Betrugsversuche mit  Balkonsolar bei der Stadtbau

Zunächst dachte ich: Wow, endlich die Freiburger Stadtbau kommt nach dem Beschluss des Gemeinderates mit der Aufforderung endlich Steckersolar bei der FSB einfacher zu machen und von unnötigen und teuren Auflagen zu befreien in die Gänge. Die angekündigten Pilotprojekte kommen aber schnell.

Gerade die Ausstattung ganzer Häuser mit Steckersolargeräten wäre aus meiner Sicht, der nächste Schritt. Bisher kommt ein Mieter, beantragt, der Vermieter muss sich kümmern, prüfen und dann hat einer billigen Strom. Stattet jetzt aber der Vermieter von sich aus ganze Wohnblöcke damit aus, dann hat Kostenvorteile. Weil eben nur einmal geliefert werden muss, nur einmal über das Thema nachgedacht, man weiß welche Halterung funktioniert, kein kompliziertes Mieterstromprojekt, eine Großbestellung deutliche Preisvorteile gibt, etc…

Schnell wurde klar: Die Schreiben sind ein Fake und irgendwie ein seltsamer Versuch, das Thema Steckersolar zu beschädigen. Wohl auch, weil es immer wieder in Weingarten so Versuche gibt, sich unter irgendwelchen Vorwänden Zugang zu Wohnungen zu verschaffen und dann möglicherweise dort zu klauen. 

An den zahlreichen Solarpanels erkennt man: Es kann sich nicht um ein Haus der Freiburger Stadtbau handeln.

Zur Einordnung: Der Gemeinderat hat in der  der Gemeinderatssitzung vom 14.5.24 zwei Änderungsanträge, zugestimmt, die Balkonsolar bei der Stadtbau deutlich einfacher machen werden.

Einen Antrag von Eine Stadt für alle, Wolf-Dieter Winkler, Bündnis90/Die Grünen, JUPI-Fraktion und SPD/Kulturliste, welches „Zusätzlich zur pauschalen Förderung von Balkonsolarmodulen von 150 Euro für Mieter:innen, wird eine erhöhte Förderung von 300 Euro für Mieter:innen einführt, die über einen Freiburg-Pass verfügen.

Damit gibt es nun für Menschen mit geringem Einkommen eine zusätzliche Förderung. Das hatten wir auch schon gefordert. Da es inzwischen schon Angeboee für etwa 330 EUR gibt, dürfte sich das für die Betroffenen innerhalb des der ersten Jahres amortisieren.

Einen zweiten Antrag, von Eine Stadt für alle, Wolf-Dieter Winkler, Bündnis90/Die Grünen, JUPI-Fraktion, der FDP-Bürger für Freiburg und SPD/Kulturliste, welche den Oberbürgermeister als Aufsichtsratsvorsitzender der Freiburger Stadtbau auffordert:

a) die Nutzung von Balkonsolaranlagen bei der FSB grundsätzlich positiv begrüßt wird und die in diesem Zusammenhang stehenden Auflagen weiter und zeitnah und – wo rechtlich möglich und ggf. auch geboten – vereinfacht und reduziert werden.
b) bei der FSB zeitnah ein Pilotprojekt voranzutreiben, bei dem die Mieter:innen in mindestens einem größeren Gebäude gezielt auf die mögliche Installation einer Balkonsolaranlage hingewiesen werden, die individuelle Förderung der Stadt in Anspruch genommen werden kann, fachkundige und zivilgesellschaftliche Akteure konzeptionell mit eingebunden werden und ggf. eine gemeinsame – kostensparende – Anschaffung der Module angeboten wird.
c) ausgehend von den Erfahrungen mit diesem Pilotprojekt sollte eine Verstetigung im Umfeld der FSB umgesetzt werden, mit dem Ziel möglichst vielen Mieter:innen einen Zugang zu Solarstrom-Erzeugung (Balkonsolar, Mieterstrom, Dach-PV, Fassaden-PV usw.) zu verschaffen.

Ergänzungsantrag zu DS G-24/05 von Eine Stadt für alle, Wolf-Dieter Winkler, Bündnis90/Die Grünen, JUPI-Fraktion, der FDP-Bürger für Freiburg und SPD/Kulturliste

Auch das entspricht im wesentlichen unseren Forderungen des Balkonsolar Vereins (siehe oben) und auch Stellungnahme vom 16.3.24

Den Vorschlag Unterschriften zu sammeln für einen Bürgerantrag um alle Wohnungen der Stadtbau mit Steckersolargeräten auszustatten hatte ich in der Vergangenheit mehrfach diskutiert, mit dem Forum Weingarten und auch der fesa. Wir hatten dann – auch im BalkonSolar Verein – entschieden erstmal nicht diesen Weg zu gehen, weil man das viel Aufwand ist und wir zunächst andere Wege einfacher fanden, etwa Druck über Stadträte. 

Dieser Bürgerantrag wurde (noch) nicht gestellt.

Weitere Infos

Bericht der Badischen Zeitung: https://www.badische-zeitung.de/in-freiburg-wurden-gefaelschte-schreiben-in-stadtbau-wohnungen-verteilt-mit-schoenen-versprechungen

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