Wahlkampf Merkwürdigkeiten: Kandidatenwerbung in Bauvereinsmitgliedermagazin

Der Bauverein Breisgau e.G. ist wahrscheinlich Freiburgs größte Wohnungsbaugenossenschaft mit 4.817 Wohnungen und 22.164 Mitgliedern. 2017 waren es übrigens noch 14.425, also ein stolzer Zuwachs in 10 Jahren. Der Bauverein investiert auch jedes Jahr ordentliche Beträge in Instandhaltung und neue Gebäude. Wer Details dazu wissen will, der lese gerne den Geschäftsbericht.

Allerdings gibt es innerhalb der Vertreter Wiederstand gegen die vom Vorstand angekündigte „Heranführung“ (vulgo. Erhöhung) der Mieten auf 3% unterhalb des Mietspiegels. Wahrscheinlich bedeutet das für viele Mietende eine deutliche Erhöhung. Wieviel genau konnte uns Vertretern, ich bin auch einer, keiner genau sagen. Auch dürfen wir über diese grundsätzliche Frage nicht abstimmen, wir werden nur informiert. Das wäre ein eigener Artikel, aber darum soll es hier nicht gehen.

„Zur Stärkung unserer Gemeinschaft würde ich mich über drei Stimmen von Ihnen freuen“ Quelle: Seite 9 des Bauvereins Mitgliedermagazin Lebenswelten vom Dezember 2017.

Anfang Januar flatterte die Mitgliederzeitschrift des Bauvereins in meinen Briefkasten und ich blättere diese durch. Auf Seite neun wunderte ich mich über einen redaktionellen Beitrag, eine Anzeige kann es nicht sein, denn die werden in Medien immer mit dem Wort Anzeige gekennzeichnet und heben sich deutlich vom Rest des Heftes in Layout und Stil ab, in welcher ein Aufsichtsrat proträtiert wird und für dessen Wahl in den Gemeinderat auf der Liste der Freien Wähler Freiburg geworben wird.

Das befremdet aus mehreren Gründen:

1.Haben die Freien Wähler Freiburg noch gar keinen Gemeinderatswahlliste aufgestellt. Ich finde noch nichtmal den Termin einer Aufstellungsversammung auf deren Website. Derzeit ist die Person also lediglich jemand, der sich um die Kandidatur auf einer Gemeinderatsliste bewirbt.

2.Positioniert sich damit der Bauverein für einen bestimmten Kandidaten und für eine bestimmte Liste. Was laut Auskunft des Genossenschaftsverbandes wohl nicht erlaubt ist.

3. Der Kandidat wirbt mit dem Einsatz für „preisgedämpftes Wohnen“, trägt aber als Aufsichtsrat die Geschäftspolitik der Mietpreiserhöhungen mit.

Alles das empört mich. Zum einen weil es aus den für den Bauverein aktiven Menschen (Vertreter, Aufsichtsräte, Mitarbeiter, …) auch noch weitere Personen gibt die für den Gemeinderat kandidieren, etwa Walter Krögner auf der SPD Liste, der sich auch immer für Genossensschaften einsetzt. Zumindest bekomme ich ihn so mit. Zum anderen weil sich damit der Vorstand für eine Person und Liste positioniert, ohne dass das mit der Vertreterversammlung oder anderen besprochen wurde. Was übrigens laut Genossenschaftsverband nicht erlaubt ist (siehe unten).

Und weil sich der Kandidat eben gerade nicht für „preisgedämpftes Wohnen“ einsetzt, sondern eine Mieterhöungspolitik mitträgt, die geignet ist den eigentlichen Grund der Genossenschaft in Frage zu stellen, der ja ist die Mitglieder mit günstigem Wohnraum zu versorgen.

Am 7.1. rief auf meine E-Mail mit Fragen zu diesem Vorgang der Vorstand des Bauvereins Marc Ullrich bei mir an. Er bestätigte mir, das es sich bei dem Beitrag um einen redaktionellen Beitrag handele und konnte darin jetzt auch keinen problematischen Vorgang erkennen. Schließlich stünde er ja als Aufsichtsrat dem Bauverein sehr nahe und Wahlwerbung für einen Kandidaten sei ja nix problematisches. Sei ja auch wichtig die Mitglieder der Genossenschaft darüber zu informieren. Auf meine Frage, warum die Mitglieder der Genossenschaft nicht über die Geschäftspolitik, wie etwa die „Heranführung“ der Mieten an 3% unterhalb des Mietspiegels informiert würden, erklärte er mir sie bekämen die Mieter ja schon mit.

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Bauvereins Martin Behrens sagte mir, er wisse nichts von dem Vorgang, will es aber besprechen.

Genossenschaftsverband: Genossenschaften dürfen keine Werbung für einen bestimmten Kandidaten machen

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Jetzt spricht Kathrin Vogel

Seit Tagen erschüttert ein Antifa-Papier über mögliche Nazikontakte der Junges Freiburg Vorsitzenden Kathrin Vogel die Wählervereinigung und die Fraktionsgemeinschaft Junges Freiburg, Die Partei, Grüne Alternative. Es gibt diverse Presseberichte und auch Radiointerviews der Stadträte von Junges Freiburg, sowie Tweets von Monika Stein. Gerade Radio Dreyeckland hat aber nicht mit Kathrin Vogel gesprochen. Kathrin Vogel ist inzwischen zurückgetreten.

Bild: Wahlkampf Testimonial von Kathrin Vogel: “ …spricht Monika Stein mit allen auf Augenhöhe. Sie steht für mich für den positiven Umgang und die Fairness…“

Frage: Hallo Kathrin,gleich mal zu Beginn: Bist du eine krasse Nazibraut?

Vogel: Na klar. Nächste Station: Mutterkreuz! Nein, im Ernst. Ich sehe dass dieses Bild von mir gezeichnet und von manchen aufgegriffen wurde, aber abgesehen davon werde ich meist eher als links-grüne, zumindest progressive Person wahrgenommen.

Frage: Wolltest du in den Gemeinderat einziehen um dann ggf. rechte Politik zu betreiben? Gar eine Fraktionsgemeinschaft mit der AfD zu bilden?

Vogel: Absolut nicht. Als ich 2016 beschloss, politisch aktiv zu werden, hatte ich neben Junges Freiburg die Grüne Jugend, die Jusos und die Julis in Betracht gezogen. Junges Freiburg kam zuerst, ich habe mich wohlgefühlt, mich mit den Inhalten identifiziert und bin geblieben. Wie viele politische Individuen und Parteien würde ich eine Fraktionsgemeinschaft mit der AfD ausschließen.

Frage: Wie ist dein Verhältnis zu Philipp Mang, Manuela Kaiser und Nicolai Hessmann?

Daexistiert keins mehr. Ich habe die drei neben vielen anderen als ichca. 15 war im AT in Herbolzheim kennengelernt. Sie gehörten nochanderen Freundeskreisen an, davon wusste ich, dass einer ziemlichrechts ist, aber zu dem gehörte ich nie. Ich habe Mang, Kaiser undHessmann lediglich im AT oder in anderen Metal-Locations getroffen,es bestanden keine privaten Freundschaften. Das gemeinsame Interessewar Musik, der Kontakt war nicht politisch und er wäre aufgrund derpolitischen Differenzen auch nicht enger geworden. Und schon bevor2015 der letzte Kontakt über Facebook in Form vonGeburtstagswünschen stattfand, sah man sich live überhaupt nichtmehr.

Vogel: Warum hat sich dein Name von Kathrin Kaltenhäuser zu Kathrin Vogel geändert?

Vogel: Das ist eine sehr persönliche Frage. Ich hatte lange den Nachnamen meines Stiefvaters und habe mit 19 beschlossen, den Nachnamen meines biologischen Vaters anzunehmen.

Frage: Wieso bist du in die Damenverbindung Merzhausia gezogen?

Vogel: Zunächst mal haben wir kein gemeinsames Haus mit Schlafzimmern usw., ich bin da also nie „eingezogen“. Die damaligen Aktiven habe ich in verschiedenen Freundeskreisen, teilweise unabhängig voneinander kennen- und mögen gelernt. Ich habe mich vor meinem Beitritt sowohl mit dem externen Ruf als auch mit den internen Abläufen, den Individuen, der Gemeinschaft und der Satzung befasst. Ich konnte den Verein und die Aktiven mit meinem Gewissen vereinbaren, mir kam nichts undemokratisch, besonders konservativ oder dergleichen vor – das meiste sind einfach Klischees. Der Sexismus-Vorwurf an nicht gemischten Bünden ist in meinen Augen der Diskussion absolut verständlich, aber als Frau die sich bewusst als Frau definiert sah ich mich keinen Einschränkungen gegenüber.

Frage: Wenn ich es richtig sehe, bist du kein aktives Mitglied dieser Verbindung mehr, weshalb?

Vogel: Ich bin noch immer reguläres Mitglied, zähle mich aber mittlerweile zu den „Inaktiven“. Das ist eine Übergangsphase zur Hohen Dame oder zum Alten Herrn (die eher Fördermitglieder sind), wenn man schon einige Semester aktiv war und jetzt auf den Abschluss zusteuert und damit mehr fürs Studium machen muss.

Frage: Du hast einen Antrag zur Distanzierung von der Burschenschaft Saxo-Silesia gestellt, warum hatte der keine Mehrheit?

Vogel: Meine Verbindung hält stark daran fest, dass wir als Bund unpolitisch sind. Zudem war ich, als der Antrag abgestimmt wurde, abwesend, weil krank und konnte ihn nicht selbst vortragen. Nicht wenige Freiburger Korporierte, auch aus meiner Verbindung, wie ich, meiden den Umgang mit der Saxo-Silesia, seit diese so offen mit der JA übereinstimmt, ein offizieller Ächtungsbeschluss wäre für viele aber immer noch ein sehr drastischer und politischer Schritt.

Frage: Hat sich in den vergangen Jahren deine politische Einstellung gewandelt und wenn ja wie?

Vogel: Ich war seit ich politisch denken kann immer irgendwie links-grün. Mit 15, zu der Zeit also in der mir auch Kontakte zur rechten Szene vorgeworfen werden, habe ich beispielsweise in Freiburg gegen Nazis demonstriert. Dazwischen liegt eine politisch inaktive Phase, die 2015 ein Ende fand, als ich sah, wie sich das gesellschaftliche Klima ändert. Ich distanziere mich mittlerweile von Linksradikal, mehr noch aber und schon immer von Rechts und Rechtsradikal.

Ein Bild aus dem Wahlkampf: Links Sergio Schmidt

Frage: Warum glaubst du kommen diese Vorwürfe jetzt, immerhin bist du seit fast zwei Jahren Vorsitzende von Junges Freiburg?

Vogel: Ich kann mir vorstellen, dass sie mit der Listenaufstellung Junges Freiburgs am 31.1. zusammenhingen. Dem Antifa-Papier ging wenige Tage zuvor ja noch eine Twitter-Diskussion voraus, in der auch schon gefragt wurde, ob Junges Freiburg denn vorhätte, mich als Kandidatin aufzustellen. Außerdem konkurrieren Junges Freiburg mit der GAF um ein sich überschneidendes Wählerklientel – die Probleme, die Junges Freiburg nun erschüttern, machen es der GAF leicht, sich zu profilieren.

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Wahlkampfmerkwürdigkeiten: Freiburger Informations- und Meinungsportal (FRIMP)

FRIMP was so genial klingt wie FILZ (Freiburger Initiative gegen Lärm und Zwangsbeschallung) und vorgibt „einen Beitrag zu leisten, um die Wähler*innen im Vorfeld des Bürgerentscheids über Pro und Contra einer Bebauung zu informieren“, wird wahrscheinlich vom Freiburg Lebenswert-nahen ehemaligen OB Kandidaten Anton Behringer betrieben. Zumindest hat seine IT Firma, die gleiche Adresse, die auch im Impressum von „FRIMP“ gennant wird.

Die Website hat Google Ads auf verschiedene Keywords rund um Dietenbach geschaltet, etwa „Dietenbach, Bürgerentscheid Freiburg, Bürgerentscheid“, sowohl mobil als auch auf dem Desktop. Dabei ist die Zielrichtung klar, in von Freiburg Lebenswert bekannter Manier wird den Freiburger Medien eine einseitige Berichterstattung vorgeworfen.

Was einigermassen absurd erscheint, da etwas heute nahezi eine ganze Seite Anti-Stadtteil-Dietenbach Leserbriefe in der Badischen Zeitung veröffentlicht werden.

Badische Zeitung, Seite 2 des Lokalteils 23.1.2019.

und auch sonst die BZ ziemlich umfassend über die Aktivitäten der Dietenbachgegner berichtet von Anfang an. Die verlinkten Artikel sind jeweils Beispiele. Allerdings passt diese Beschwerden zu Freiburg Lebenswert, so hatten sie schon während des Stadionbürgerentscheids argumentiert.

Wider die Grüne Verzagtheit – Make Freiburg Green (again)

In den letzten Wochen habe ich immer wieder bei Vorschlägen und Aktionen gehört:

„Das ist ja inhaltlich richtig, aber das wird uns im Wahlkampf um die Ohren geschlagen werden“ oder „Das ist ja sinnvoll, aber wir wollen keine Verbotsparteidiskussion“. Das war zum einen als ich diese Unterschriftenliste für einen Einwohnerantrag für ein Böllerverbot gestarted habe. Zum anderen aber auch beim saubere Luft Antrag.

https://twitter.com/sbamueller/status/1086588879547691010

„Gerade jetzt müßen wir vorsichtig sein, wo Dieter abgewählt wurde“. Ja, in Freiburg wurde der Dieter Salomon abgewählt aber sicher nicht, weil er zu viele krasse grüne Sachen gemacht hätte. Sondern eher weil er arrogant rüberkam und die Zeichen der Social Media Zeit ignoriert hat.

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Listenaufstellung der Freiburger AfD

Die Kandidaten (es sind nur Männer) der Freiburger AfD ind smart und höflich im Auftreten. Auch auf Platz fünf ist ein Kandidat, der durchaus beim Thema Wohnen Fachkompetenz besitzt. Mit Dubravko Mandic ist auf Platz vier jemand der in der Vergangenheit üble Dinge gesagt hat und gut in rechte Kreise vernetzt ist.

Platz 1: Andreas Schumacher 25 Jahre, Kreisvorsitzender, Platz 2: Detlef Huber, Platz 3: Karl Schwarz, 25 Jahre. Foto: Sebastian Müller

Montag früher Abend, in einem Hotel mit interessanter Fassadenfarbe in einem Vorort von Freiburg, der Freiburger Kreisverband der AfD tagt und stellt seine Kommuanlwahlliste für 2019 auf. Zunächst mal 16 Männer und wenn man dann noch acht weitere findet, sollen es insgesammt 24 werden. Im Raum sind 22 Männer und vier Frauen. 21 davon sind stimmberechtigt. Geleitet wir die Versammlung von AfD Bundestagskandidat für Freiburg und Kreisrat Volker Kempf. Stephan Wermter war weder anwesend noch Thema.

Bei der Versammlung sind zwar Frauen anwesend, aber keine (!) Frau wurde gefunden, die bereit war auf der AfD Liste zu kandidieren. 2019 feieren wir übrigens 100 Jahre Frauenwahlrecht. Im Gegensatz zur Grünen Alternativen oder auch den lokalen Rechtspopulisten von Freiburg Lebenswert, halten sie ihre Versammlung öffentlich ab und lassen Presse und auch mich zu. Von der „linksextremen, linken Presse“ (Versammlungsteilnehmer) in Freiburg ist BZ Redakteur Fabian Vögtle anwesend. Der sich zwischen den Mitgliedern am Tisch platziert hat und auch immer wieder „angesprochen“ wird. Die BZ schickt auch einen Fotographen und man possiert für Bilder.

Strukturell läuft das ganze ab wie die Versammlung zur Listenaufstellung in einer kleinen Partei oder Wählervereinigung nun mal ablaufen. Die vorderen Plätze werden einzeln gewählt, Personen auf der Versammlung schlagen jemanden vor, dann wird eine weitere Person vorgeschlagen beide werden gefragt ob sie kandidieren wollen, stellen sich vor und es gibt bis zu drei Fragen. Dann wählen die Teilnehmer einen Kandidaten. Für die hinteren Plätze, 6 – 16 gibt es dann Blockwahl.

Inhaltlich ist das was gesagt wird, dann halt nicht so normal. Ich verzichte jetzt bewußt darauf die einzelnen Aussagen konkreten Personen zuzordnent. Aber es kamen dann Statements wie: „das größte Problem sind die aufgehetzten Massen Linker“, für fast alle die sich vorgestellt haben war die „städtische Unterstützung der KTS“ eine Sache die sie bekämpfen wollen, da es sich dabei um eine „terroristische Antifa-Organisation“ handele.

Aber auch die Kriminalität bekämpfen und schauen ob es Veruntreuung beim städtischen Haushalt gebe. Wo genau wußte der Kandidat nicht so sehr. Klar das auch Dieselfahrverbote, Tempo 30 oder der CSD, die Gemüter erregen. Einer der Kandidaten sprach sich dann auch gegen „künstliche Absenkung der Mieten aus, da dadurch noch mehr Menschen nach Freiburg kommen“. Zumindest hier ist man inhaltlich sicherlich in Richtung Freiburg Lebenswert Anschlußfähig.

Man kann das Flüchtlingselend im Mittelmeer auch so deuten, das den Schleppern das Handwerk gelegt werden muß und nicht den Flüchtlingen geholfen. Gemeint ist nicht das städitsche Jugendbüro, sondern ein Jugendbüro der Jungen Alternative.
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Wahlkampfmerkwürdigkeiten: Dark Ads im Dietenbach?

Mit Dark Ads bezeichnet Wikipedia Werbung, die nur die Auftraggeber sehen und das Zielpublikum. Da Soziale Medien relativ viel über ihr Zielpublikum wissen, können diese gut auf die Zielgruppe zugeschnitten werden und enthalten manchmal auf falsche Inhalte.

Heute hatte ich in meiner Timeline eine Anzeige in meinem instagram feed auf eine Website: https://www.dietenbach-votum.de/. Diese Enthält kein Impressum und auch sonst keinen Hinweis auf die Personen dahinter.

Daneben verwendet die Seite Google Ads um die Besucher zu tracken, was ohne Hinweis darauf im Impressum ein Verstoß gegen die DSGVO darstellt.

Ein Ergebnis dieser Unfrage wird allerdings nicht angezeigt.

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Ich bewerbe mich um einen Platz auf der Grünen Liste

Freiburg braucht eine starke Grüne Liste mit vielen Menschen, die bekannt sind und sich für Grüne Themen einsetzen. Ich möchte einer davon sein.

Das kommunalpolitische Geschehen verfolge ich in Freiburg seit 2003, sieben einhalb Jahre war ich Stadtrat von Junges Freiburg, das damals eine Fraktionsgemeinschaft mit den Grünen bildete.
Gemeinsam haben wir damals, unter anderem, die Verbesserung der kommunalen Jugendbeteiligung, für die ich mich auch mit einer landesweiten Unterschriftenliste eingesetzt habe und die dann zur Änderung des §41a der Gemeindeordnung führte, den ersten Baubabschnitt des Skateparks, die Jugendbeteiligung beim Beteiligungshaushalt und die Sanierung von vielen Schulen, der Feuerwache und des Haushalts vorangebracht.

Sollte ich gewählt werden, sind meine Projekte:

  • Teilhabe für junge Menschen an politischen Entscheidungen. Obwohl wir mit dem 8er Rat in Freiburg auf einem guten Weg sind, ist es ein Gebot des Demokratie als Lebensform Beteiligung auszubauen und Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen und such städtische Behörden so zu öffnen das Planung (Schulhausneubau, Spielplätze, Stadtteile, …) nicht über sondern mit Kindern und Jugendlichen erfolgen.
  • Teilhabe an #smartgreencity durch Zugang zu digitalen Möglichkeiten. Dazu gehört schnelles Internet für alle die es bezahlen wollen. Kostenfreies WLAN als Teilhabe Angebot, in Quartieren. Qualifizierungsangebote, damit jeder die Chancen kennt und mit den Risiken umgehen kann. Internet der Dinge Anwendungen die Behinderten das Leben erleichtern wie Aufzugüberwachung oder öffentliche Dienstleistungen wie den Nahverkehr, effizienter machen.
  • Teilhabe an Bildung durch ein Umdenken wie wir Büchereien verstehen und diese öffnen und attraktiver machen und ihren Bildungsauftrag ausweiten, indem wir neue Zielgruppen erschließen.
  • Teilhabe am öffentlichen Raum für alle Nutzergruppen und keine „saubere Stadt“ Politik, die Obdachlose vertreibt, Grafittikünstler kriminalisiert, Parkplätze fetischiert, Jugendliche verdrängt, weil man sich durch ihren Aufenthalt bedroht fühlt.
  • Teilhabe an der Energie- und Verkehrswende, indem wir Bürger*innen die Möglichkeit eröffnen daran gewinnbringend mitzuwirken durch Balkonsolaranlagen, Energiegenossenschaften und Teilen der Steckdose für E-Mobilität.
  • weniger Teilhabe von rechtem Denken, das häufig unbeobachtet in unsere Sprache und Handeln einfließt.

Silbersee gegen junge Leute – Zu Besuch bei den Dietenbachgegnern

Am Mittwoch Abend war ich bei den Gegnern des Stadtteils Dietenbach. Das sind die Leute, die unter anderem der Meinung sind, die Bürger*innen sollten über so eine wichtige Frage abstimmen, aber gleichzeitig ihre Frage so verwirrend gestellt haben, das man vielen Bürger*innen am Wahlkampfstand erstmal erklären muß, das Ja dagegen ist und Nein dafür. Übrigens haben die Gegner abgelehnt, diese Frage einfacher zu stellen.

Inzwischen kenne ich es von Freiburger Politveranstaltungen, das entweder Frauen mit dickem Bauch oder Männer und Frauen mit irgendwelchen Kinderwägen, exotischen Kindertragekonstruktionen oder sonstigen Kinderbetreuungsutensilien anwesend sind. Nicht an diesem Abend. Ein Silbersee grauer Haare, niemand der aussah wie ein Student oder aus einer politischen Jugendorganisation.

Die Dietenbachgegegner sind arrivertes „Altes Freiburg“ und halten sich für „die Opposition“

Bezeichnend war der jemand der als ehemalige Bürgermeister Harald Klein, aus einer schwäbischen Kleinstadt, vorgestellt wurde. Er sei vor acht Jahren hergezogen.

Sprechrollen kam an dem Abend am Anfang einer Frau zu, sonst nur Männer, auf dem Podium am Schluß waren dann auch nur Männer.

Die Gegner bestehen im Grunde aus drei Gruppen.

  1. Baueren, die um ihre Existenz fürchten
  2. unreflektierten Ökologisten, die sich gerne eine Grüne Partei der frühen 80er Jahre zurück wünschen.
  3. dem saturierten Anti-Veränderungs-Publikum von Freiburg Lebenswert. Das früher mal Links war, Schnittmenge mit 2.

Mein größtes Verständnis hat und die plausibelsten Argumente lieferten aus meiner Sicht Martin Linser (Platz 21 CDU Liste, Korrektur 21.1.19 ich hatte den Namen falsch gehört), selbst Landwirt. Wenn Dietenbach als Fläche wegfallen würde, dann hätten er und andere weniger Flächen und das sei für sie eine Gefahr für den Betrieb. Auch werde die regionale Versorgung mit Obst und Gemüse schwieriger. Allerdings mußte er auch einräumen, dass in Dietenbach eher Mais und andere Getreide als Sonderkulturen wie Gemüse angebaut werden. Mal abgesehen davon, dass man die regionale Versorgung wahrsscheinlich einfach durch bessere regionale Vermarktung und Angebote steigern könnte – oder weniger regionales Fleisch essen, das ja auch mit etwas befütert werden muß (wahrscheinlich mit Soja aus Brasilien).

Dann waren da noch die unreflektierten Ökologisten. Diese treten mit einer ans Sektierertum grenzenden Selbstsicherheit auf. Ihre Argumentationslinie geht ungefähr so: „Wenn Dietenbach gebaut wird, ist das unkölogisch weil es Resourcen braucht und einen Lebensraum für Tiere und Grün versiegelt.“ Dass die Alternative zu Dietenbach nicht sein wird nicht zu Bauen, sondern Bauen im Umland mit größerem Flächenverbrauch, ohne 50% Regelung und mehr Pendlerströme, blenden sie aus.

Dagegen kann man dann ins Feld führen, das man ja viele Flächen durch Aufstocken und Nutzung von Brachen aktivieren könnten. Leider mußte auch Herr Löser mußte einräumen, dass sein Vorschlag eines Aufstocken bestehender Häuser nicht so einfach ist. Siehe Oben.

Auch sonst fand ich andere Vorschläge nicht so überzeugend:

Die dritte Gruppe ist dann das saturierten Anti-Veränderungs-Publikum von Freiburg Lebenswert. Das am Abend durch Wolf-Dieter Winkler sprach. Verkürzend kann man seine Argumentation so zusammenfassen: Wachstum, wie bei Dietenbach, führt zur Klimakatastrophe und dann kommen noch mehr Flüchtlinge zu uns, bzw. Freiburg darf nicht weiter wachsen, wo doch jetzt die Stadt schon zu voll ist. Man schaue nur mal morgens auf die vielen Staus oder in die vollen Straßenbahnen.
Quasi: „Das Boot ist voll“ Kommunalpolitisch. Wenig glaubhaft ist das, wenn Leute das vertreten und im Satz vorher sagen wann sie hergezogen sind.

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