Wo kommen die Leute her, die im Impfzentrum Freiburg geimpft wurden?

Großes Bild unten.

Ich interessiere mich ja für viele Dinge, die in der Pandemie so passieren. Im Impfzentrum (nicht in dem in Freiburg), hatte ich gefühlt bis zu einem Viertel Patienten, die nicht aus der Region des Impfzentrums kamen, sondern, teilweise von längerer Anreise berichten. Nun wollte ich das und andere Dinge aber genauer wissen. Darum habe ich per fragdenstaat.de, erst eine Anfrage an das Impfzentrum Freiburg und dann, als diese darauf verwiesen, die Daten nicht zu haben, an das Sozialministerium gestellt.

Etwas über der vom LIFG BW vorgegeben Frist (29. Juni 2021 gestellt, daher Frist bis zum 31. Juli 2021), habe ich dann auf einen Teil der Fragen eine Antwort bekommen (in dieser ist die gesamt Excel Datei hinterlegt):

„Innerhalb eines Merkmals (etwa innerhalb eines PLZ-Bezirks) sind die Daten nach Einschätzung des Ministeriums personenbeziehbar, wenn eine Personengruppe von 20 oder weniger Menschen betroffen ist. Umso umfangreicher der Datensatz ist und umso mehr Merkmale er enthält (bspw. Alter/ Altersgruppe, Geschlecht, …), umso wahrscheinlicher ist auch hier eine Personenbeziehbarkeit. Denn je nach Fragestellung können die unterschiedlichen Merkmale in Kombination kleine bis sehr kleine Personengruppen ergeben (z.B. Zum Impfzentrum in A-Stadt sind 8 Leute aus dem B-Kreis gefahren, darunter zwei Frauen über 60). Eine Weitergabe der Rohdaten ist daher aus Datenschutzsicht nach Einschätzung des Ministeriums aus oben genannten Gründen nicht möglich. Lediglich Daten, bei denen eine Personenbeziehbarkeit wie hier dargestellt, von unserer Seite aus ausgeschlossen ist, können wir weitergeben.“

Antwort des Sozialministeriums auf meine Anfrage.

Da ich ja keine Personenbezogenen Daten haben wollte, sondern eine statistische Übersicht, war das für mich völlig in Ordnung.

Zunächst mal, es wurden 447.380 Impfungen vorgenommen, es ist im Datensatz nicht beziehbar, wieviele Personen das sind. Daher es könnte ja auch eine Person eine Impfung (Johnson&Johnson, Genesen oder wartet noch auf die Zweitimpfung) erhalten haben.

Zur Altersverteilung gibt es die folgenden Daten. Da Personen zwischen 14 und 18 Jahren nur mit mRNA Impfstoffen geimpft werden, dürfte man hier die Zahl durch zwei teilen können. Es sind also bis zum 22.7.21 maximal 2.699 Jugendliche geimpft worden sein. Allerdings deuten bestimmte tweets darauf hin, das bis zum 19.7. in BW bereits 16% eine Erstimpfung erhalten haben.

AltersgruppeAnzahl Impfungen
 bis 17 Jahre                             5.397
18 – 29 Jahre                           80.744
30 – 39 Jahre                           63.499
40 – 49 Jahre                           59.387
50 – 59 Jahre                           83.302
60 – 69 Jahre                           53.097
70 – 79 Jahre                           41.156
80 Jahre und älter                           60.798
Impfungen im Impfzentrum Freiburg, Stand 22.07.2021

Spannender für mich, war aber die Herkunft der Geimpften. Daher kommt in Freiburg ein großer Teil, von weit weg um sich impfen zu lassen? Was ja etwa auf ein gut funktionierendes Impfzentrum hindeuten würde, also eines das viele Termine bereit stellt. Denn in der Grafik ist nicht enthalten, ob sich etwa Menschen aus Freiburg außerhalb haben impfen lassen oder die die beim Hausarzt geimpft wurden.

Etwa allein aus dem Postleitzahlenbereich Stuttgart dürften rund 1000 Impfungen in Freiburg vorgenommen worden sein, aus Ulm etwa 50.

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3D Druck für Teilhabe: noch immer fasziniert

Milad Khani erklärt, was man alles tolles mit 3D Druckern machen kann. Im Vordergrund der Drucker.

Am Montag hat die Liste Teilhabe und Inklusion einen Vortrag über „Barrierefreiheit durch 3D Druck“ veranstaltet und ich bin noch immer fasziniert, was man alles machen kann und wie leicht es doch geht.

Zunächst einmal,was kann man alles mit dem 3D Drucker machen? Grundsätzlich kann man erstmal jedes Objekt ausdrucken, inklusive Häuser und auch Organe. Die Drucker, die im Freilab verfügbar sind, haben aber eine Begrenzug auf 21 x 24 cm, also ungefähr die Größe einer DIN A4 Seite. Und wir von der Liste Teilhabe und Inklusion wollten ja nicht irgendwelche Flugzeugteile ausdrucken, auch wenn das spannend ist, sondern Dinge, mit denen man Menschen mit Behinderung ihre Alltag einfacher machen kann.

https://i0.wp.com/raul.de/wp-content/uploads/2013/12/IMG_6194.jpg?resize=768%2C514&ssl=1
Bild von Raoul Krauthausen. Die Rollstuhlrampe zum selberdrucken.

So gibt es von Raul Krauthausen und anderen zum Beispiel Rampen, mit denen man leicht einen Bordstein oder den Eingang eines Geschäfts überwinden kann. Besonders wenn der Rollstuhl 250 kg wiegt, was viele Elektrorollstühle tun, kann man diesen nicht einfach mal zwei Stufen hochheben. Das gute daran ist: Mit einer CAD Software kann man diese Rampen auch leicht auf unterschiedliche Höhen anpassen. Die habe ich mir auch gleich mal zum Testen ausgedruckt.

Eien clevere Lösung von Ikea ThisAbles: Ein Greifer, mit man seinen Vorhang leichter greifen kann.

Ohne dass man selbst programmieren können muss, gibt es bereits eine Reihe von nahezu fertigen Modellen im Internet zum runterladen:

  • Ikea ThisAbles (https://thisables.com/), welches eine ganze Reihe von Ergänzungen für Möbel bereitstellt. Das Projekt lebt und es können auch jederzeit Hilfen angefragt werden.
  • Enabling the Future (enablingthefuture.org), macht sehr eindrucksvolle Prothesen für Hände und
  • SELFMADE (selfmadedortmund.de) wurden vom Bundeministerium für Forschung gefördert und haben etwa einen Trinkbecherhalter entwickelt, mit dem sich sehr viel leichter trinken lässt.
noch so ein cleveres Teil: ein Schranktüröffner von Ikea ThisAbles, der die Schranktür leichter öffnen lässt. Habe ich mal in meinem Badezimmer ausprobiert.

Was mich richtig geflasht hat, ist aber die Möglichkeit, auch etwa Karten auszudrucken. Immer wieder begleite ich Ramon zu Terminen und muß ihn abholen. In Teilen von Freiburg, in denen er bisher noch nicht war, findet er sich dann trotz Blindenleitsystem nicht zurecht. Da wären etwa fühlbare Karten für den Bereich rund um die VAG Haltestellen sehr sinnvoll. Diese könnte man auch recht einfach an den Haltestellenschildern anbringen.

so eine Karte zum fühlen: diese zeigt den Platz der alten Synagoge in Freiburg. Westen ist rechts, Osten ist links, Norden unten und Süden oben. Ich hätte sie vor dem Fotografieren drehen sollen. Aber die Umrisse der Gebäude kann man gut erkennen, wie auch den Synagogenumriss. Ganz zentral in der Mitte ist das KG II.

Und der Clou von den Karten: Man kann sie sehr leicht aus OpenStreetMaps Karten ausdrucken. Das Projekt heißt Touch Mapper und bietet auf seiner Website die Karten gleich fertig an. Man muß lediglich den Ort eingeben und die Auflösung und dann kann man sich innerhalb ca. 5h aus dem Drucker einen Kartenausschnitt herauslassen oder für 35 EUR bestellen.

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Übersicht LiFG Anfragen Besetzung von Rettungsmitteln

Weil bei meiner Landesinformationsfreiheits-Anfrage an den Kreisbereichsausschuss bzw. das Landratsamt Emmendingen so aufschlußreich war, habe ich jetzt als Poweruser von fragdenstaat.de, an alle Kreisbereichsausschüße angefragt. In dieser Tabelle könnt ihr nachsehen was sich getan hat. Bin gespannt was noch in anderen Landkreisen herauskommt. Und wenn wir das haben, dann müßen wir das ganze auch noch auswerten.

Rettungsdienstbereich Anfrage Status
Rettungsdienstbereich Ostalbkreis  https://fragdenstaat.de/a/131653 gestellt
 Rettungsdienstbereich Böblingen  https://fragdenstaat.de/a/131654 gestellt
Rettungsdienstbereich Biberach  https://fragdenstaat.de/a/131713 gestellt
Rettungsdienstbereich Zollernalbkreis https://fragdenstaat.de/a/131714 gestellt
Rettungsdienstbereich Bodensee-Oberschwaben https://fragdenstaat.de/a/131735 gestellt
Rettungsdienstbereich Calw  https://fragdenstaat.de/a/131775 gestellt
Rettungsdienstbereich Emmendingen https://www.badische-zeitung.de/drk-notfallrettung-im-elztal-an-jedem-vierten-tag-nur-mit-halber-besetzung und:  Anfrage da und ausgewertet
Rettungsdienstbereich Esslingen https://fragdenstaat.de/a/131716 gestellt
Rettungsdienstbereich Freudenstadt https://fragdenstaat.de/a/131718 gestellt
Rettungsdienstbereich Stadtkreis Freiburg/Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald siehe: http://sbamueller.com/2018/02/06/rettungsdienst-schichten-nicht-besetzt-auch-ein-problem-in-suedbaden/ Anfrage da und ausgewertet
Rettungsdienstbereich Göppingen  https://fragdenstaat.de/a/131719 gestellt
Rettungsdienstbereich Heidenheim https://fragdenstaat.de/a/131720 gestellt
Rettungsdienstbereich Stadt- und Landkreis Heilbronn https://fragdenstaat.de/a/131722 gestellt
Rettungsdienstbereich Stadt- und Landkreis Karlsruhe https://fragdenstaat.de/a/131721 gestellt
Rettungsdienstbereich Konstanz https://fragdenstaat.de/a/131724 gestellt
Rettungsdienstbereich Hohenlohekreis https://fragdenstaat.de/a/131725 gestellt
Rettungsdienstbereich Ludwigsburg https://fragdenstaat.de/a/131727 gestellt
Rettungsdienstbereich Lörrach
gestellt
Rettungsdienstbereich Neckar-Odenwald-Kreis https://fragdenstaat.de/a/131731 gestellt
Rettungsdienstbereich Ortenaukreis https://fragdenstaat.de/a/131734 gestellt
Rettungsdienstbereich Stadt Pforzheim und Enzkreis https://fragdenstaat.de/a/131736 gestellt
Rettungsdienstbereich Mittelbaden https://fragdenstaat.de/a/131761 gestellt
Rettungsdienstbereich Rhein-Neckar https://fragdenstaat.de/a/131760 gestellt
Rettungsdienstbereich Reutlingen https://fragdenstaat.de/a/131743 gestellt
Rettungsdienstbereich Rottweil https://fragdenstaat.de/a/131744 gestellt
Rettungsdienstbereich Stuttgart https://fragdenstaat.de/a/131759 gestellt
Rettungsdienstbereich Schwäbisch Hall https://fragdenstaat.de/a/131758 gestellt
Rettungsdienstbereich Main-Tauber-Kreis https://fragdenstaat.de/a/131745 gestellt
Rettungsdienstbereich Tübingen https://fragdenstaat.de/a/131752 gestellt
Rettungsdienstbereich Tuttlingen https://fragdenstaat.de/a/131753 gestellt
Rettungsdienstbereich Ulm/Alb-Donau-Kreis https://fragdenstaat.de/a/131754 gestellt
Rettungsdienstbereich Schwarzwald-Baar-Kreis https://fragdenstaat.de/a/131755 gestellt
Rettungsdienstbereich Rems-Murr-Kreis https://fragdenstaat.de/a/131756 gestellt
Rettungsdienstbereich Waldshut  https://fragdenstaat.de/a/131757 gestellt

https://twitter.com/dredav/status/1119099541574176771
„Übersicht LiFG Anfragen Besetzung von Rettungsmitteln“ weiterlesen

Teilzeitrettungswache Elzach

Am 06. Feb 2019 habe ich das Landratsamt Emmendingen gefragt, ob und welche Daten vorliegen zur Besetzung von Rettungsmitteln im Landkreis, insbesondere wenn Rettungsmitteln nicht besetzt sind.

Am 22. März 2019 08:29 hat das Landratsamt Emmendingen bzw. der Kreisbereichsauschhuß dann auch geantwortet.

Danach wird bei Ausfällen im Rettungsdienstbereich zunächst auf der Rettungswache Elzach das NEF geschloßen und der Notarzt fährt auf dem Rettungswagen mit.

Quelle: https://www.datawrapper.de/_/ZFx6m/

Was dazu führt das rund ein Viertel der Schichten dort nicht belegt wird.

Joshua Kocher hat das in der Badischen Zeitung Emmendingen aufgearbeitet. Der Artikel ist recht gut. Anzumerken wäre: Andere Leistungserbringer wie die Malteser können übrigens trotz der Umstellung auf den Notfallsanitäter genügend Personal auf die Straße bringen. Und Rettungsassistent ist auch keine “mehrwöchige Schulung”, wie der DRK Geschäftsführer zitiert wird, sondern war eine 1,5 bis 2 Jahre dauernde Ausbildung mit Staatsexamen.

Experimente mit Open Street Cam

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Die Handyhalterung queer, so dass das Handy „Landscape“ die Straße fotographiert.

Seit einigen Tagen experimentiere ich mit Open Street Cam, die meisten von uns werden schon mal von Google Street View gehört haben: Einem Dienst für den Google durch die Straßen der Städte spezielle Autos geschickt hat um Fotos von der Straße zu machen. So dass die Leute von ihrem PC sehen können, wie ein Haus von Außen aussieht.

Als das damals in Deutschland gemacht werden sollte, gab es eine große und wenig sachlich geführte Datenschutzdiskussion. Mit dem Ergebniss, das Deutschland im Gegensatz zu anderen westlichen Ländern, kaum erfasst wurde und dann auch noch zahlreiche Häuser verpixelt.

Freiburg ist nicht erfasst, die Stadtverwaltung hat dann zweimal einer Firma Geld bezahlt Freiburg erfassen zu lassen. Leider ist die Lizenz so seltsam, dass die Stadt zwar die Daten zwar nutzen kann, aber nicht weitergeben. Das finde ich reichlich bescheuert und habe deshalb zwei Sachen gemacht: Einmal einen Antrag für das Stadtjubiläum gestellt für ein Projekt im Rahmen von 900 Jahren Freiburg und selbst angefangen mit Open Street Cam zu experimentieren.

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An meinem Fahrrad habe ich einen Handyhalter queer angebracht, so das ich währen der Fahrt filmen kann und bin nun dabei Freiburg Straße für Straße neu zu entdecken.

Ich hoffe auf viele Menschen die mit ihr mit endecken. Es gibt noch viele Straßen Freiburgs, die noch nicht lila sind, daher durch die noch keiner gefahren ist.

Es gibt die App bei itunes und auf dem Google Play Store.

Weitere Informationen

 

LIFG Anfrage: Stadt hat Daten für eigenes Open Street View, rückt sie aber nicht raus!

Heute ging bei mir die Antwort (PDF) auf eine Anfrage nach dem Landesinformationsfreiheitsgesetz ein.

Vor einiger Zeit bin ich auf eine Pressemitteilung der Firma Cyclomedia gestoßen:

Ab voraussichtlich dem 05. März 2018 werden mit Kameras ausgestattete Autos der CycloMedia Deutschland GmbH die Stadt Freiburg befahren und systematisch abfotografieren. Die Befahrung erfolgt im Auftrag der Stadt (…) In den entstehenden Bildern werden alle Kfz-Kennzeichen und Gesichter automatisch nach dem aktuellen Stand der Technik unkenntlich gemacht (verpixelt). Eine Veröffentlichung der Bilder im Internet ist derzeit nicht beabsichtigt. CycloMedia ist darauf spezialisiert, großräumige und systematische Abbildungen der Umgebung auf Grundlage von Cycloramas (360 Grad-Panoramabilder) anzubieten.“

Das war bereits das zweite Mal nach 2015, das eine solches Abfotographieren unserer Stadt erfolgte. Grundsätzlich halte ich das für gut. Es gibt viele Anwendungsbereiche für die Bilder aus dem Straßenraum oder von der Straßenperspektive einen Mehrwert böten. Zum Beispiel kann der Fahrer des Rettungswagens vor der Abfahrt einen Blick auf das Haus oder den Eingang werfen und damit die Adresse mit dem Notfall besser finden. Gerade in unübersichtlichen Stadtteilen wie St. Georgen, wo es ja diverse Hinterhäuser gibt und die auch oft schlecht ausgeschildert sind, wäre das eine Erleichterung.

Jetzt habe ich die Antwort der Stadtverwaltung. Sie plant zwar

„noch in diesem Jahr das 3D-Stadtmodell der Stadt Freiburg i. Br. auch in texturierter Form im lnternet zu veröffentlichen. Zudem ist beabsichtigt, das 3D-Stadtmodell in der Detailierungsstufe LOD 1 als „Open Government Data“ als Download zur Verfügung zu
stellen.“

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Aber eben keine Bilder wie das etwa durch Dienste wie „Google Street View“ geschieht. Das hat laut Verwaltung zwei Gründe, zum einen:

„Die Daten der ‚Firma Cyclomedia werden der Stadt Freiburg mit einer nicht exklusiven und nicht übertragbaren Nutzungslizenz zur Verfügung gestellt. Insbesondere ist die Veröffentlichung bzw. Zugänglichmachung der Daten in jeglicher Weise zu Gunsten Dritter untersagt.“

Das ist schon ein Hammer: Die Stadt Freiburg gibt Steuergelder aus für eine Erhebung von Daten und hat dann nicht mal die Hoheit über diese. Schließlich ist das Unternehmen ja im Auftrag der Stadt durch die Straßen gefahren udn hat sich das bezahlen lassen. Interessant wäre zu wissen, ob es an anderer Stelle auch solche Lizenzen gibt. Und weshalb man das tut und somit künftige Nutzungen, an die man noch garnicht gedacht hat, verhindert…

 

Der zweite Punkt ist dann:

Daneben erschweren auch datenschutzrechtliche Belange derzeit eine Zurverfügungstellung oder Veröffentlichung im Internet.

Das finde ich wenig Überzeugend, bereits nach der Erhebung werden Gesichter und Kfz Kennzeichen verpixelt. Ggf. kann man etwa die Auflösung reduzieren und ich sehe auch durch diese Fotos nichts, was ich nicht einfach durch Laufen durch die Stadt auch sehen könnte.

Auch hat das Landgericht Köln Urteil v. 13.01.2010, Az. 28 O 578/09 geurteilt, das es sich zwar um einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte handeln könnte, aber bei einem reienen Foto von der Fassade eines Hauses, dieser Eingriff so gering sei, das er hinzunehmen ist.

Als derartiges individualisierendes Merkmal reicht jedoch nicht bereits die Angabe der Adresse des abgebildeten Hauses aus. Entscheidend für die Frage der Verletzung des Persönlichkeitsrechts ist nämlich, ob der Betroffene nach den konkreten Gegebenheiten die begründete und für Dritte erkennbare Erwartung hegen darf, dass seine privaten Verhältnisse den Blicken der Öffentlichkeit entzogen bleiben und von ihr nicht zur Kenntnis genommen werden (BVerfG NJW 2006, 2836, 2837) und ob durch die Veröffentlichung in diese so geschaffene Privatsphäre eingedrungen und das Recht der betroffenen Person auf Selbstbestimmung bei der Offenbarung ihrer persönlichen Lebensumstände beeinträchtigt wird (vgl. BGH GRUR 2009, 1089, 1090; GRUR 2004, 442 – Feriendomizil II; GRUR 2004, 438 – Feriendomizil I; BVerfG, NJW 2006, 2836, 2837). Allerdings liegt die Annahme einer Persönlichkeitsrechtsverletzung eher fern, wenn lediglich das Fotografieren der Außenansicht eines Grundstücks von einer allgemein zugänglichen Stelle aus und die Verbreitung solcher Fotos in Frage stehen, weil die Aufnahmen nur den ohnehin nach außen gewandten Bereich betreffen (BGH GRUR 2009, 1089, 1090). 

Auch meine Anregung Antworten auf LIFG Anfragen zu veröffentlichen, will die Stadtverwaltung nicht nachkommen.

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Damit man Digital und Innovativ wird muß man viele Schritte gehen.

Bewertung: Der neue Oberbürgermeister hat groß mehr Digitaliserung versprochen. Mit so einer Antwort und der Haltung, die darin zum Vorschein kommt, wird es aber sicher nicht mehr Digitalisierung geben. Fotos von Straßen haben viele, legitime Anwendungen, die Daten wurden mit unseren Steuergeldern erhoben und sollten auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.

Mal schauen was sich in der Sache noch ergibt.

 

Interview „Der Sonntag“ zum Feinstaubsensorbasteln in Freiburg

https://www.instagram.com/p/BRiWIVnBjRA/
Herr Müller, Sie laden die Bürger ein, kommende Woche in einem Workshop Feinstaub-Messgeräte zu basteln. Wofür soll das gut sein?  Zum Einen setzt man sich so aktiv mit dem Thema Luftqualität auseinander und kann künftig Schadstoffe in seiner Umwelt selbst messen. Auf der anderen Seite lässt sich so vermitteln, dass das sogenannte „Internet der Dinge“ abseits der Schauergeschichten über lauschende Fernseher und gehackte Heizungssteuerungen für die Gesellschaft nutzbringend angewendet werden kann. Denn die Detektoren senden die Luftmessdaten ins Internet, wo sie auf einer Karte dargestellt werden.

Man trifft sich im Haus der Jugend, aus Stuttgart kommt ein Vertreter einer Bürgerinitiative, der hält einen Vortrag – und dann wird gemeinsam gebastelt?  Ja, genau. Frank Riedel von der Initiative Luftdaten.Info wird die sozialen, politischen und technischen Hintergründe erläutern. Und dann werden wir unter Anleitung Sensoren bauen.

Welche Fähigkeiten muss man mitbringen?  Wer schon mal seinen Internet-Router konfiguriert oder einen Videorekorder programmiert hat, der kann auch das Gerät zusammenbauen und anschließen. Man muss weder löten noch programmieren können, sollte aber in der Lage sein, eine technische Anleitung von einem Blatt Papier umzusetzen. Interessierte sollten 35 Euro für das Material mitbringen. Mehr nicht, die Stadt Freiburg fördert die Veranstaltung. Und mit dem fertigen Gerät kann man nach Hause gehen, es am Balkon anbringen und dort Feinstaub messen. Die Daten werden im Internet auf einer Karte (http://freiburg.maps.luftdaten.info/)  live dargestellt, so dass man stets sehen kann, wie groß die Belastung an welcher Stelle ist.   „Interview „Der Sonntag“ zum Feinstaubsensorbasteln in Freiburg“ weiterlesen

Freiburgs 1. Bürger-Feinstaubsensor liefert Daten!

sensor_karte_27012017Gerade kam die Email: Mein Feinstaubsensor auf dem Balkon liefert die Daten nun über Internet an die Karte von Luftdaten Info. (Die Karte zentriert noch auf Stuttgart), daher dann einfach so lang emit der Maus verschieben, bis man Freiburg sieht. Bisher ist nur mein Senor drin, aber ich bin optimistisch, das es bald mehr werden. Alleine auf meinen Blogpost, Facebookeintrag und twitter haben sich bereits schon vier Leute gemeldet.

Zu den offiziellen Feinstaubwerten in Freiburg geht es hier. Und übrigens als ich dieses schreibe, haben wir inzwischen den fünften Tag mit Feinstaubwerten über der Grenze in Freiburg.

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Und Eisbär norbert mag ihn auch: