtung Querfront, Reichsbürger oder ähnlichem zu tendieren.

Bei Mandic und der AfD, wissen sicherlich 90% der Leute was es bedeutet, wenn man da mitmacht, bei diesen anderen Gruppen ist es unklar. Sie könnten aber die Eintrittspforte in eine Rechte oder Verschwörungstheoretische Gedankenwelt sein.

Klar man kann Krisenmanagement, Maßnahmen, Schulschließungen, Gedankenlosigkeit über Folgen oder den mangelnden Forschungstand kritisieren, aber dazu benötigt man keinen rechten oder Verschwörerischen Überbau.

Querfront im Breisgau

Sebatian beschreibt was er in den vergangen Tagen in seltsamen Queerfront Gruppen gelesen hat, die am kommenden Samstag in Freiburg demonstrieren wolle. Er rät von einer Teilnahme an diesen Demos ab.

Kleiner Auszug aus der Diskussion einer Telegram Gruppe

Am kommenden Samstag gibt es wohl zwei mehrere Demos gegen die Corona Beschränkungen. Um bei dem Reigen bunter oder brauner Veranstaltungen, den Überblick zu behalten, hier eine Liste mit meiner Einschätzung

  • “Wachsam bleiben – Demo für das Leben”, AfD-Kreisverband Freiburg, Platz der Alten Synagoge, 12.00 Uhr
    ??? angemeldet von Mandic
  • Dagegen: „Aufstehen gegen Rassismus“, Aufstehen gegen Rassismus Freiburg, Südlicher Teil des Platzes der Alten Synagoge – Universitätsbibiliothek, 12.00 Uhr
    ?? Gegendemo, gegen die AfD Demo.
  • Grundgesetz“, Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand e. V. i. Gr., Kartoffelmarkt, 15.30 Uhr,
    ? ? Querfront, melden auch die Demos in Berlin vor der Volksbühne an
  • „Friedliche Versammlung zum Erhalt der Grundrechte und unserer Freiheit“, Privatperson, Rathausplatz, 15.30 Uhr,
    kann ich schwierig einschätzen, wenn gleiche Veranstalter wie letzte Woche, dann mindestens Rechtsoffen und Verschwörungsoffen
  • „Erhalt der deutschen Grundrechte und unserer Freiheit“, Freunde der Freiheit, Münsterplatz, 15.30 Uhr
    ? Rechts, wegen Diskussion in Telegram Gruppe
  • Die Quarantäne nicht auf unserem Rücken austragen – gegen Faschismus und Ausbeutung“, Privatperson, Bertoldstraße / Ecke Niemensstraße, 11.00 Uhr
    ?? Klingt weit Links
  • „Corona ist gefährlich. Die Wirtschaftskrise auch. Corona ist gefährlich. Die Wirtschaftskrise auch.“ Privatperson, Rotteckring, 11.00 Uhr
    wahrschinlich gegen Beschränkungen, Hintergrund unklar.
  • Dann gibt es um 16:00 Uhr noch eine Kurdendemo. 16:00. PdaS

Für alle Demos gilt als Auflage: maximal 2er Gruppe, 1,5 m Abstand, Mundschutz.


Um 12:00 auf dem Platz der alten Synagoge oder in Mandic Sprech (Analyse) nur „Platz der Synagoge“, eine Demo zu der die Freiburger AfD aufruft und wohl auch angemeldet hat. Jedem dürfte klar sein in welchem politischen Umfeld eine Demonstration, die von einem Mitglied des (angeblich aufgelösten) „Flügels“, also der Rechten in der AfD, stattfindet.
Dagegen gibt es natürlich auch eine Gegendemo. Das ist schon deshalb befremdlich, weil die AfD mehrfach ihre Position zur Krise gewechselt hat.

Auf 15:30 haben eine Gruppe Leute eine „unpolitische“ Demo gegen die Beschränkungen angekündigt. Seit einigen Tagen bin ich der Telegramm Gruppe in denen diese Demo organisiert wird. Und leider muß ich feststellen, das es sich auch hier um keine „unpolitische“ – das wäre schon logisch seltsam, sind ja alles politische Forderungen – Gruppe handelt, sondern einfach um eine weitere rechte und verschwörungstheoretische Demo, bei der fraglich ist ob sie überhaupt angemeldet wurde.

Wie kommt man darauf, dass das ebenfalls keine „besorgten Bürger“ sind, denen es nur darum geht, das ihre Kinder auf die Spielplätze gehen. Zum einen war auf der letzten „Hygienedemo“ in Freiburg schon allerhand rechtes Personal. Zum anderen werden in den beiden Vorbereitungsgruppen unwiedersprochen so ziemlich jede rechte Verschwörungstheorie, die es gibt geteilt.

Diese Aussage ziehe ich vorallem aus den Themen die in der Gruppe diskutiert werden: Reichsbürgerweisheiten (Deutschland nur eine Firma, Wormarke Polizei, Personalausweis = Wir sind Angestellte der BRD GmbH), die AfD steht für das Grundgesetz, Qanon Verschwörungen, Schlafschafe, Bill Gates, Impfzwang, „Angela Merkel Volksverräterin“, etc. …, werden diskutiert.

Kleine Anleitung wie man sich das Attest zum ohne Maske ins Geschäft gehen selber macht.

Aber auch ganz banale Sachen und praktische Hinweise werden geteilt, etwa Anleitungen wie man sich selbst ein Attest fälscht um ohne Maske in Geschäfte gehen zu können. Besonders das Thema Maskenpflicht und wie man diese umgehen kann, scheint die Leute umzutreiben. Zum einen weil sie sich unter der Maske unwohl fühlen, zum anderen auch weil die Maske als „Maulkorb“ fürs Volk ausgelegt wird. Was alleine schon empirisch sehr seltsam ist, da ich mich ja auch mit Maske unterhalten kann. Wer es nicht glaubt, sollte einfach mal die angeregten Gespräche hören die Chirurgen im OP führen.

Einschränkungen sind zum Großteil aufgehoben und wir sind noch immer eine Demokratie.

Mehr oder weniger CO2 / Stromverbrauch durch Videokonferenzen?

Kleine Entgegnung auf den Leserbrief von Tja Voigts: https://www.badische-zeitung.de/wir-muessen-alle-massiv-auch-beim-indirekten-stromverbrauch-sparen–184851783.html

Telko

Um den enormen Strombedarf der offline Welt zu verstehen, muß man wissen, dass es auch um den Strombedarf der Benzinherstellung geht. So muß etwa Rohöl auf über 400 Grad erhitzt werden, um die chemischen Prozesse auszulösen, an deren Ende Benzin und Diesel stehen. Das ganze muß transportiert, gepumpt, die Tankstelle muß beleuchtet werden.

Studien kommen auf etwa 6 kWh Strom je Liter Benzin. Daher mit dem Strom, dem man braucht um mit einem Benzinauto 100 km zu fahren, kann man mit einem Elektroauto 50-80 Kilometer weit fahren. (Relativ spannend das etwa hier nachzulesen: https://www.pv-magazine.de/2018/01/29/auch-verbrenner-fahren-mit-strom/ und hier: https://www.springerprofessional.de/elektromobilitaet/dieselmotor/endenergiebezogene-analyse-diesel-versus-elektromobilitaet/16673694).

Rechnen wir das mal um auf einen Arbeitnehmer, der statt ins Büro zu fahren, Homeoffice macht. Bei Büro und Heim ergeben sich keine oder kaum Vernachlässigtere Veränderung, Büro und Heim müßen ja auch geheizt werden, die Schreibtischlampe daheim oder im Büro braucht gleich viel.

per Telko ein PEEP Ventil analysieren, kann man inzeischen machen

Wohnt der Arbeitnehmer in Freiburg und pendelt nach Lörrach mit dem Auto, was ja nicht ungewöhnlich sein dürfte, dann ist das ein Weg 72 km. Hin und zurück 144 km. Nehmen wir ein sehr sparsames Dieselauto an, da 6 l auf 100 km braucht – wir ignorieren mal die Strecke Autobahn — dann kommen wir auf so ca 11 l Kraftstoff für einen Tag pendeln, das wären dann 66 kWh. Bei einer 5 Tage Woche 330 kWh, alleine fürs pendeln.

Wir rechnen auch mal, dass es egal ist ob der PC im Homeoffice steht, daher an ist er eh. Auch laufen in Firma Router und andere Geräte den ganzen Tag. Der Bedarf an Strom für entsprechende sehr starken Server, mit dem Videokonferenzen für eine ganze Schule oder ähnliches durchgeführt werden, dürfte bei 24/7/365 Betrieb laut Dell etwa bei 1600 kWh liegen. Daher verzichtet ein (!) Pendler für 5 Wochen auf die Fahrt nach Lörrach, ist man mit dem Strom fürs ganze Jahr schon draussen.

Betrachten wir mal den CO2 Ausstoß unseres Mitarbeiters: Reißt dieser für ein Meeting mit dem Flugzeug von Basel nach Berlin – im Business Kontext durchaus normal – stößt er laut einschlägiger CO2 Rechner 283 kg CO? aus. Läuft der Server nun auf dem Standard Strommix (wohlgemerkt, das ganze Jahr, auch Nachts, am Wochende, Feiertage) erzeugt er: 822 kg CO2. Nach der dritten Reise nach Berlin, hat man also mehr CO2 ausgestossen, als der Serverbetrieb braucht.

Kurzum: So einfach wie man es sich bei 5G Gegnern macht, ist es erstmal nicht. Durch mehr Videokonferenz und weniger Business Trips, mehr Homeoffice und weniger Pendeln, dürfte der CO2 Ausstoß bzw. Energieverbrauch durchaus zurück gehen.

Politikersocialmedia in Krisenzeiten

Quelle: Facebook vom T Simms

Da es gerade auf Facebook unter einem Post von Timothy Simms, zu einem Post von Martin Horn, eine längere Diskussion über Social Media in Zeiten der Covid-19-Krise gibt, will ich hierzu mal meine Gedanken aufschreiben.

Hier mal ganz subjetiv, welche Posts es gibt, im Versuch Kategorien zu erstellen. Das ganze basiert völlig unrepräsentativ auf meinem Feed bei Facebook. Ich habe immer auf entsprechende Posts verlinkt. Das heißt nicht, dass die entsprechenden Politiker, nicht auch andere Posts ablassen, ich habe lediglich bei einzelnen mal entsprechende Beispiele gesucht.

Quelle: Ulrich von Kirbach / Nadyne Saint-Cast

„In der Krise geht Politik weiter“: In der Regel erzählt der Politiker, dass auch in der Krise der Gemeinderat oder die Partei weiterarbeiten. Bild meist von einer Videokonferenz. Dabei ist Politik meist sehr unspezifisch, das sich eben Menschen treffen und reden.
?: ? ? finde ich gut, das man zeigt, wir arbeiten, so wie viele andere weiter.

Die Verschärfte Version, ist dann der „Post aus dem Krisenstab“, meist ein Bild aus einem Zimmer, in dem Politiker an einem Tisch mit Unterlagen, Akten, Laptop und ganz vielen Flaschen, es sind immer ganz viele Flaschen mit Getränken, das braucht man scheinbar als Krisenstab, zu sehen sind. (Hier etwa der Post von Lars Petersen)
?: ? ? finde ich gut, man zeigt man arbeitet.

„Auswirkungen von Krise“-Post: Der Politiker erklärt, was sich nun aufgrund der Krise verändert hat. (Etwa weniger Stromverbrauch in diesem Post vom Umweltminister, Toiletenpapierfabrik läuft auf Hochtouren, …) Meist ohne direkten Kommentar oder politische Einordnung.
?: ? realtiv normales Politiker Social Media Geschäft, kann man machen.

Kommentar einer politischen Handlung / Entscheidung: Politiker schreibt was er darüber denkt. Das machen meist Politiker die auf Facebook sowieso relativ viel senden und auch hier die Gelegenheit nutzen. (Beispiel: Gregor Mohlberg oder Tim Simms mit Lob für die Geschwindigkeit der Stadt).
?: ? realtiv normales Politiker Social Media Geschäft, kann man machen, auch in er Krise soll und darf diskutiert werden.

„Hilfe in der Krise“-Post. In meiner Wahrnehmung relativ dominant: Politiker zeigt sich mit einem Angebot, das Hilfe in der Krise verspricht. (Etwa Ullrich von Kirbach mit einem Angebot der Tafeln oder der geteilte Beitrag vom Bücherbike der Statbücherei oder dieser Hinweis von Gabi Rolland auf Telefonselsorge und andere Nummern.).
?:? finde ich gut, wenn der Hinweis auf das Angebot im Vordergrund steht und dieses und die Menschen ?? nicht zu einem Prop für die eigene Selbstinszenierung wird.

Steigerung davon, gerade bei Kommunalpolitkern ist der „Ich packe in der Krise an“- Post: Der Politiker ist dabei zu sehen, wie er selbst etwas macht um zur Bewältigung beizutragen. Das ist aktuell gar nicht so leich, bei einem Hochwasser, kann man wenigstens Sandsäcke schleppen, hier braucht es schon mehr Kompetenzen. Ich hatte ein wenig amüsiert auf Facebook einen Beitrag von Gabi Rollands kommentiert, in dem sie vor einem Altenheim singt. Aber die Grundidee finde ich schon mal gut, vielleicht sollte man als Politiker auch einfach sowas organisieren und nicht unbedingt selber machen.
?: ? finde ich gut, wenn der Hinweis auf das Angebot im Vordergrund steht und dieses und die Menschen ?? nicht zu einem Prop für die eigene Selbstinszenierung wird.

„Online Demo“. Da man nicht mehr zur Fridays for Future Demo gehen kann, wird online demonstriert, indem man ein Schild hochhält. (Beispiel: Tim Simms bei Fridays for Future)
?: ? realtiv normales Politiker Social Media Geschäft, kann man machen.

Freizeittipps. Politiker erklären wie man in der Krise mit oder ohne Kindern seine Freizeit gestalten kann. Finde ich kann man machen, wenn man dabei nicht Tipps gibt, die andere aufgrund von finanziellen Gegebenheiten gar nicht durführen können. (Gutes Beispiel: Nadyne Saint-Cast mit Rad, aus meiner Sicht katastrophal in der Außendarstellung: Ich habe jetzt ja soviel Zeit, da kann ich mich daheim in den Strandkorb setzen und lesen auch von den Grünen. Weil eben viele Leute sowas nicht haben.)
?: ? ? kann man machen, finde ich jetzt aber nicht so spannend und wichtig. Auch weil es eben Fallhöhe gibt.

„Ich habe mir das gekauft vom lokalen Geschäft“, Politiker postet, was er von einem lokalen Geschäft gekauft hat. Von der Idee her gut gemeint. Kann aber Fragen aufwerfen: Etwa wenn man Dinge kauft, die teuer sind (Sozialneid) oder nicht öko. Viel dramatischer aber, es kann dadurch ein Geschmäckle enstehen: Heute mache ich auf meinem Facebook quasi Werbung für ein Geschäft, morgen entscheide ich vielleicht als Gemeinderat über eine Bebauungsplanänderung, die den Geschäftsbesitzer begünstigt. Dann kann schon ohne Gefahr laufen, das ein blöder Eindruck entsteht. (Beispiel, ohne Hinweis dass die Gefahr bestünde: etwa Jan Otto und sein Teekästchen)
?: ?? kann man machen, kann aber einen problematischen Eindruck erwecken.

Vox Populi, Politiker fragt seine Follower bzw. bietet sich mit Rat an. (Nett gemacht bei Julia Söhne, meist eher über Instagram)
?: ?? finde ich sehr gut. So kann man mit den Leuten ins Gespräch kommen.

„Mein soziales Leben geht jetzt halt online weiter“. Post komtm meist von Leuten, deren Facebookprofil auch vorher schon eher aus privaten Partybildern bestand. (Beispiel Franco Orlando)
?: politischer Informationsgehalt eher niedrig,

Tja und da wäre noch Martin Horn. Während es eine ganze Reihe, durchaus informativer Posts gibt, etwa zur Arbeit des Gemeinderates, Lob an Medizinstudenten, Erklärung warum Spielplätze geschlossen sind, oder Besuch bei der Maskenprodukion des Stadttheaters, gibt es von ihm auch den Beitrag, der die Diskussion angefangen hat: Martin Horn hat die Tanschule Gutman besucht und mit einer Tanzlehrerin ein Video gedreht.

Quelle: Facebook Tanzschule Gutmann
Quelle: Facebook von Martin Horn

Wohl gemerkt: Martin Horn war nicht daheim, sondern zusammen mit einem Kameramann in der Tanzschule und hat da ein Video gedreht.
?: ? ? Abgesehen von der Frage, wieso man als OB für sowas mitten in der Krise zeit findet, stelle ich mir unter Vermeiden unnötiger sozialer Kontakte, was anderes vor. Klar freut sich natürlich diese Tanzschule über die kostenlose Werbung. Die anderen Geschmäckle, die durch sowas entstehen können, habe ich schon bei „Einkaufen vom lokalen Geschäft“ erläuert.