Drei Tage nach Coronaimpfung

Am 30.12.2020 hatte ich die erste Dosis Comirnaty, auch bekannt als BNT162b2 oder Biontech / Pfizer – Impfung. Am 31. hatte ich davon Schmerzen im Arm, wie 83% laut Zulassungsstudie, heute morgen (1.1.2021) nur noch wenn man auf die Stelle drauf drückt, auch beim Bewegen tut es nicht weh. Drei Tage soll man keinen Sport machen und in 21 Tagen, zur zweiten Dosis wieder im Impfzentrum vorbei kommen, das wäre bei mir am 20.1.2020. Währenddessen kann man die Nebenwirkungen der Impfung über die Sa­fe­Vac 2.0 – Smart­pho­ne-App zur Er­he­bung der Ver­träg­lich­keit von CO­VID-19-Impf­stof­fen, des Paul-Ehrlich-Instituts mitteilen.

Jetzt wird das in Freiburg so organisiert: Priorität haben die über 80 Jährigen, die werden in BaWü nicht angeschrieben, müßen über die Medien mitbekommen, dass sie sich impfen lassen können. Das scheint zumindest zu funktionieren und können über 116117 oder über eine Website sich anmelden. Über dieses Verfahren kann sich auch das Rettungsdienstpersonal oder Mitarbeiter*innen von Kliniken anmelden. Oder sie werden über ihre Arbeitgeber und Hilfsorganisationen benachrichtigt. Die kann man dann zwischen Termine schieben und so verhindern das Impfstoff weggeworfen wird.

Beim Impfen habe ich viele Kolleg*innen vom Rettungsdienst getroffen und auch diverse Notärzte. War fast schon eine Art Personalversammlung.

Ich habe bewußt, die Bilder und Nachricht über meine Corona Impfung in sozialen Netzwerken geteilt. Weil ich den Menschen Mut machen will, sich impfen zu lassen. Ich habe gehört, dass sich Menschen eher impfen lassen, wenn sie mitbekommen, das es andere auch tun. (Leider finde ich jetzt dazu keine Belegstelle) Weil die Erzählung, dass Pflegekräfte sich nicht impfen lassen würden, aus meiner Sicht mindestens fragwürdig ist und auch um zu zeigen, dass die übliche Klage „hier ist alles ganz schlecht organisiert“ und „keiner kümmert sich um den Rettungsdienst“ nicht immer zutrifft.

Zu den Antworten in den sozialen Medien: Auf twitter und Instagram im Grunde nur positives. soweit, das man ein neues deutsches Wort erfinden kann: Impfneid. Anders dagegen auf Facebook im „Netzwerk Freiburg“ bzw. „Netzwerk Freiburg Haslach Weingarten“. Da kann man spannende Vorgänge beobachten. Zum einen posten da sehr viele Personen Inhalte die Corona leugnen, gerade auch „Netzwerk Haslach Weingarten“, zum anderen auch viel rechtspopulistisches und AfDnahes. Ich habe den Eindruck, dass je mehr Hundebilder, Aufrufe zum Tierschutz à la „diese Hunde werden in XY gequält“ oder Bilder der eigenen Familie man im Profil sichtbar hat, desto eher postet man gegen Impfungen oder auch Flüchtlinge.

Trotzdem finde ich sollte man auch diese Kanäle nutzen um Gegenbotschaften zu verbreiten. Nicht weil es besonders toll ist mit Nazis zu diskutieren, aber wenn diese den Diskursraum beherrschen und keine Gegenrede mehr statt findet und sich keiner dem entgegen stellt, dann haben sie gewonnen.

In diesem Sinne habe ich es auch in eine der Coronaleugner Telegramm Gruppen hier in Südbaden gepostet. Da gab es viele ablehnende Kommentare, aber auch einzelne Menschen die nachfragten und einfach abwarten wollen, wie ich berichte. Da bin ich gespannt, wie sich der Diskurs entwickelt. Zum einen scheinen sie nun statt Beschränkungen, Impfen in das Zentrum ihres Protests zu stellen, zum anderen hat sich die AfD noch nicht ganz festgelegt, was ihre „Kritik“ betrifft.

Am Ende seien noch einige Informationen zum Weiterlesen ans Herz gelegt.

Our World in Data Impfungen.

Wie so ein Impfstoff funktioniert, lustig erklärt mit Polizei, Clubs und Kneipenschlägereien:

Und dann noch im Volksverpetzer einer gute Erklärung warum „Langzeitschäden“ beim Impfen nicht nach „langer Zeit“ auftreten, sondern wenn man viele Menschen gefimpft hat: „Bei einem Impfstoff gibt es demnach schon aus biologischen Gründen keine „Spätnebenwirkungen“, die 5 Jahre nach der Impfung plötzlich auftreten. Es werden keine neuen Metaboliten im Körper erzeugt, es reichert sich nichts an. Nebenwirkungen zeigen sich binnen weniger Stunden bis 1 – 2 Tage nach der Impfung, bei Lebendimpfstoffen nach der Inkubationszeit der natürlichen Erkrankung (…) bedingt durch die durchgeführte Massenimpfkampagne ist eine notwendige Anzahl Geimpfter für das Erkennen seltener Nebenwirkungen sehr schnell erreicht – alleine in England wurden während der ersten beiden Wochen der Impfkampagne rund eine halbe Million Personen geimpft. Da die Impfkampagnen mittlerweile weltweit laufen, ist die Anzahl der Personen, von denen sehr schnell Daten zur Verfügung stehen also hier extrem hoch“

Und auch diese Videos von „Make Europe gescheit again“: