Ja zum Stadtteil Dietenbach, heißt NEIN beim Bürgerentscheid!

Mit einem „Nein“ auf die Fragestellung des Bürgerentscheids  „Soll das Dietenbachgebiet unbebaut bleiben?“ sagen sie Ja zu einem neuen Stadtteil.

Das ist erstmal kompliziert und verwirrend, aber von den Leuten, die den Bürgerentscheid gewollt haben, auch so gewollt (Dietenbachgegner: das Projekt Fear).

„Nein“ heißt Platz schaffen für Familien

Vor allem untere Einkommensgruppen, Menschen mit Migrationshintergrund und immer mehr auch Familien finden auf dem aktuellen Wohnungsmarkt in Freiburg keine Wohnung mehr. Inzwischen werden WG Zimmer für 500 – 600 EUR angeboten und auch gemietet!

Ein Ausweichen auf einen Wohnungsbau in den Städten und Gemeinden um Freiburg herum versiegelt das 1,9 bis 4,3 fache an Fläche. Ein städtischer, urbaner Stadtteil der kurzen Wege, mit Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten, Grünflächen und einer guten Anbindung an den ÖPNV ist ökologisch wertvoller, als eine Zersiedelung der Fläche, die viel Individualverkehr erzeugt.

https://twitter.com/sbamueller/status/1077966700660883457

Der Gemeinderat hat sich nach gründlicher Auseinandersetzung mit allen Argumenten und Vor- und Nachteilen mit 43 von 48 Stimmen für den neuen Stadtteil Dietenbach ausgesprochen. Daher die Fraktionen der Grünen, CDU, SPD, FDP, Freien Wähler, die Unabhängigen Listen, sowie Junges Freiburg/Die Partei/GAF dafür gestimmt. Einzig „Freiburg Lebenswert“ war dagegen.

https://twitter.com/sbamueller/statuses/1053975444826013696

Studenten für Stadtteil Dietenbach

Am 12.12. hat die Vollversammlung der Studierenden der Uni Freiburg beschlossen:

Eine Chance für studentischen Wohnraum, sozialverträgliche Mieten und urbanes Wachstum (…) Der Bedarf an studentischem Wohnraum kann jedes Jahr aufs Neue nicht gedeckt werden, was in erster Linie zwei Folgen nach sich zieht: Zum einen sind Studierende dazu gezwungen, in das Umland abzuwandern; zum anderen steigende Mietpreise bei dem viel zu knapp vorhandenen Wohnraum immer weiter zu zahlen. (…)

Wir, die Studierenden der Universität Freiburg, fordern nicht nur die konsequente Durchsetzung der 50%-Quote für sozialen Mietwohnungsbau, sondern fordern die Stadtverwaltung darüber hinaus dazu auf, über diese 50% hinaus zu arbeiten und den sozial geförderten Wohnraum über das Maß der üblichen Zeit zu erhalten. Wir fordern auch, dass die Dimension „student-ischer Wohnraum“ explizit in die Planung auf-genommen wird.

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AfD* zu Besuch bei den Grünen (*Alternativen für Dietenbach)

Die Grünen hatten die Alternativen für Dietenbach (AfD) Leute zu sich in eine Mitgliederversammlung eingeladen um direkt ihre Argumente anzuhören. Das obwohl die Grüne Fraktion ja im Gemeinderat dafür gestimmt hat. Wie auch 44 von 48 Gemeinderäten.

Jetzt haben die die Leute von Rettet Dietenbach ignoriert von „der Politik“, fleißig Unterschriften gesammelt, meist bei eher unbedarften Studierenden an der Schlange vor der Mensa. Man hatte ja gehofft, das sie es einfach nicht schaffen würden.

Jetzt gibt es also den Bürgerentscheid und bei den Grünen ist ja jetzt nach dem Ende der Ära Salomon, alles irgendwie anders und man ist um Dialog noch bemühter. Zuhören statt basta!

Also hatte man das Vergnügen drei Stunden lang mit der AfD zu reden.
Manfred Gröber ist trotz seiner Kandidatur gegen den Grünen OB, ja immer noch Mitglied der Grünen. Deshalb durfte Manni vor uns allen sprechen und uns überzeugen. Was nicht wirklich gelang, denn er klang wie Freiburg Lebenswert light. Man entnehme dem Artikel in der Badischen Zeitung Details.

Viel spannender aber sind ja die Archetypen, die sich auf so einer Versammlung und Bürgerinitiative engagieren.

Der Fanatiker, wenn man es freundlich formuliert der Überzeugungstäter. Einfach völlig überzeugt und empört auftreten. Und sich im moralischen Rigorismus üben. Die Rolle nahm an diesem Abend überzeugend Manni ein. Der rhetorisch gut sprach aber der für eine reflektiere Argumentation nicht zu gewinnen war. Und auch sonst klang wie Freiburg Lebenswert in jünger.

Der Umweltschützer, mit seinen Zahlen. Die Rolle besetze an diesem Abend Herr Löser. Der auch irgendwie ganz viele Zahlen hatte, deren Validität aber durchaus anzweifelbar war. Und bloß weil man theoretisch auf soviel tausend Wohnungen schaffen kann, indme man Aufstockt, heißt das ja nicht, dass die Aufstockung auch kommt.

Der „Zu meiner Zeit war alles besser“, Senior. Da war ein Mann der früher bei der Stadtverwaltung gearbeitet hat und verkündete dem Gemeinderat würden falsche Zahlen vorgelegt. Da sei er sich sehr sicher. Das kenne er quasi von damals. Weil er leider etwas schwerhörig schien, hatte er dann auf den Einwurf „das haben sie also so damals gemacht“ gar nicht reagiert.

Quelle: https://www.derbund.ch/zuerich/stadt/SVP-stoppt-SaustallInserat-/story/21070481

Der wütende Bauer – in diesem Fall zwar ohne Mistgabel – aber so wütend das man ihn stellenweise schlecht verstand, weil das Badisch so dick war. Irgendwie war nicht so ganz klar, warum und wo gegen dieser Man nun war. Also gegen den neuen Stadtteil, aber auch gegen vieles andere.

Die Frau mit dem wirren Argument:
– „Vor vier Jahren bin ich hergezogen weil es so grün ist und so schön, aber ich will keine Neubauten.“ Oder auch „Wenn viel gebaut wird, dann ziehen noch mehr Leute her.“

So ging der Abend dann mit einer Resolution der anwesenden Mitglieder der Grünen für einen Öko-Sozialen Stadtteil Dietzenbach zu Ende.

Keine Sterne in Athen, Keine Unterschrift beim Bürgerbegehren

Keine Sterne in Athen,
keine Unterschrift beim Bürgerbegehr’n,
Ich hab den Entscheid nicht gewollt
aber ihr habt gesagt es müsste sein.
(nach: Stephan Remmler / Keine Sterne in Athen, 1986)

zu: Erste Unterschriften gegen Dietenbach, Von Uwe Mauch Do, 27. September 2018 (Leserbrief)

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Bürgerinitiative „Rettet Dietenbach“ hat 1000 Unterschriften für ein Bürgerentscheid über die Bebauung der Dietenbachniederung übergeben. Ihr Ziel ist es einen Bürgerentscheid zu erzwingen. In diesem sollen die Bürger*innen Freiburgs, sich gegen den Neubau eines neuen Stadtteils Dietenbach entscheiden.

Weniger Bauen und dazu noch auf der „Grünen Wiese“ oder in diesem Fall auf Ackerland, Wiese, Wald und Aue klingt erstmal ökologisch, oder?

Auch nicht. Nach wie vor werden Menschen in die Region Freiburg ziehen, weil es hier viele (offene) Arbeitsplätze gibt. Das sorgt für steigende Mieten. Aber auch dafür, das Menschen längere Pendlerwege in Kauf nehmen. Pendeln mit dem Auto ist erstmal schlecht für die Umwelt, die eigene Gesundheit und den Geldbeutel. Sie wohnen dann außerhalb „im Grünen“, in Einfamilienhaussiedlungen, die mehr Platz und Ressourcen verbrauchen als urbaner Geschosswohnungsbau.

Gleichzeitig wird der Druck auf andere Flächen, wie St. Georgen West oder den Flugplatz zunehmen. Wer Unterschriften gegen eine Bebauung des Dietenbach sammelt, der läuft Gefahr, das sich ganz neue Allianzen für die Bebauung dieser Flächen bilden werden.

Auch in der Nachverdichtung werden dann sicher Abstriche bei der Wohnqualität, zugunsten einer hohen Dichte erfolgen. Dies und weiter steigende Mieten sind für den sozialen Zusammenhalt abträglich.

 

Jede Fläche auf der gebaut wird, ist immer ein Kompromiss mit Vorteilen und Nachteilen. Bevor man aus dem Bauch heraus unterschreibt, sollte man abwägen. Die Befürworter und Stadtverwaltung müßen ihre Argumente offensiv darlegen.

Ich werde beim Bürgerbegehren nicht unterschreiben und auch nicht gegen einen neuen Stadtteil stimmen.

 

 

Bürgerbegehen zur Bebauung des Flugplatzes?

Nachdem ich hörte, dass eine Gruppe von Dietenbachgegnern ein Bürgerbegehen wegen der Bebauung des Dietenbach plant und diese verhindern will, habe ich scherzhaft deren Unterschriftensammelliste umgebogen um Unterschriften für eine Wohnbebauung des Flugplatzes zu sammeln. Das habe ich dann als screenshot unter diverse Facebookseiten gepostet.

Bürgerbegehren160918

Erstaunlicherweise waren die meisten Kommentare: „Würde ich unterschreiben“, „Warum nicht“, „Meine Unterschrift hast du“.

Auf diesem Blog habe ich mehrmals darüber geschrieben:

Es gibt durchaus Gründe warum sich diese Fläche eignet: im Besitz der Stadt, Straßenbahnanschluß, nah an Arbeitsplätzen, etc.

Es gibt aber auch Hindernisse: Magerrasen, Kaltluftstenstehungsfläche, Lärm durch Stadion und Messe, keine Messeerweiterung mehr möglich, Flugplatz als Wirtschafts- und Freizeitstandort, laufende Verträge, Bürgerentscheid 1995, etc.

Bevor ich also so einen Vorschlag mache müßen sowohl die Parameter für eine denkbare Bebauung und für eine mögliche Frage abgeklärt sein. Ich möchte die Leser*innen hier einladen mit mir diese Abklärungen vorzunhmen, damit wir uns dann entscheiden können. Grundsätzlich stehe ich dem aber offen gegenüber und werde weitere Erkundigungen dazu einholen.

Project Fear: oder wie die Kampagne der Dietenbachgegner laufen wird

Project Fear ist ein Ausdruck der von den Brexit Befürwortern gebraucht wurde um die von den Brexit Gegnern erhobenen Warnungen über die möglichen negativen Folgen eines Austritts Großbritanniens aus der EU abzuwerten. Wir wissen ja alle das mit dem Brexit läuft so richtig gut (der Link geht zu einem netten Essay von Chris Patten).

Aber was hat das mit der Kampagne gegen den Stadtteil Dietenbach zu tun?

Ganz einfach: Die Stadtteilgegner – zum Teil Personenidentisch mit Freiburg Lebenswert und den Stadiongegnern – werden versuchen möglichst viele Zweifel über den geplanten neuen Stadtteil zu sähen, so wie sie es bereits beim Bürgerentscheid zum Stadion versuchten. Klar jedes Projekt das es noch nicht gibt, ob nun ein Stadion, ein neuer Stadtteil oder ein Asylbewerberheim eignet sich als Projektionsfläche für Ängste. Mit jeder neuen Sache an einer neuen Stelle, sind auch immer Einschränkungen für irgendjemanden verbunden (und natürlich Verbesserungen für jemand anderen).

Wenn es eine Sache noch nicht konkret gibt, dann gibt es Einschränkungen oder Nachteile für bestimmte Menschen, die relativ plausibel sind. Wenn ich etwa ein Stadion in der Nähe des Stadtteils Mooswald baue, dann gibt es vor und nach Fußballspielen mehr Verkehr, das ist erstmal eine plausible Befürchtung auf die man mit einem Verkehrskonzept (Anreise der Fans per Rad, enger Takt für Straßenbahn, mehr S-Bahnen, Parkraumüberwachung, temporäre Sperrung von Straßen für Anwohner, Polizeipräsens, graits Ticket für Fans, …) reagieren kann. Dadurch lassen sich die negativen Auswirkungen vielleicht nicht eliminieren aber minimieren.

Aber in der Vorstellung, die sich in Gruppen von Gegnern dann auch gerne Gegenseitig bestätigt wird, bleibt natürlich die Projektionsfläche Stadion vorhanden und kann weiter genutzt werden. Deswegen ist es in meiner Erfahrung als Moderator auch einfacher bei realen, bereits bestehenden Konflikten zu moderieren, weil da allen Seiten klar ist was die Beinträchtigung ist. Deshalb auch meine These: Die ultimative Projektionsfläche ist in dem Zusammenhang das Flüchtlingsheim, am beseten an einem bisher ausländerfreien Ort, weil da kann ich mir so richtig alles mögliche schlimme ausmalen. Ist auch einer der Gründe warum die AfD Propaganda so richtig gut dort funktioniert wo es kaum Ausländer gibt.

Die Argumente dagegen werden sein:

  • Dietenbach ist nur ein Spekulationsobjekt für fremde (nicht Freiburger) Interessen. Sie bereits das Titelbild von ihrer Webiste im tweet oben.
  • Innenentwicklung kann genausoviele Wohnungen bringen. Besonders lustig, weil ja Freiburg Lebenswert auch gegen viele Innenentwicklungsmaßnahmen war. Die hießen da noch Nachverdichtung. Und sind ja auch immer ganz konfliktfrei.
  • Der Wohnraumbedarf wird gar nicht so stark steigen.
  • Es sind eigentlich nur externe die Bauen, die die Mieten hochtreiben und sowieso Spekulanten oder Heuschrecken.
  • Die neuen Wohnungen werden eh viel zu teuer für den kleinen Mann (Spekulanten!)
  • Die Bauern, denen die Flächen gehören werden um den wahren Grundstückswert geprellt (das zieht dann in St. Georgen) und der Gewinn geht an die Spekulanten (!!)
  • Sowieso gabe s keine oder keine richtige oder nur zu späte Bürgerbeteiligung
  • Die Bürger werden sowieso von denen da oben verarscht.
  • Enteignungen (der armen Bauern)
  • Gelände ist eh wegen Hochwasserschutz (Damm in Günterstal) und Artenvielfalt (auf der Ackerlfäche) ungeignet
  • Bald haben wir auf dieser Fläche auf der neben einer bunten Biodiversität auch noch Nachrungsmittel gezüchtet werden, nix mehr zu Essen.
  • Großprojekte klappen eh nie
  • Viel zu teuer
  • 50% Quote ist eh Lüge
  • Gibt eh keine Handwerker die da bauen könnten
  • Lärmschutz durch B31 oder ZMF

Ja es würde mich reizen, dazu ein kleines Bingo zu machen, das kann man dann auf jeder Veranstaltung zu dem Thema abstreichen.

Zu guter Letzt ganz im Ernst: Ich werde weder Unterschreiben noch gegen einen neuen Stadtteil stimmen. (Auch wenn ich schon mal vorgeschlagen habe, den Flugplatz zu bebauen)

 

 

Der zentrale Skatepark kommt angerollt….

Zumindest mal der erste Bauabschnitt wird am 4.5. um 16:30 eröffnet.

Der Bürgermeister lädt ein
Der Bürgermeister lädt ein

Bereits im Oktober 2004 gab es im Sportausschuss eine erste Diskussionen um  einen möglichen neuen Skatepark[1] (mit Vorlage). Damals erklärte mir die Verwaltung, das es noch nicht mal DIN Normen gäbe um einen Skatepark bauen zu können, die habe ich dann zusammen mit David Djuikers und anderen von der damaligen Freiburger Skate Union in der folgenden Woche direkt an sie geschickt. Irgendwie war man von Seiten der Verwaltung schon interessiert, hielt das ganze aber für so eine Art Kinderthema. Auch sollte der neue Skatepark eingezäunt werden, damit man haftungrechtlich aus dem Schneider sei. Immerhin gelang es mir 2008 meine Kollegen in der Fraktion zu überzeugen einen Antrag für einen neuen Skatepark in der Wiehre zu stellen.

2009 tourten auch die Skater durch die Stadt und untersuchten diverse Flächen auf ihre Skatetauglichkeit: “Nach umfassender Pru?fung der vorgeschlagenen Standorte sind wir zu folgendem Gesamturteil gekommen: Wir, das Skatement Freiburg, sprechen uns fu?r den Bau eines Skateparks am Wiehrebahnhof (Spot 09) aus. Bei Abwägung der Vor- und Nachteile haben uns insbesondere die stadtnahe Lage, die gute Anbindung und die allgemeine Attraktivität des Ortes u?berzeugt und motiviert.”
Allerdings scheiterte dieser Bau, dann am Wiederstand eines gegenüber dem Bahnhofs gelegenen Hospiz.

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Wir sammeln über 2000 Unterschriften um auf die Dringlichkeit eines Skateparks hinzweisen.[2] Die wollten wir zwei Wochen vor der Wahl an Salomon übergeben, aber ihm kann dann was privates dazwischen. So das wir seie seiner persönlichen Referntin geben mußten.

Quelle: https://skateparkjetzt.wordpress.com/2009/05/15/2232-unterschriften-ubergeben/

Alle Fraktionen erklärten damals im Chili Magazin, das sie grundstäztlich für einen neuen Skatepark wären, es tat sich aber wenig.[3] Meine Nachfolgerin äußerte sich erst seltsam im Chili „war ein Projekt von Sebastian Müller“ und forderte dann einen Generationenübergreifenden Skateplatz auf dem man auch Parcour machen kann. Irgendwie führte da nicht so zum Erfolg, Immerhin ei der Wahl von Martin Haag zum Baubürgermeister, wies Simone Pflaum auf die Skaterprobleamtik hin.

Ich war derweil in Indonesien und konnte etwa schöne Skateanlagen auf Bali bestaunen:

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2010 kam ich wieder nach Freiburg zurück und es hatte sich wenig getan. Aber an der PH mußte ich ein Projekt machen und zusammen mit David Ernst erarbieteten wir ein Planspiel und verbanden Demokratie Lernen und Politik lernen mit der Freibruger Skatefrage. Skatepark for you / Braucht Freiburg einen Neuen Skatepark, wenn ja wo?
Das Planspiel spielten wir dann mit 8 Klassen an 4 Schulen. Die Badische Zeitung war begeistert, das Chili Magazin war begeistert und das Thema war wiedermal in der Öffentlichkeit platziert. Wer das Teil übrigens nachspielen möchte, der findet es hier: http://sbamueller.com/2011/07/27/rollenspiel-skatepark-fur-freiburg/

2011

Aber ich merkte, das wir in der Öffentlichen Wahrnehmung immer als ein Nebenthema, irgendein Kinderthema wahrgenommen wurden. Das wollte ich ändern. Schlieslich gab es ja sogar Bücher über den Zusammenhang zwischen Skaten und Stadt und ich hatte diesen wunderbaren Beitrag im Guardian gelesen: „How can we offer a different view of the city? Where can we find practices and spaces that are less docile, less passive, more creative in their engagement with cities? For myself, this has taken the form of a study of skateboarding. Skateboarding is an activity that is culturally critical, and which above all is performed in direct relation to architecture and urban space. It therefore shows how there might be great potentials in cities and architecture that are as yet largely undreamt of by architects, planners and urban managers.

Skateboarding is not, of course, a purely bodily activity, devoid of social meaning and significance. Skaters are predominantly young men in their teens and early twenties, with broadly accommodating dispositions toward skaters of different classes and ethnicity. Despite its lack of real criminal activity, skateboarding has become increasingly repressed and legislated against, not by national or federal laws but by a series of local reactions aimed at suppressing that which is different (and misunderstood)“

2012

Der Autor schrieb intelligentes und der mußte nach Freiburg. Wir verhandelten per Email. Geld war wenig da, der Mann war beschäftigt, also haben wir ihn per Skype zugeschaltet. Ein Professor am University College of London, mach einen Vortrag über die Städtebauliche Bedeutung des Skaten. Ein Vortrag, der nochmal deutlich machte, das Skaten nicht nur eine freizeitsport von irgendwelchen Jugendlichen ist, sondern eine wichtige soziale Praxis die unsere Städte im positiven Lebenswert hält undzur Urbanen Qualität beiträgt.

Ian Borden: „Skateboardfahren ist natürlich nicht, ein rein körperliche Aktivität, ohne jede soziale Bedeutung. Insbesondere fördert es häufig eine oppositionelle Subkultur, durch die Skater sogar gelegentlich einen Kompleten Lebensstil für sich verfassen. (…) Am Ende nimmt Skatboardfahren, jedoch seinen Sinn nicht von der Ausrüstung oder den Oberflächen, sondern von seinen Handlungen. Das sieht man besonders gut seit dem Aufkommen von “Streetstyle-skateing” in den 1980er und 1990er Jahren. Als Antwort auf die Möglichkeiten der täglichen Architektur, vergessellschaftet das neue Straßenskateboardung alle Elemnte der urbanen Landschaft. Es versucht den Sinnentlehrten, kalten Modernismus der neuen Städte und Stadtzentren als Plätze für neue Bedeutungen und Handlungen zu nutzen. Hier schaffen Skateboarder neue Versionen der Stadt, sie überdenken Architecktur als ein Set von einschlägigen Eigenschaften und Elementen und rekomponieren diese durch neue Geschwindigkeiten, Räume und Zeiten auf ihrem Lauf durch die Stadt.“

Dann war irgendwie der Druchbruch geschafft, die Verwaltung wollte bauen und die Leute von skatement stimmten ab wo der neue Skateplatz hinkommen sollte. Wir entschieden uns für eien Kombilösung: Karlsplatz und Seepark. Doch wie schon immer wieder in der Geschichte des neuen Freiburger Skateparks sollte es anders kommen.

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Total entusiastisch hingen einige von uns ein Banner auf um unseren Platz schon mal symbolisch zu besetzten. Bei der Aktion kam ein Herr vorbei der sich als „Verteter des Gartenamtes“ ausgabe und gleich mal Genehmigungen forderte. Der war Falsch. Hätte uns eine Warnung sein können. Denn gleich stellte sich der inzwischen abgewählte Bürvereinsvorsitzend Horst Bergamelli in den Weg. Obwohl er keine Ahnung hatte was ein Skatepark sein sollte, hielt er so etwas für den Seepark für nicht sinnvoll. Trotz vieler Gegenstimmen aus dem Stadtteil.[4] Aus seinem Umfeld beschied man mir, er habe inzwischen „Narrenfreiheit“, was aber Verwaltung und Sponsor nicht daran hinderte sich danach zu richten. Der Platz am Seepark war trotz wünschen zahlreicher Jugendlicher und Leute die nicht im silberhaarigen Vostand des Bürgervereins waren, gestoben

2013 waren wir alle sehr hoffnungsvoll einen Skatepark auf dem Karlsplatz bauen zu können. Dieser bisher als Busparkplatz völlig unter Wert genutzte Innenstadtplatz hätte enorm profitiert. Aber: es gab Anwohnerbeschwerden, die wollte die Stadt sogar ignorieren. Bei einer Zukunftswerkstatt über die Entwicklung der Innenstadt gab es richtig gute Krititken.

so hätte der Platz am Karlsplatz aussehen können Quelle: http://www.freiburgxtra.de/skatement/rubriken/neuigkeiten/artikel/article/skatepark-am-karlsplatz-planung-im-winter-bau-im-fruehjahr-1.html
so hätte der Platz am Karlsplatz aussehen können Quelle: http://www.freiburgxtra.de/skatement/rubriken/neuigkeiten/artikel/article/skatepark-am-karlsplatz-planung-im-winter-bau-im-fruehjahr-1.html

Auch da war die Planung nicht immer ganz einfach. Schlieslich ticken Jugendliche, Skater auf der einen Seite und eine Stadtverwaltung nicht immer gleich. Zudem gab es da noch den anonymen Sponsor, der auch immer noch mitreden wollte. Und dann war da noch die Presse, die gerne mal Konflikte herbeischrieb, die gar nicht so groß waren. Irgendwie war das ganze dennoch auf einem guten Weg, bis dann die Ablehung des Bauantrags vom Regierungspräsidium kam!  Der Lärm vom Skateplatz könne nicht mit dem Lärm der Strasse verrechnet werden, so lägen an verschiedenen Stellen die Belastung 1 – 2 Dezibel über den Grenzwerten. Zudem sähe der Wiederaufbauplan aus den 1950er Jahren an dieser Stelle einen Park vor. Wenn man jetzt daran rüttle würde die ganze Platzplanung in Frage stehen. [5] Allerdings zeigt es das Freiburg eine offene Bauverwaltung hat, die bereit ist über eine solche Nutzung an einem zentralen Platz nachzudenken und sich dafür einzusetzen.

Immerhin gab es für uns den Bürgerpreis.

2014 fingen endlich die Bauarbeiten beim Dietenbackpark an.  Weil es Winter wurde wurden sie unterbrochen, so wie bei allen Baustellen, und nicht wie fudder und die BZ schrieben wegen eines Baustopps. Klar wenn Skater, ein Skateparkplaner der sein Büro bei Köln hat, Freiburger Baufirmen und die Stadtverwaltung zusammenarbeiten, dann gibt es immer viel Abstimmungsbedarf. Aber die Skater haben sich konstruktiv eingebracht und alles immer gemeinsam gelöst. Inzwischen finden viele Skater den Ort sehr sinnvoll, er wird den Stadtteil Weingarten aufwerten und daher auch von dem dortigen Bürgerverein unterstützt.

2015 ist der erste Bauabschnitt fertig. Aber Politik ist das Bohren dicker (Roll-) Bretter um mal Max Weber zu zitieren. Bisher kam die Stadt recht billig zum Skateplatz, aber für die weiteren Bauabschnitte wird sie schon Geld in die Hand nehmen müßen.

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Rückhaltebecken: „Hände weg von einem Schildbürgerstreich“ Leserbrief vom 23.12.2013

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Betreff: Rückhaltebecken: „Hände weg von einem Schildbürgerstreich“ Leserbrief vom 23.12.2013

Sehr geehrte Frau Hammer, sehr geehrte Günterstäler,

als Stadtrat muss man abwägen, zwischen dem Interesse der Freiburger und Günterstäler nach einem ästhetischen Landschaftsbild und dem Interesser der Freiburger, besonders in der Wiehre, Haslach, aber auch in Günterstal und vielleicht irgendwann mal im Stadtteil Dietenbach, nach Schutz ihrer Wohnung und ihres Lebens vor einem Hochwasser.

Während wir inzwischen vor einem Hochwasser der Dreisam durch Eindämmung gut geschützt sind, wären es die „kleinen“ Bäche, wie der Hölderlebach deren Hochwasser uns in Freiburg gefährden.

Ein so genanntes Hundertjähriges Hochwasser kommt wahrscheinlich einmal in 100 Jahren vor. Das kann am 7.Januar 2014 sein oder aber auch erst in 100 Jahren.  Trotzdem sollten wir dafür vorbereitet sein.  Denn ein solches Hochwasser hätte die Überflutung weiter Teile unserer Stadt zur Folge, mehrere 1000 Menschen wären davon betroffen.

Glücklicherweise sind wir in unserer Region von schlimmen Ereignissen wie an der Elbe und Donau verschont geblieben, aber stellen sie sich vor ein solches träte ein und die Bürger würden fragen: Warum habt ihr Stadträte und Verwaltung nicht alles vernünftig mögliche getan um uns zu schützen?

Ihr Sebastian Müller

Stadtrat Junges Freiburg