Jetzt bin ich von Beruf Rettungsassistent und kein Virologe oder Epidemiologe. Daher habe ich soviel Ahnung wie der Dachdecker von der Klempnerei. Aber so wie der Klempner weiß, dass wen er aufs Dach steigt, sich sichern sollte und vielleicht auf den Dachdecker hören, hat er vielleicht mehr Verständnis davon, als ein sagen wir mal Kulturwissenschaftler.
Zunächst mal: Wir haben Glück. Die Covid-Fälle in Freiburg und Südbaden gehen deutlich zurück.
Die Grafik von mir zeigt auch, das es auch bei einem R, das unter 1 liegt noch fast 3 Wochen dauert, bis es keine neue Infektionen mehr gibt. Dann wird es noch weitere Wochen geben, bis die letzten die Infektion überstanden haben.
Bei der Arbeit sehe ich wie gut sich Kliniken und auch der Rettungsdienst auf das Thema eingestellt haben und auch die Kontaktbeschränkungen – die wesentlich weniger streng waren als in Italien, Spanien oder Frankreich – vielleicht gewirkt haben. Wir sehen glücklicherweise in Deutschland keine Übersterblichkeit, wie etwa in der Schweiz.

Diese Übersterblichkeit betrifft vorallem alte Menschen:

Auch für diejnigen die nicht daran sterben, ist Corona gefährlich:Sicherlich verlaufen etwa 80% der Infektionen, leicht, viele davon sogar erstmal ohne Symptome. Auch von denen die Symptome bekommen, die dann ins Krankenhaus müßen, dürften sich die meisten erholen.
Schwerst krank und beatmungspflichtig werden eben nicht nur alte, kranke und schwache, sondern auch gesunde Menschen (und selbst wenn: ist das Lebensunwertes Leben?).

Oder um das RKI zu zitieren: „Schwere Verläufe können auch bei Personen ohne bekannte Vorerkrankung auftreten (29) und werden auch bei jüngeren Patienten beobachtet (35)“
Wir wissen aber, dass der Virus noch ganz andere Symptome machen kann:
- Verlust des Geruchs- und Geschmackssinn übrigens kommt das wahrscheinlich weil der Virus was am Gehirn macht, was wir bisher nicht verstehen.
- unerklärliches plötzliches auslösen der Blutgerinnung bei sonst gesunden und nicht symptomatischen und jungen Menschen, was dann auch bei diesen Schlaganfälle oder Herzinfarkte macht
- aber auch Frostbeulen und Ausschläge
- Laut RKI bekommen wohl 5–40 % der Patienten Co-Infektionen, daher das Imunsystem war so geschwächt, das sich noch ein anderer Erreger ausbreiten konnte, etwa Pilze die Hautabstzesse aber auch unbehandelt zum Tod führen können.
- wenige Kinder bekommen eine Art Entzündungsschock Syndrom.
Auch über die Ausbreitung und welche Interaktionen gefährlich sind und welche nicht, lernen wir täglich mehr. Deshalb gilt aus meiner Sicht, immer noch: Vorsichtig bleiben.