Vor einigne Wochen habe ich an das Innenministerium geschrieben, in dem ichden Innenminster gebeten hatte, sich um die Personalsituation im Rettungsdienst zu kümmern.
Inzwischen kam die Antwort:
Leider so ein Lala Brief.
Nachdem am Samstag auch noch ein Artikel in der Badischen Zeitung erschien, der leider voller sprachlichen Unklarheiten ist, habe ich mich entschlossen diesen Brief, der eigentlich zeigt das es auf der politischen Ebene noch nicht so richtig angekommen ist, was dieser Personalmangel bedeutet.
Zum Artikel in der Badischen Zeitung: Dort wird der Begriff Rettungs- und Krankenwagen synonym verwendet. Das mögen sie im allgemeinen Sprachgebrauch durchaus sein, sie sind es aber in der Fachsprache nicht.
Siehe dazu auch den Wikipedia Artikel: „Ein Rettungswagen (RTW) ist ein Fahrzeug des Rettungsdienstes für die Notfallrettung. Er wird benutzt, um Notfallpatienten zu versorgen und in eine spezialisierte Klinik zu transportieren. Eine umgangssprachliche, aber unpräzise Bezeichnung ist die Abkürzung Sanka für Sanitätskraftwagen. Vom RTW zu unterscheiden sind der Krankentransportwagen (KTW), der für den notfallmedizinisch in der Regel unkritischen Krankentransport vorgesehen ist, der Notarztwagen (NAW), der im Gegensatz zum Rettungswagen zusätzlich mit einem Notarzt besetzt ist, sowie der Intensivtransportwagen (ITW), der hauptsächlich zur Verlegung von Patienten mit kritischem Gesundheitsstatus in ein anderes Krankenhaus gedacht ist.”
Zudem sind darin auch fachlich falsche Aussagen: „Denn die letzten Rettungssanitäter beendeten 2015 ihre Ausbildung. Sie dürfen übergangsweise noch weiter Krankenwagen fahren und können sich weiterqualifizieren.”
Rettungssanitäter gibt es weiterhin, die Ausbildung hat sich vom Umfang her nicht geändert. Diese Personen sind wie auch schon seit den 1980er Jahren als verantwortliche Person auf dem Krankenwagen, dem Fahrzeug zum qualifizierten Krankentransport, eingesetzt. Es handelt sich dabei in Freiburg zum Teil um FSjler*innen.
Siehe auch hier wiederum die Wikipedia: „Abgrenzung zum Rettungsassistenten: Vielen ist nicht bekannt, dass der Rettungsassistent in Deutschland eine umfangreichere Ausbildung als der Rettungssanitäter durchlaufen hat. Während es sich bei einem Rettungssanitäter um ein Tätigkeitsfeld handelt, das im Rahmen eines 520-stündigen Lehrgangs (13 Wochen bei einer 40-Stunden-Woche) zu erlernen ist und keinen anerkannten Ausbildungsberuf darstellt, war für den Berufsabschluss als Rettungsassistent eine Ausbildungsdauer von grundsätzlich zwei Jahren erforderlich.”
Daher: Bisher gibt es Rettungsassistenten, diese werden nicht mehr ausgebildet und durch Notfallsanitäter ersetzt.
„Die Verstärkung in Freiburg ist vor allem in Kirchzarten spürbar. Der Krankenwagen wurde von dort nämlich oft nach Freiburg geschickt, wenn es dort erhöhten Bedarf gab.” Auch hier ist wiederum ein Fehler: In Kirchzarten ist ein Rettungswagen stationiert, der nun aufgrund der erhöhten Vorhaltung nicht mehr so häufig nach Freiburg zum Einsatz muß.
Daher sind auch die unter “Einsatzzahlen” genannten Zahlen, mißverständlich: „In Stadt und Kreis rückte 2016 mehr als 18 500 Mal der Krankenwagen aus.”. Wahrscheinlich ist der Rettungswagen gemeint?
Jetzt könnte man natürlich fragen, ob der Personalmangel nicht auch durch den Umgang innerhalb der Hilfsorganisationen und die Tarifstruktur ausgelöst wurde.
Als fertig ausgebildeter Rettungsassistent kommt man auf etwa 1400 Euro im Monat (bei 75%) mit Schichtzuschlägen (ich weiß das ich habe im Sommer hauptamtlich gearbeitet), bei einer Arbeitszeit von über 45h.
Daher wären Kassen und Arbeitgeber gefordert hier auch eine Tarifstruktur zu etablieren bei denen die Mitarbeiter anständig bezahlt werden.
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