Seit dem Geigerzählerbasteln mit Bernd Laquai von Opengeiger.de bekomme ich immer wieder Anfragen, das Menschen Geigerzähler bauen möchten. Unsere Geigerzähler sind ja insofern speziell, das sie ihre Daten nicht vor Ort anzeigen, sondern über das The Things Network in der Region Freiburg übermitteln. Wer also lieber ein Gerät haben will, mit dem er etwa mit seinem Handy messen, kann der sehe sich auf Amazon um. Auch soetwas gibt es.

Derzeit läuft ein Test Gerät auf meinem Balkon, die Daten werden im Cayenne MyIot gesammelt, aber ich kann sie von dort leider nicht auf einer Website publizieren. Bisher hat das aber noch ein paar Knackpunkte: zum einen wird als Mikrokontroller der MKRWAN1300 oder der Arduuno verwendet. Beide sind recht teuer (ca 40 EUR) und die Daten übermittelt der Sensor im Cayenne LPP, das nur Cayenne darstellen kann als Integration. Auch ist das verwendet Zählrohr zwar billig (SBM-20 ca 10 – 15EUR bei Ebay), aber auch nicht übermäßig genau. Beides versuchen wir zu ändern.
Florian Kramer arbeitet an einer Software Version für den TTGO und wir werden zwei weitere Meßröhren durchprobieren: Vacutec 70031A und SBM-19. Leider kann man die PiGi Boards, die das steuern nicht einfach für beide verwenden, sondern muß sie entsprechend konfigurieren. Beide sind genauer, leider aber nicht billiger (zwischen 30 und 40 EUR/Stück). Daher wird das Ziel den Preis für solche Nodes zu senken, wahrscheinlich nicht erreicht werden.

Das Darstellen der Daten wird entweder über die Streamsheats von Cedalo erfolgen oder über TagoIO (zu beiden Firmen habe ich auch schon Kontakt) und soll die Daten dann auch auf einer Website darstellen, ähnlich wie beim Luftdaten.info, für den Feinstaub.

Selbstverständlich bedarf es dann zur Interperation der Daten auch ein gestimmtes Wissen: So steigt bei Niederschlag oder Schneeschmelze die gemessene Radioaktivität, meist ist das was man mißt weit unter dem gefährlichen Level, etc…

Sollte es dann also zum Aufbau eines solchen Meßnetzes kommen, werden wir die Geräte in Workshops bauen und versuchen mit lokalen Ökogruppen zusammen zuarbeiten.
Derzeit sind wir noch am experimentieren: Wir arbeiten an der Software und versuchen die Kosten zu drücken. Offen ist bisher noch wie die Darstellung auf einer Karte erfolgen soll, da sind wir im Gespräch mit Anbietern, haben uns aber noch nicht entschieden. Derzeit gibt es im Markgräflerland noch keine gute TTN Abdeckung, ein erster Gateway steht schon auf dem Badencampus der Badenova und der Haufe Gateway deckt auch schon ab. Bald soll es Gateways auf der Bergstation der Schauinslandbahn und im Gewerbepark Eschbach geben.
Aber die technischen Herausforderungen scheinen überschaubar.
Es gibt für dieses Projekt zwei Ziele: Zum einen Bürger*innen selbst ermöglichen Fessenheim zu überwachen und damit auch das staatliche Meßnetz der Bundesanstalt für Strahlenschutz zu ergänzen. Mit Technik zu experimentieren und mal wieder eine coole Anwendung für unser The Things Network in der Region zu haben. Und wenn die Sensoren selbst gebaut sind, immer mit einem kleinen Vortrag davor, dann ist das ganze auch eine Bildungsinitative über Radioaktivität.
Weitere Infos
Es gibt etwa rund um die Region Aachen ein Meßnetz, das TDRM um Thiange zu überwachen. Welches mit WLAN funktioniert. Es lohnt sich diese Website einmal anzusehen.
Schönes Ding!
Ist das ( https://github.com/ecocurious/MultiGeiger ) bekannt?
Ich fände interessant, was wohl rauskommen würde, wenn sich die Einzelgemeinschaften/Tüftler, die so an ihren Projekten frickeln, die oft das selbe Ziel haben, im Rahmen von https://codefor.de/ und den daran angeschlossenen OK Labs`s zusammentun.
mit denen sind wir im Kontakt und sie waren da und wir haben gemeinsam gebastelt.