E-Auto Artikel aus dem Stehsatz von 2018

Leserbrief zum “Bei der E-Mobilität ist die Batterie nach wie vor das Hauptproblem” von Frank Thomas Uhrig am 15.8.24. https://www.badische-zeitung.de/bei-der-e-mobilitaet-ist-die-batterie-nach-wie-vor-das-hauptproblem

Seit dem Sommer 2020 fahre ich eine gebrauchte Renault Zoe von 2013. Gekauft habe ich sie mit 120.000 km, damals mit Winterreifen und Ladekabel 6750 EUR mit 22 kWh Batterie. Wenn ich heute auf einschlägigen Portalen schaue, dann kosten vergleichbare Zoes etwa 5000 EUR mit Batteriemiete! Das reicht für 100 km im realen Leben und damit alle Fahrten in der Region. Trotz mehr als 150.000 km hat die Batterie noch 90% der ursprünglichen Kapazität. Wahrscheinlich wird die Batterie das Auto überleben und dann als Heimspeicher weiter leben. 

2013 erklärt der Zukunftsforscher Lars Thomsen wie das mit Innovation ist, warum Nokia untergegangen ist, sagt warum die konventionell Autobauer untergehen werden und schwärmt von seinem Tesla. Und auch warum die konventionell Antriebe irgendwie Grenzen haben.

In den vergangenen vier Jahren ist in Deutschland die Verfügbarkeit von Ladesäulen deutlich besser geworden. Es gibt sie in Freiburg an nahezu jeder Straßenecke. Jede (!) Autobahnraststätte hat inzwischen diverse Schnelllader, teils von mehreren Anbietern.

Gut, dass meine Bekannten aus Italien, den Artikel nicht gelesen haben, sonst wären sie mit ihrem Tesla nicht nach Freiburg gefahren – mit einmal Laden. Das Ladekabel haben sie im Kofferraum vorne, ich habe es meistens aus Bequemlichkeit im Fußraum des Beifahrers liegen. 

Mit dem Einstöpseln habe ich kein Problem, meinem Auto ist egal, ob ich erst die Ladesäule einstecke und dann am Auto oder umgekehrt. Ob es lädt merke ich – an der als Ladezicke verschrienen Zoe – daran, dass das Relais in der Ladesäule und das im Auto klackt, dass die Zoe summt und dass sie es im Armaturenbrett angezeigt. Neuere Autos haben da auch eine App.

Übrigens frage ich mich, wie sie es schaffen, an der Tanksäule stets den richtigen Sprit – immerhin gibt es 5 zur Auswahl – zu tanken. 

Ja, Apps, die sind nützlich, zeigen einem die günstigsten Ladesäulen, oder raten wo man am besten anhält. Damit ist auch die Planung längerer Fahrten kein Problem. 

Mein Auto liegt in den Betriebskosten deutlich unter dem vergleichbarer Bezinfahrzeuge und es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren Elektroautos auch in der Anschaffung günstiger sein werden, als Benziner. In der Gesamtbetrachtung sind sie es heut schon.

Man kann sich an alte Technologien klammern – Faxgerät, Fotoapparate mit Film, Dampfmaschinen, Verbrennungsmotoren, Handy mit Tasten – und den Umstieg verzögern. Aber damit ruiniert man sein Unternehmen, treibt oft ganze Regionen in den wirtschaftlichen Absturz und am Ende hält man es doch nicht auf. 

Der ganze Artikel liest sich als ob er seit 2018 im Stehsatz gestanden hätte und nun wohl wege Urlaubszeit rausgeholt worden ist. Es ist keine adäquate Beschreibung der Situation, was besonders befremdet, da Herr Uhrig ja auch viele Autos testet.

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