Die Tage bekommt man schnell mal eine rote Kachel, wenn man die Corona-Warn-App nutzt. Kein Wunder, es reiht ja schon wenn eine Person die am Freitag ihren PCR Test hatte, am Samstag auf eine Demo geht und dann am Sonntag das Ergebnis bekommt. Wenn die Ergebnisübermittlung nun über die Corona-Warn-App läuft, dann werden auch (wenn der/die Empfänger:in, dem zugestimmt hat), die anderen in der Umgebung gewarnt und bekommen, bei ausreichender Dauer des Aufenthalts in der Nähe, dann eine Warnung.
Für die eigene Risikobeurteilung ist es dann wichtig die genaue Uhrzeit der Begegnung zu kennen. Denn ein Kontakt auf der Straße, mit FFP2 Maske hat auch bei 15 min und mehr Dauer, viel weniger Risiko, als eine Kontakt, etwa in einer Kneipe in der man sich aufhielt um zu essen und dazu natürlich keine Maske trug.
Leider zeigt die Corona-Warn-App, deren Einsatz ich nur empfehlen kann, nur den Tag der Begegnung an. Das ist ganz ok, wenn man am gleichen Tag nicht so viele Leute trifft oder nur bei einer Sache war. Aber blöd bei mehreren Kontakten. Bei der CWA hat man das bewußt so gewählt, wohl auch um Rückschlüße und damit soziale Stigmatisierung zu verhindern.
Für alle Android Nutzenden, gibt es eine Kombination, die deutlich mehr Daten aufzeigt. Wir brauchen aber dazu ein paar zusätzliche Apps um an die Tracing IDs zu kommen, damit wir diese Auswerten können. Da gibt es zwei Apps mit deren Hilfe das möglich ist:
Die Corona Contact Tracing App ist eine freie Implementation der Corona-Warn-App, bringt aber ihren eigenen MicroG Dienst mit. microG ist eine quelloffene, via Reverse Engineering geschaffene Implementierung der proprietären Google-Play-Dienste für das Android Betriebssystem. Der Satz ist nahezu komplett geklaut aus der Wikipedia. Grundsätzlich ist Android ja quelloffen, aber Google schafft immer mehr nicht quelloffene Teile, die man aber braucht um das Handy gescheit nutzen zu können und die dann auch Daten zurück an Google senden. Bis 2019 finanzierte das Bundesbildungsministerium MicroG.

Schon so bietet uns die CCTA eine nette Übersicht, wann man viele Kontakte hatte. Darüber hinaus kann man aber die von der Corona-Warn-App oder eben jeder anderen Kontaktverfolgungsapp abgestrahlten Schlüssel, exportieren.

Nun brauchen wir noch eine App um die Daten zu analysieren und uns ggf. zu sagen wann wir entsprechende Kontakte hatte. Das macht der corona-warn-companion. Aus der CCTA können wir recht bequem über ein Export Menü die Companion App als Exportziel auswählen und diese gleicht dann die Schlüssel ab.
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