Kein Kahlschlag für 200 Parkplätze am Thermalbad

Kein Kahlschlag im Mooswald. Verkehrswende, Klimaschutz, Greencity: Alles das geht anders. Dazu passt es nicht für 200 Parkplätze 190 Bäume zu fällen. (Leserbrief)

Leserbrief zu „So weit sind die Sanierungsarbeiten im Freiburger Eugen-Keidel-Bad“ von Jelka Lousia Beule am 19. Juli 2019

Am Freitag haben laut Badischer Zeitung über 7500 (junge) Menschen gegen die Untätigkeit der Regierenden und gegen den Klimawandel demonstriert.

Am gleichen Tag erschien ein Artikel in dem über die Erneuerung des Eugen-Keidel-Bads berichtet wird. Grundsätzlich ein sinnvolles Projekt. Ein Detail stößt allerdings befremdlich auf: „Geplant sind zudem 200 neue Parkplätze. Für diese werden 190 Bäume fallen.“ Der Artikel erklärt weiter, dass das Fällen der Bäume baurechtlich zulässig sei und auch an anderer Stelle bereits neue Bäume gepflanzt werden.

Dennoch frage ich mich ob die Verantwortlichen aus Aufsichtsrat, also Stadträt*innen und Oberbürgermeister Horn hier Bürger*Innen für dumm verkaufen. Auf der einen Seite treten diese bei Fridays for Future (diverse Stadträte) auf, plakatieren „Öko? Logisch“ (Martin Horn) und erzählen wie ernst sie die Forderungen von Fridays for Future nach mehr Klimaschutz nehmen (Wahlkampf, quasi jeder) und auf der anderen Seite sorgt eine Mehrheit im Aufsichtsrat – wohl gegen die Stimmen der Grünen – für eine Konzeption mit mehr Parkplätzen und Baumstilllegungen.

Verkehrswende, Klimaschutz, Greencity: Alles das geht anders.

Warum nicht das Geld verwenden für einen gescheiten Busverkehr (10 min Takt)? Für eine attraktive Bushaltestelle? Für einen Rabatt für alle, die nicht mit dem Auto kommen? Aktuell fährt von und zum Keidelbad alle halbe Stunde ein Bus, wahrlich kein attraktives Angebot, das Menschen zum Umsteigen bewegt. Der Fahrradweg ist unbeleuchtet und führt durch den Wald.

Ich hoffe die neuen öko-progressiven Gruppen im Gemeinderat: Grüne, JUPI, Eine Stadt für Alle (mit zusammen 25 Sitzen) können im Aufsichtsrat, Martin Horn dazu bringen sein Fähnchen nach dem Wind zu drehen und diesen Kahlschlag stoppen. Genug Gelegenheit hätte er in über einem Jahr im Amt bereits gehabt. Bilder mit abgeholzten Bäumen, machen sich doch auch ganz schlecht auf Instagram.

Oder muß erst Extinction Rebellion das Gelände besetzten?

Sebastian Müller, Freiburg
Yanick Roller, Freiburg
Simon Bockstaler, Freiburg
Nina Hahnefeld, Riegel

2 Gedanken zu „Kein Kahlschlag für 200 Parkplätze am Thermalbad“

  1. Sehr gut! Das spricht mir aus Herz und Hirn.

    Habe unabhängig davon nur aufgrund einer Meldung in der BZ vor 10 Tagen an die Umweltdezernentin geschrieben. Dort sieht man sich nicht zuständig und hat mein Schreiben zur Beantwortung an den Baubürgermeister weiter geleitet. Dort war es auch falsch und ist in einem 3. Dezernat der Stadt gelandet… Die Frage der Zuständigkeit scheint wichtiger als die Sache. Dabei sollten in „Green City“ doch besser alle an einem Strang – in die Zukunft und nicht in das „Weiter so“ – ziehen.

    Ich bin froh jetzt festzustellen, daß es breiten Protest gegen diese rückwärtsgewandte Abholzung gibt.

    Hans-Martin Ulmer

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