Sogenannte Parklets sind Erweiterung von Fußgängerflächen mittels Aufbauten auf Parkplatzflächen, die den Menschen mehr öffentlichen Raum zur Verfügung stellen. Es gibt sie in Autozentrierten Städten wie Stuttgart, aber auch in Berlin oder San Francisco. Wenn es nach der Freiburger Stadtverwaltung geht, wird „green city“ Freiburg aber weiterhin parkletfrei bleiben.

In einem Schreiben von 5.12. auf einen Antrag vom 23.10.2018 – also nach über 6 Wochen Beabeitungszeit – teilte das Garten- und Tiefbauamt mit, dass für die beantragte Fläche auf dem Parkplatz vor dem Café Auszeit in der Moltkestraße, keine Möglichkeit bestünde ein Parklet, auch nur für einige Monate, aufzustellen.
Begründet wird diese Ablehnung mit dem hohen Parkdruck im Quartier, der Möglichkeit es könne eine Außenbewirtschaftungsfläche entstehen, da ja Menschen auf der Fläche aus dem Café mitgebrachte Getränke konsumierten könnten. Der bereits hohen Lärmbelastung im Sedanquartier durch die Gäste aller Bewirtungsbetriebe, sowie die eingeschränkte Nutzung einer solchen Einrichtung im Winter.
Darüber hinaus bemängelt die Stadtverwaltung, das bei der vorgeschlagenen Konstruktion aus Palettenmöbeln, sich nur wenige Personen darauf aufhalten könnten. Außerdem bestünde die Gefahr von Vandalismus, sowie eine mangelnde Abgrenzung zum Straßenraum.
Als weiteres Kriterium stellt die Stadtverwaltung auf, das Parklets grundsätzlich nur von den Besitzern vor deren Häusern diese aufgestellt würden beantragt werden können sollten. Die dann auch im Vorfeld bereits die Zustimmung aller Nachbarn eingeholt hätten.

Antragsteller Altstadtrat Sebastian Müller ist empört: „Mit diesen Vorgaben ist es nahezu unmöglich im Stadtgebiet von Freiburg ein Parklet aufzustellen. Parkdruck und Vandalismusgefahr gibt es in jedem Quartier Freiburgs, selbst im Gewerbegebiet Hochdorf würde es nicht gehen.“
Daneben sei die Argumentation auch in sich widersprüchlich, entweder geht von den zahlreichen Gästen des Parkdecks Belästigung durch Lärm aus – was wie beschrieben im Sedanquartier aufgrund der vielen Außenbewirtungsflächen nicht auffallen dürfte – oder aber es ist nur als Aufenthaltsraum für wenige Menschen geeignet.
Sebastian Müller weiter: „Bei mir entsteht der Eindruck, die Stadtverwaltung bzw. das Garten- und Tiefbauamt, will das nicht und hat sich mal hingesetzt und alle Argumente die dagegen sprechen aufgelistet. Das passt zum Auftreten ihres Vertreters im Fachgespräch.“
Wenn Freiburg auch unter dem neuen OB eine grüne Stadt bleiben will, dann sollte beim zuständigen Amt ein Umdenken einsetzen.
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