Pressefreiheit nur in homöopathischen Dosen?

Eine Freiburger Homöopathin versucht, den Blogger Sebastian Müller abzumahnen. Dieser wehrt sich gegen die SLAPP Klage gegen ihn und die Pressefreiheit im Allgemeinen. 

Müller: “Pressefreiheit gibt es nicht in homöopathischen Dosen. Wer fragwürdige Therapieformen bewirbt, der muss ertragen, dafür kritisiert zu werden.”

Die Freiburger Homöopathin Dr. med. Birgitt Montz versucht den Freiburger Blogger Sebastian Müller abzumahnen. Dieser hatte am 23.11.2022 (!) einen Beitrag über die bevorstehenden Wahlen zur Ärztekammer verfasst und auf die Verbindungen der Liste “hippokratischer Eid”  zur Querdenken Szene hingewiesen und die Listenverbindung “Intergrative Medizin” für ihre Nähe zur Homöopathie kritisiert.

Auf der Liste kandidierten Ärzte, die eine ganze Reihe von mindestens umstrittenen, teils sogar schädlichen, meist jedoch unwirksamen Therapien ohne Wirkungsnachweis bieten oder boten. Weitere Kandidaten hatten oder haben eigene Homöopathie Praxen oder sind als Dozenten im Bereich Homöopathie tätig.

Auch die Spitzenkandidatin, in ihrer inzwischen aufgegebenen Praxis entsprechende “Alternativmedizinische” Therapien wie z.B. Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin TCM, Akupunktur an.

Die “Liste integrative Medizin” ist mit der Anthroposophische Hufeland Gesellschaft verknüpft, auf ihrer Website finden sich deren Wahlprogramm.

“Mitglieder der (Hufeland-) Gesellschaft sind die wichtigsten und größten Ärztevereinigungen aus dem CAM-Bereich, im wissenschaftlichen Beirat sind nahezu alle prominenten Protagonisten der Szene versammelt. Zu den Fördermitgliedern gehören alle großen und viele kleinere Hersteller von Homöopathika, anthroposophischen Mitteln und zugehörigen Geräten. Erklärtes Ziel ist die politische Einflussnahme” (Zitat aus: https://www.homöopedia.eu/index.php?title=Artikel:Hufelandgesellschaft

In der auch formal zweifelhaften Abmahnung einer Freiburger Rechtsanwaltskanzlei wird verlangt Sebastian Müller solle unter anderem unterlassen zu behaupten, dass die Homöpathin Montz auch Heilmethoden anbietet, die gar nicht nachweislich wirksam seien. 

Beitrag bei Radio Dreieckland: Vorgehen gegen Anfeindungen seitens Querdenkern – Webaktivist Sebastian Müller zur Abmahnung durch eine homöopathische Ärztin

Beitrag zum Nachhören

Dazu sei aus Psiram zitiert: “Die zusammenfassende Endbewertung der Stiftung Warentest für die „Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)“ kommt zu folgendem Ergebnis: „[…] Die Wirksamkeit der TCM ist außer für Kopfschmerzen für keine andere Erkrankung belegt. Die Risiken sind erheblich. Den diagnostischen Techniken der TCM konnte keine Zuverlässigkeit bestätigt werden.” (https://www.psiram.com/de/index.php/Traditionelle_Chinesische_Medizin)

Auch die allgemeine Bezeichnung von Homöopathie, TCM und anderer “alternativer Behandlungsmethoden” als Schwurbel, sind nicht angreifbar und von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Sebastian Müller: “Man darf eben sagen, dass TCM und Homöopathie nutzlos sind und Schwurbel darstellen.“

Wer sich – auch mit einer verbandspolitischen Kandidatur – in die politische Arena begibt, der muss auch aushalten, dass seine Positionen kritisiert werden. Dabei ist unerheblich, ob der Kritiker selbst wahlberechtigt ist. Schließlich dürfen sogar Ausländer, auch außerhalb Deutschlands, Lebende (!) Kritik an der Politik der Bundesregierung oder den Zielen einzelner Politiker äußern.

Sebastian Müllers Rechtsanwalt hat die ungerechtfertigte Abmahnung zurückgewiesen. Es handele sich dabei um einen Angriff auf die Pressefreiheit.