Wider das Leseverbot im Eugen-Keidel-Bad

Ich habe an den Geschäftsführer der Freiburger Kommunalbauten als Betreiber des Eugen-Keidel-Bades geschrieben und darum gebeten, das Leseverbot in der Sauna aufzuheben.

Betreff: Leseverbot in der Sauna

Sehr geehrter Herr Klausmann,sehr geehrte Damen und Herren,
Am Sonntag, den 3.3. war ich aufgrund einer Zerrung im Eugen-Keidel-Thermalbad und der dortigen Sauna. An diesem Tage war es gefühlt voll, trotz der Maßnahmen zur Attraktivitätsreduktion in dieser städtischen Einrichtung

Während ich also in der Sauna saß, laß ich ein Buch. Leseförderung ist ja ein Anliegen der Stadt Freiburg, siehe etwa die Drucksachen ASW-18/003 oder KA-17/003. Still vertieft in Peter L. Berger, Thomas Luckmann: „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie“ trat plötzlich ein Angestellter auf mich zu:
„Ich will ja nicht pingelig sein, aber Buch lesen ist in der Sauna nicht erlaubt“, waren seine Worte. Darauf verließ ich ein wenig konsterniert die Sauna.

Ich habe nachgeprüft, in der Badeordnung steht wirklich unter § 6 Spezielle Verhaltensregeln Saunaanlage, Satz 9: „Außer Liegetuch/Sitzunterlage darf in die Schwitzräume nichts Weiteres (wie z.B. Bücher oder elektronische Geräte) mitgenommen werden.“

Als langjähriger Bewunderer der Kultur Finnlands und auch als ehemaliger Bewohner dieser schönen Landes bin ich über die strikten Saunaregeln in Freiburg stets verwundert. Auch Gäste aus Finnland sind immer wieder entsetzt über diese deutsche Saunpingeligkeiten. Während es in Finnland normal und selbstverständlich ist in Saunen etwa Bier zu trinken, auf dem Ofen Würstchen zu grillen und sich auch mehrere Stunden aufzuhalten, scheint man im Eugen-Keidel-Bad auf sehr strikten Regeln zu bestehen, wie etwa dem genanten Leseverbot.

In meinem privaten Umfeld hat nahezu keiner Verständnis für diese Regelung. Auch ein Blick in die Saunordnung des mit dem Eugen-Keidel-Bad konkurrierenden Vita Classica Therme, finde ich kein solches Verbot.

Ich möchte Sie daher darum bitten, diese Regelung abzuschaffen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Sebastian Müller

Ein Gedanke zu „Wider das Leseverbot im Eugen-Keidel-Bad“

  1. Das Eugen-Keidel-Bad hat den Eingang des Schreibens bestätigt und will sich darum kümmern.

    Zitat: „Es ist uns ein Anliegen, Sie auch weiterhin als Gast im KEIDEL Mineral-Thermalbad begrüßen zu dürfen. Aus diesem Grund sind wir für jeden wichtigen Hinweis dankbar.

    Das Wohl unserer Gäste liegt uns sehr am Herzen und wir sind daher immer bestrebt, ein Wohlfühl-Ambiente in Freiburgs schöner Therme zu schaffen.“

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